Zum Thema Fremdkörper auf der Straße. Die Hauptarbeit beim Fahren ist, ständig den Asphalt vor dir im Aug zu haben, um Fremdkörper rechtzeitig zu erkennen. Gerade letzten Freitag lag etwas grober Rollsplitt in der Kurve, war kein Problem. Rechtzeitig gesehen.
Da kommen wir zum Thema fokussiert und konzentriert sein. Eben Dinge auf der Straße, die muss man sofort sehen und schnell reagieren. Das geht nur, wenn man voll auf die eine Sache fokussiert ist und alles fahren kann. Und je mehr man fahrerisch kann, desto leichter kommt man aus der Situation heil raus. Und um auf so ein Level zu erreichen, muss man es tun. Und dafür braucht man nicht zwingend eine Rennstrecke oder sicheren Bereich. Denn die Kunst ist es, sich an den Grenzbereich langsam ran zu tasten und nicht den Bereich zu überschreiten.
Sehr viele Zweiradfahrer sind alles andere als konzentriert bei der Sache, viele können nur schlecht fahren, vermeiden es aus der Komfortzone raus zu gehen und scheitern dann, wenn sie diese Komfortzone verlassen müssen. Ein guter Fahrer wird man nur, wenn man die eigenen, selbst gesteckten Grenzen verlässt und immer wieder Neues ausprobiert und damit Erkenntnis gewinnt.
Ich habe letzten Freitag Motorradfahrer gesehen, die mit 20-30 km/h auf einer kurvigen Bergstraße unterwegs waren und ständig ängstlich mit der Bremse gekuschelt haben. Die haben nicht mitbekommen, dass hinter ihnen jemand ist und die musste ich mit der Hupe aus ihrem Dämmerschlaf holen, um mich einigermaßen sicher vorbei quetschen zu können. Das sind genau jene Kanditaten, die vorzugsweise Dinge übersehen oder in die Botanik abbiegen, weil sie mit einer einfach zu lösende Situation nicht umgehen können.