Europa-Tour in 15 Tagen

Seit gestern Nacht, 23:20, bin ich von meiner Tour zurück.
Gestartet bin ich am 14.06 um 06:00 Uhr.
Die Tour ging über Österreich - Italien - Lichtenstein - Schweiz - Frankreich - Luxemburg - Belgien - Holland - TMAX-Treffen Harz - Polen - Tschechien
Slowakei - Ungarn - Kroatien - Slowenien - Italien - Österreich und zurück.
15 Länder in 15 Tagen, d.h. 6226 km - 252l Benzin für 377 Euro lt Beleg.
Das wichtigste für mich: mein Max hat es ohne Komplikationen überstanden so auch ich. Bis auf ein paar Schwielen in den Händen (damit hatte ich nicht gerechnet).
Die Idee für so eine Tour hatte ich schon seit Jahren, nur kein geeignetes Fahrzeug.
Im TMax 530 ABS fand ich es.
Bis auf die Übernachtungen im Harz, nächtigte ich im Freien, entweder in der Hängematte oder wenn es nach Regen aussah, stellte ich das Zelt auf.
Zweimal suchte ich einen Campingplatz auf, um Warm zu Duschen. Ansonsten gibt die Natur sehr viel. Man muss es nur sehen.
An dem Grenzübergang Slowenien/Italien beschlagnahmte ich das gesamte stillgelegte Zollhaus. Das Mäxchen bekam eine riesige Garage.
Auf der gesamten Tour bekam ich ca 280 Blitzer auf meinem Navi angezeigt, die meisten waren in Belgien, aber nicht 1-mal wurde ich angehalten.
Polizeikontrollen fanden häufig statt, Rekordhalter Italien, aber ich hielt mich ziemlich an die Geschwindigkeitsvorgaben. Denn diese Kosten wollte ich mir sparen.
Es gab genügend Strecken, an denen kann man sich austoben. Eine Motorradgruppe aus Zwickau wird mich bestimmt nicht vergessen. Diese Passfahrt hatte es in sich.
Das teuerste (1,84)Benzin gibt es in Italien aber auch das günstigste (1,13 in Livigno/Zollfrei).
In Luxemburg wollte mich eine Autolenkerin abschießen. Sie wendete von der rechten Spur auf die Gegenfahrbahn.
Gottseidank hatte ich mein Nummernschildhalter verkürzt, ansonsten hätte sie mich erwischt.
Das Wetter war von Saukalt (+4° am Cancanolake,nähe Stilfserjoch), bis angenehme 29° in Slowenien am Meer.
Regen hatte ich bis auf Lichtenstein, Frankreich, Belgien und Polen überall erlebt.
Ungarn war der Gipfel. Wolkenbruchartiger Regen zwang mich zum Unterstellen in einem Bushäuschen.
Die Spurrillen machen ein Fahren unter diesen Umständen unmöglich. Nur daß das Wasser seinen Weg sucht, war mir in diesem Moment entgangen.
Die Spurrillen füllten sich so mit Wasser voll und ein herannahender LKW begoss mich von oben bis unten. Was Nass werden kann war Nass.
Wie schnell ich diesen Unterschlupf verließ, kann man sich vorstellen. Was Nass wird, wird auch wieder Trocken. Und vor allem - ich war wieder munter.
Hatt schon mal jemand, der TMax stehend auf dem Hauptständer, sitzend geschlafen? Ich ja, und nicht einmal schlecht.
Fotos und noch ein paar Erläuterungen werden folgen.
Gruß Friko

Danke für die Kommentare,
ja, Promise, sowas muss man allein durchziehen. Für ein WE und nur 2 oder 3 Länder und nicht mehr als 600km und Hotel, dafür wären manche bereit gewesen mitzumachen.
Aber so extrem, da wollte niemand mehr mit.
Wochenlang habe ich am PC die Routen ausgearbeitet und die Tagesetappen in etwa festgelegt. Für jeden Reisetag habe ich eine Karte ausgedruckt und laminiert. Am Abend
hatte ich auf der Rückseite dann die Ereignisse notiert.
Die Erste Etappe war zum Aufwärmen gedacht. Die war so richtig nach meinem Geschmack, wow. Hindelang; Hahntennjoch; Finstermünzpass; Reschenpass und dann rauf auf das
Stilfserjoch. Ich spür direkt, wie es meinem Mäxchen Spass macht. Bei der Abfahrt nach Bormio / Livigno muss ich auf die Abzweigung zum Cancanolake achten. Kein Problem.
Die Auffahrt zu diesen herrlich gelegenen Stauseen ist fantastisch. Plötzlich nur noch Schotterstraßen und was für welche. Bei Dunkelheit wäre es mehr als gefährlich. Am Ende des
Giacomolake ist ein Rastplatz. Da bleibe ich für diese Nacht. Das Wetter sieht nicht so vertrauensvoll aus, deshalb entschloss ich mich für das Zelt. Ich zünd mir noch eine Pfeife an
und mache einen Spaziergang am See entlang. Als ich in der Nacht mal wach wurde, bemerkte ich, dass es ziemlich kalt war. Ca 200m oberhalb hat es geschneit, na toll.
Die Abfahrt konnte ich leider nicht genießen, denn ich sah nichts. Die Sicht beträgt vielleicht 10/12m, ohne Navi bist du aufgeschmissen. Im Tal unten wird es besser. Auf nach Livigno.

Danke, aber ihr macht mich ganz verlegen
Gruß, Friko

So gefroren habe ich schon lange nicht mehr - es ist doch Sommer (15. Juni) - und in Livigno lege ich einen Frühstücks stopp ein.
In Wirklichkeit will ich mich nur aufwärmen. Bei der Weiterfahrt sehe ich die tankpreise - wow 1,13 € der Liter Super.
Bernina Pass, Albula Pass, Mann, was sind die herrlich zum Fahren, selbst bei dieser Witterung und es geht weiter nach Lichtenstein.
Crusen ist angesagt auf der Strecke nach Wattwil. Für Raser ist die Schweiz gefährlich. 80km/h sind erlaubt und das genügt auch - zwischendurch.
Der Verbrauch war in der Schweiz bei 3,97 Liter und die schöne Landschaft kann man dabei genießen. Ich sah nirgend mehr Züge als in der Schweiz.
Als ich mir in Frankreich einen Schlafplatz einrichtete, störte ich ein Liebespaar beim tet a tet - Sorry.
In Frankreich, Luxemburg und Belgien war das Wetter am besten.
In Belgien wurde ich Kilometerweit von einer Blechdose verfolgt und als ich zum Tanken ausscherte, gefolgt von dem Auto, wurde auch klar warum.
Der junge Fahrer ist von meinem Max so begeistert und er wollte ihn unbedingt ansehen.
Nachdem ich mich der Küste näherte, wurde das Wetter etwas unbeständig. Aber ich sah noch einen schönen Sonnenuntergang am Meer.
An diesem Abend hatte ich noch einen Kampf zu bewältigen. Zeltaufbau bei Wind. Zum Glück sah das niemand, hoffe ich.
Morgen bin ich in Holland und am Freitag in Goslar. Mit diesen Gedanken und einer Zigarre gehe ich noch am Strand spazieren.
Trotz leichtem Regen ist meine Ausrüstung am Morgen trocken - der Wind hat auch was Gutes.
Ein Flachlandtiroler wie ich hat eine andere Vorstellung von einer Fahrt entlang der Küste.
Vom Meer sieht man nicht viel, nicht einmal als ich über das IJsselmmer fuhr.
Der Regen wird immer stärker und beim nächsten Tankstopp entscheide ich, dass ich die restlichen 350km nach Goslar noch heute fahre.

Freut mich, wenn es auch euren Geschmack trifft.
Es inspiriert mich, dass ich auch die Fortsetzung nieder schreibe.
Gruß, Friko