ZweiradLexikon


    • ABS
      Anti-Blockier-System, verhindert das vollständige Blockieren eines Rades: BMW stellte das weltweit erste ABS in den 1983 präsentierten K 100-Modellen als Sonderausstattung zur Verfügung; weitere Modelle: Honda ST 1100 Pan European, Kawasaki GPZ 1100 ABS, Suzuki GSF 1200 SA Bandit, Yamaha GTS 1000 A.


      Additiv
      Zusatz in Schmierstoffen; je nach Menge und Zusammenstellung werden bestimmte Eigenschaften gezielt vebessert.



      Aerodynamik

      Als Maß für die aerodynamische Qualität gilt der CW-Wert. Beispiel-Werte: Rennmaschinen ca. 0,25, Sportmaschinen 0,33, Tourenmaschinen 0,45


      Airbox
      Mit Airbox ist bei staudruckaufgeladenen Motoren das komplette Luftfilter-System gemeint. Dies fängt bei den Öffnungen in der Verkleidung an und endet am Venturi-Rohr des Vergasers, bzw. der Einspritzanlage.


      Aluminium-Guß
      Alu-Guß-Legierungen werden häufig bei Motorgehäusen, Zylinderköpfen, Motordeckel, aber auch ganzen Rahmenteilen verwendet. Die wichtigsten Legierungselemente sind Kupfer, Silizium, Mangan und Zinn.


      Anlasser
      Anderer Ausdruck: Elektrischer Anlasser, E-Starter, Elektro-Starter; greift über Zahnräder auf den Primär- oder Kurbeltrieb des Motors; Funktionsweise prinzipiell umgekehrt zur Lichtmaschine


      Ansaugtrichter
      Vergasertrichter sind auf der Vergasereintrittseite montiert. Sie haben die Aufgabe, die anströmende Luft zu beruhigen und so für eine laminare Strömung zu sorgen.


      Anti dive
      Übersetzt bedeutet es "Gegen Tauchen" und bezieht sich auf eine speziell in den 80er Jahren häufig eingesetzte Technik an den Vorderradgabeln, die ein übermäßig starkes Eintauchen beim Bremsen verhindern sollten.


      Anti-Dive-System
      Anfang der 80er Jahre rüsteten etliche Hersteller ihre Big Bikes mit Anti-Tauch-Systemen aus. Ziel war es, das schnelle Eintauchen der Frontpartie beim Bremsmanöver zu vermindern. Da die Einrichtung über das hydraulische Bremssystem reguliert wurde, litt die Dosierbarkeit der Stopper darunter.


      API
      Die API-Klassifikationen wurden vom American Petroleum Institute geschaffen. Dieses Institiut wurde 1919 als Einrichtung der amerikanischen Mineralöl-Industrie gegründet. Die C-Klasse definiert Öle für Dieselmotoren, die S-Klasse Öle für Ottomotoren.


      Anlasser
      Anderer Ausdruck: Elektrischer Anlasser, E-Starter, Elektro-Starter; greift über Zahnräder auf den Primär- oder Kurbeltrieb des Motors; Funktionsweise prinzipiell umgekehrt zur Lichtmaschine


      Batterie
      Stromquelle, heutzutage 12 V-Standard; [Kapazität] in Ah gibt den Wert an, der entweder in voller Höhe über eine Stunde abgegeben werden kann, bzw. die Anzahl der Stunden bei Abgabe eines Stromes von 1 Ampere.


      Bohrung
      Zylinderdurchmesser
      Oft ein leidiges Thema - zumindest was die Qualität angeht. So sieht´s auch hier nicht anders aus. Eine positive Ausnahme stellt BMW dar. Für nahezu alle anderen Hersteller ist ein persönlich eingerichtetes Werkzeug-Set mehr als empfehlenswert, will man nicht in freier Wildbahn den Hasen gute Nacht sagen. Denn gerade in der Not ist der Gestrafte auf gutes Werkzeug angewiesen. Also Leute, kauft Euch einen guten 5mm-Schlitz-Schraubendreher, einen mittleren Kreuzschlitz, einen hochwertigen Ring-Maul-Schlüsselsatz mit gewinkelten Anschlüssen (weniger die stark gekröpften). Es muß zwar nicht immer HAZET draufstehen, aber geschadet hat´s auch noch niemandem.


      Bowdenzug
      vorwiegend zur Betätigung verschiedener Mechanismen, Beispiel: Kupplungszug, Gaszug, Sitzbankschloß; Vorteil: einfache und damit kostengünstiger Aufbau, geringer Platzbedarf; Nachteil: pflegebedürftig, klemm- oder bruchgefährdet


      Boxermotor
      Beim Boxermotor arbeiten ein oder mehere Kolbenpaare auf einer Ebene, die im Motorradbau quer zur Fahrtrichtung liegt. Die demnach längs laufende Kurbelwelle sorgt für ein Abstützmoment, das der Fahrer vor allem beim kräftigen Gasgeben spürt, wo sich das Fahrzeug, je nach Kurbelwellendrehrichtung, leicht nach links oder rechts neigt. Der Inbegriff der Boxer-Motorräder ist BMW. Gute Voraussetzung für eine lange Lebensdauer sind klare Vorteile dieser Konstruktion, die mit ihren abstehenden Zylindern immer für ausreichende Konvektion sorgt. Ein Nachteil ist die recht große Baubreite, die eine relativ hohe Einbaulage des Motors nötig macht. Den derzeit größten Boxer-Motor schickt Honda mit den beiden Sechszylinder-Modellen Gold Wing und F 6 C auf den Markt.


      Bremsbacken
      Nehmen die Bremsbeläge bei Trommelbremsanlagen auf, Hinweis: auf korrekte Einbaurichtung achten - an- und ablaufende Seite


      Bremsflüssigkeit
      Bremsflüssigkeitkeit ist hygroskopisch (wasseranziehend); die Folge ist die, daß mit steigendem Alter der Wasseranteil der Bremsflüssigkeit steigt. Die Konsequenz ist einigermaßen fatal: Der Siedepunkt sinkt beträchtlich; unterwegs mit vollem Gepäck, womöglich noch auf steilen Paßfahrten mit der netten Sozia unterwegs, erreicht das Medium schnell über 150° Celsius. Bei einem fünfprozentigem Wasseranteil hätte ihre Flüssigkeit bereits den Siedepunkt überschritten. In der Praxis bilden sich zu diesem Zeitpunkt Luftblasen im Bremssystem, die zum Totalausfall der Bremsanlage führen. Also, verloren hat nicht der, der bremst, sondern der, der nicht bremsen kann.


      Bremssattel
      Gehört zum Bestandteil einer Scheibenbremsanlage; Auslegung als Schwimm- oder Festsattel (-zange); zylindrische Bohrungen nehmen Druckkolben auf, die über den Handbrems- oder/und Fußbremshebel, bzw. einem zwischengeschaltetem Druckraum (Hauptbremszylinder) betätigt werden; i.d.R. Stahlgußteile; Auführung meist zweiteilig, Ausnahme Yamaha (YZF 1000 R, YZF-R1, YZF 600 R)


      Bremsscheiben
      Bremsscheiben besitzen im direkten Vergleich zur Trommelbremse (Standard bis 1968) eine weitaus verbesserte Dosierbarkeit und einfacheren Aufbau. Varianten: gelocht, gekapselt, innenbelüftet, (halb-)schwimmend, Material: Guß, Stahl, Kohlefaser; Aufnahme: fest verschraubt, halb-schwimmend, schwimmend


      Bremsscheiben (schwimmend)
      Bremsscheiben sind spannungsfrei und mit leichtem Spiel an der Felge fixiert, mit Axialspiel, zum Ausgleich des Wärmeverzugs durch hohe Temperaturentwicklung bei scharfer Fahrweise


      Bremszange
      Gehört zum Bestandteil einer Scheibenbremsanlage; Auslegung als Schwimm- oder Festsattel (-zange); zylindrische Bohrungen nehmen Druckkolben auf, die über den Handbrems- oder/und Fußbremshebel, bzw. einem zwischengeschaltetem Druckraum (Hauptbremszylinder) betätigt werden; i.d.R. Stahlgußteile; Auführung meist zweiteilig, Ausnahme Yamaha (YZF 1000 R, YZF-R1, YZF 600 R)


      Bürzel
      Im Rennsport hat das Bürzel hinter der Sitzbank durchaus aerodynamische Hintergründe. Bei Serienmotorrädern dagegen dient es meist optischen Belangen, teils aber auch als nützliches Gepäckfach.


      Cam Gear Drive
      zahnradgetriebene Nockenwellen; bei Honda erstmals im Luxussportler vergangener Tage, der VF 1000 R von 1984 eingesetzt; so richtig bekannt wurde die Technik aber erst in der VFR 750 R (RC30) und in der späteren VFR 750 F, bzw. VFR (seit 1998). Bis heute zählt diese Technik zu den ausgereiftesten und genauesten Nockenwellenantrieben. Den Vergleich zur aufwendigen Desmodromik, je nach Modell zusätzlich noch mit Desmodromik, hält die schmalbauende Mimik auf jeden Fall Stand. Doch der richtige Clou wird erst beim genaueren Betrachten der einzelnen Antriebsritzel sichtbar. So besteht jedes Zahnrad aus zwei durch Federn gegeneinander verspannten Ritzeln. Dadurch wird ein spielfreier Antrieb des nächsten Zahnradpaares ermöglicht. Neben den bekannt exakten Steuerzeiten glänzen die Honda V-Four´s nicht umsonst mit niedriger Geräuschkulisse und einer hohen Laufkultur.


      Cantilever
      Yamaha´s Federungssystem für das Hinterrad stützt sich über ein Zentralfederbein zum Rahmen hin ab. Bei den ersten Serienmodellen, der wassergekühlten RD 250/350 WC, lag das Federbein noch unter dem Tank. Entwickelt wurde das System bei TZ-Racern.


      CBS
      Control Brake System; Honda´s Integralbrems-System, bei Betätigung der Vorderradbremse wird gleichzeitig die Hinterradbremse betätigt. Zwischengeschaltete Druckmodulatoren sorgen für eine radlastabhängige Bremskaftverteilung. Über den Fußbremshebel wird die zweite Bremsscheibe betätigt. In Verbindung mit dem ABS und TCS ergibt sich ein Höchstmaß an Fahrsicherheit.


      Compact Drive
      BMW-Konzept der K-Baureihe, erste Modell BMW K 100 von 1983; Motor, Getriebe und der gesamte Antrieb können als eine Einheit vom restlichen Motorrad abgekoppelt werden.


      Compound
      BMW-Techniker konstruierten die Felgen so, daß sie quasi eine Art Knutschzone bildeten. Bei einem Frontalunfall verformen sie sich um einiges schneller als die zeitgleich üblichen, sehr schweren Guß-Felgen der japanischen Hersteller.


      dampfstrahlen
      das Reinigen eines Fahrzeuges mittels eines Wasserstrahl-Hochdruckgerätes; Entfernung zum zu reinigenden Bauteil nicht unter 50 Zentimetern, sonst Beschädigungsgefahr von Lacken, Dichtungen oder Lagern.


      Dämpfung
      Unter Dämpfung versteht man das Ausschwingen des durch äußere Einwirkung eingeleiteten Energiestoßes. Damit das Motorrad möglichst unbeeindruckt von äußeren Fahreinflüssen bleibt, gleichzeitig aber immer für optimalen Bodenkontakt gesorgt ist, gestaltet sich eine passende Dämpferabstimmung als sehr diffizil. Grundsätzliches: Hohes Gewicht, hohe Geschwindigkeit = Dämpfung straffer


      Desmodromik
      Zwangssteuerung der Ventile; bei dieser Konstruktion wird zum Öffnen und zum Schließen der Ventile jeweils ein separater Nocken verwendet, so daß ansich keine Ventilfeder erforderlich ist. Vorteil: allzeit exakte Steuerzeiten, Mehrleistung durch weniger Reibung; Nachteil: Hoher technischer Aufwand, hoher Pflegeaufwand; wer diese Technik im Motorradbereich nicht missen möchte, kommt kaum an DUCATI vorbei...


      DFI
      Digital Fuel Injection, digitale Kraftstoff-Einspritzung, erstmals bei der Kawasaki Z 1000 dfi (Mod. H, von 1980, MK II-Basis), ab 1981 dann in der Z 1100 GP, später auch an der legendären Z 1300


      Diffusor
      Expansionskammer, bei Zweitaktmotoren eine Art Ausgleichskammer der Auspuffgase, beeinflußt entscheidend den Motorrad-Charakter, Spülverluste und Verbrauch


      DOHC
      Ventilsteuerung; Double overhead camshaft, doppelte obenliegende Nockenwelle; Antrieb: Rollenkette, Zahnkette, Zahnrad, Zahnriemen, Königswelle


      Drehmoment
      M = F x s, Drehmoment = Kraft x Hebelarm (Newton); M = P / n, Drehmoment = Leistung / Drehzahl; dem max. Drehmoment wird eine dazugehörige Drehzahl angegeben; je größer die Differenz zwischen Nenndrehzahl (bezogen auf die Maximal-Leistung) und Drehmoment-Drehzahl, umso größer ist die Elastizität, d.h. Durchzugsstärke, des Motors. Als guter Anhaltswert kann das Drehmoment in Nm rund 90% der Maximal-Leistung (PS) betragen. Beispiel: BMW K 1200 RS, Maximal-Leistung 130 PS bei 8750 /min, max. Drehmoment 117 Nm bei 6750 /min, 117 Nm / 130 PS = 0,9 Nm/PS.


      Drehmomentschlüssel
      Werkzeug; damit lassen sich Schraubverbindungen in Abhängigkeit des Durchmessers, Materials und Belastung mit einem bestimmten Drehmoment anziehen


      Drehschiebersteuerung
      Gassteuerung bei Zweitaktmotoren; seitlich auf der Kurbelwelle montierte Scheibe (Plattendrehschieber) gibt im Augenblick des Ansaugens einen vorgegeben Querschnitt zum Vergaser frei, so daß frisches Gemisch angesaugt werden kann


      Drehzahlmesser (analog)
      Gibt die Anzahl der Kurbelwellenumdrehungen je Minute wieder. Aufgrund besserer Übersichtlichkeit, konnte sich die Digital-Anzeige im Gegensatz zum Tachometer nicht durchsetzen., engl. rpm = rotation per minutes, deutsch = U/min, UpM; der Antrieb erfolgt mittlerweile nur noch selten über eine separate Drehzahlmesserwelle, sonder vorwiegend elektronisch.


      Drehzahlmesser (digital)
      Gibt die Anzahl der Kurbelwellenumdrehungen je Minute wieder. Aufgrund besserer Übersichtlichkeit, konnte sich die Digital-Anzeige im Gegensatz zum Tachometer nicht durchsetzen., engl. rpm = rotation per minutes, deutsch = U/min, UpM; für manche Fahrer ist das Mäusekino allerdings eine echte Abschreckung; vorteilhaft ist dagegen die genaue Anzeige


      driften
      Fahrstil; Driften ist das kontrollierte Steuern eines ausbrechenden Hinterrades. Durch den äußerst schmalen Grenzbereich gehört dies für den Normalfahrer allerdings zum Reich der Fabeln. Denn solch ein Drift ist im Prinzip nichts anderes als ein "Beinahe-Sturz" und sollte aus Sicherheitsgründen den Profis vorbehalten bleiben.
      drücken
      Fahrstil; Drücken verhält sich komplementär zum Hanging off. Der Fahrer "hängt" sich also nicht zum Kurveninneren, sondern richtet sich entgegen der Fahrzeugneigung auf, möglichst nahe ins Lot. Dieser Fahrstil macht nur bei schnellen Ausweichmanövern und niedrigem Tempo (bis etwa 60 km/h) Sinn, da das Motorrad auf diese Art noch relativ schnell in Schräglage zu bringen ist. Bei langsamen Motorsportarten wie dem Trial, wo die Beherrschung der Schwerkraft im Vordergrund steht und Bewegungen auf kleinstem Raum angesagt sind, dort wird ausschließlich dieser Fahrstil angewandt.


      Druckstufe
      Bestimmt die Einfedergeschwindigkeit am jeweiligen Federelement; je nach Modell einstellbar, i.d.R. am unteren Ende des Dämpfers.


      Eigendämpfung
      Unter Eigendämpfung versteht man die Energiemenge, die ein Bauteil ohne Berücksichtigung des Umfeldes selbst absorbiert. Beispiel: Reifen - superflache Niederquerschnittreifen, z.B. 170/55 (Reifenhöhe = 93,5 mm), können aufgrund der stabilen Karkasse und der geringen Reifenhöhe weitaus weniger Stöße absorbieren als beispielsweise ein Tourenreifen des Formates 150/90 (Reifenhöhe = 135 mm). Ergo reagiert das Motorrad wesentlich empfindlicher auf diverse Fahrwerkseinflüsse. Dies muß u.a. durch hochwertigere Federlemente nivelliert werden.


      Einspritzung
      Die Einspritzanlage ersetzt den Vergaser; man unterscheidet Saugrohr- und Direkteinspritzung; Vorteil: niedrigere Emissionswerte, nahezu wartungsfrei; Nachteil: komplizierte Elektronik (nichts für Hobby-Schrauber)
      Einzylindermotor
      Single; Einkolben-Motor; die meisten Einzylinder bestechen durch einen einzigartigen simplen Aufbau. Bestes Beispiel sind wohl die legendären Yamaha SR / XT 500. Mit der extrem servicefreundlichen Konzeption des gesamten Fahrzeugs, haben sie sich im Laufe der vergangenen zwanzig Jahre einen festen Platz in der Hitparade Klassiker-Hitparade erobert. Meist sind Viertakt-Single OHC-gesteuerte Motoren. Er seit Anfang der neunziger Jahre entwickelten einige Hersteller immer aufwendigere Eintöpfe mit DOHC-Steuerung von 3, 4 oder sogar 5 Ventilen. Die Luftkühlung wurde mehr und mehr von flüssigkeitsgekühlten Antrieben verdrängt. Auch ein einzelner Vergaser reicht nur noch selten bei großvolumigen Singles, was bei über 600 oder sogar 800 Kubikzentimetern auch nicht verwundert. Die Alternative sind in Stufen geschaltete Zweivergasersysteme, einer für den unteren und mittleren Drehzahlbereich, der Zweite für oben herum. Leistungsmäßig sollten die Ansprüche allerdings die 50 PS-Grenze nicht großartig übersteigen, zumind


      Elastomere
      sind Kunststoffe, die sich durch meist lange Molekülketten stark dehnen lassen.


      Elefantentreffen
      Ursprünglicher Ort des Treffens war die Solitude-Rennstrecke in Stuttgart, Treffen der Zündapp KS 601 (Der grüne Elefant)-Fahrer, erstmals im Januar 1951


      Enduro
      übersetzt: ausdauernd, Motorräder für gelegentliche Ausritte auf unbefestigte Wege; viel Federweg, viel Drehmoment, große Wendigkeit; wehr mehr Wert auf sportiven Geländeeinsatz legt, sollte sich dagegen bei den Hard-Enduros umschauen; Reise-Enduros werden von großvolumigen Ein-, Zwei- oder sogar Dreizylindermotoren angetrieben; Rallye-Optik, riesiger Tank, relativ hohes Gewicht und Sitzhöhe, dafür ideal für Großgewachsene, Beispiel: Triumph Tiger, Honda Africa Twin


      Engländer (Werkzeug)
      Der multifunktionale Schraubenschlüssel mit variabler Maulweite, sollte auf großer Tour nicht fehlen


      Exup
      Das EXUP-System bewirkt vor allem im mittleren Drehzahlbereich eine Drehmomentsteigerung bei Viertaktern. Es öffnet, bzw. schließt eine Walze im Auspuffsystem und variiert drehzahlabhängig den Durchlaßquerschnitt des Auslaßkanals.


      Fahrgestellnummer
      Die Fahrgestellnummer kennzeichnet jedes Fahrzeug als individuelle Vehikel aus. Die ersten Ziffern geben Auskunft über den Fahrzeug-Typ, die weiteren über das Importland und Stückzahl.


      Fahrsimulator
      Dank Computer-Technologie, ist es heute möglich, nahezu alle im Motorrad-Leben auftretenden Situation zu simulieren. Kawasaki bietet sogar ein komplettes Paket zu erschwinglichem Preis an.


      Fahrtwindkühlung
      Luftkühlung; die entstehende Wärmeenergie wird durch mehr oder weniger stark ausgeprägte Kühlrippen an die Umgebung abgegeben. Vorteil: durch große Temperaturschwankungen wird viel Spiel an den bewegten Bauteilen des Motors erforderlich, dadurch höhere Geräuschkulisse, Emissionswerte und letztendlich Verschleiß; Vorteil: Einfacher, wartungsfreundlicher Aufbau, kostengünstigere Fertigung


      Fahrwerk
      Das Fahrwerk (auch Fahrgestell) beinhaltet neben den tragenden Bauteilen auch die für die Feinabstimmung verantwortlichen Komponenten wie Gabel, Federbeine, bzw. Zentralfederbein, inkl. der Umlenkhebel. Ist der Motor als mittragendes Teil integriert, so hat er entscheidenden Einfluß auf die Stabilität (Biegung, Torsion) der gebildeten Einheit.


      Fahrwerksgeometrie
      Die Fahrwerksgeometrie ist entscheidend für das Handling und die Stabilität eines Fahrzeugs. Dazu gehören u.a. die Schwerpunktlage, Radstand, Lenkkopfwinkel und der Nachlauf.


      FAIS
      Fresh Air Intake System; Yamaha´s Vorstufe zu den heutigen Staudruckaufladungs-Systemen. Das FAIS sorgte erstmals in der FZR 1000 Genesis von 1987 für soliden Punch. Hintergrund war nicht etwa wie heute eine geschwindigkeitsabhängige Vorverdichtung des Kraftstoff-/Luftgemisches, sondern lediglich eine gesunde (also niedrige) Temperatur des Gemisches. Durch die verbesserte Zylinderfüllung steigen Leistung und somit Wirkungsgrad des Triebwerkes.


      Faltenbalg
      Faltenbälge sind eine äußerst nützliche Hilfe um die Standrohre der Telegabel vor allem Übel, den die Umwelt so zu bieten hat zu schützen. An erster Stelle sei hier der Steinschlag erwähnt. Schutzlos in den Wind gestellte Gleitrohre leiden häufig unter Undichtigkeiten, die von einer mit der Zeit ungleichmäßig gewordenen Chromschicht herrühren. Da Geländemaschinen i.d.R. häufiger solchem Materialstreß unterliegen, sind sie in diesem Segment weit häufiger anzutreffen. Bei den Straßenmotorrädern haben sich Schützer aus Hart-Kunststoff bewährt.


      FCKW
      FCKW steht für Fluorchlorkohlenwasserstoffe, die zur Gruppe der Kohlenwasserstoffverbindungen gehören. Durch die zerstörerische Wirkung in Zusammenhang mit der Ozonschicht, wurde die Produktion dieses Treibgases (Treibhauseffekt) vor einigen Jahren gänzlich verboten.


      Feder
      Eine Feder wandelt die eingeleitete Stoßenergie in Bewegungsenergie um. Ein Stoßdämpfer versucht die Amplituden möglichst sanft wieder zu glätten.
      Federbasis (hinten)
      Grundhärte, -vorspannung; bestimmt den Negativfederweg des Motorrades; je nach Feder, Fahrergewicht und Beladungszustand unterschiedlich; bei Verstellmöglichkeit erfolgt die Einstellung i.d.R. über Spezialmuttern (Hakenschlüssel, hinten) oder Außensechskant (Gabel); WICHTIG: Nur so hart wie nötig, und so weich wie möglich; Negativfederweg rund 25-30% des Gesamtfederweges
      Federbasis (vorne)
      Grundhärte, -vorspannung; bestimmt den Negativfederweg des Motorrades; je nach Feder, Fahrergewicht und Beladungszustand unterschiedlich; bei Verstellmöglichkeit erfolgt die Einstellung i.d.R. über Spezialmuttern (Hakenschlüssel, hinten) oder Außensechskant (Gabel); WICHTIG: Nur so hart wie nötig, und so weich wie möglich; Negativfederweg rund 25-30% des Gesamtfederweges
      Federbeine
      Die klassische Ausführung der Hinterradfederung und -dämpfung erfolgt über zwei separate Federbeine; hochwertige Komponenten lassen sich in Zug- und Druckstufe unabhängig voneinander verstellen. Gasdruckfederbeine verhindern das bei hohen Belastungen auftredende Aufschäumen des Dämpferöls.
      Federhärte
      Die Federhärte gibt Auskunft über einen Teil des Federcharakters, abhängig von der Federkennung (progressiv oder linear), je nach Fahrzeug- und Fahrergewicht kann die Federhärte nicht verstellt werden, nur die Federbasis (Federvorspannung)


      Federkennlinie
      Zeigt die Kennlinie (Charakter) eine Feder. Varianten: Progressiv (zunehmende Härte), degressiv (abnehmende Härte), linear (konstante Härte).


      Federkennung
      Zeigt die Kennlinie (Charakter) eine Feder. Varianten: Progressiv (zunehmende Härte), degressiv (abnehmende Härte), linear (konstante Härte).


      Federprogression
      Zeigt die Kennlinie (Charakter) eine Feder. Varianten: Progressiv (zunehmende Härte), degressiv (abnehmende Härte), linear (konstante Härte).


      Federrate
      Gibt die Federrate in Newton pro Millimeter an. Dieser Wert gibt an, wieviel Kraft erforderlich ist, um die Feder um einen Millimeter zusammenzudrücken. In der Praxis wird oft auch Kilopond je Zentimeter verwendet.Varianten: Progressiv (zunehmende Härte), degressiv (abnehmende Härte), linear (konstante Härte).


      Federung
      Unter der Federung versteht man die Bauteile, die für die Aufnahme der eingeleiteten Stoßenergie verantwortlich sind. Beispiele: Telegabel, Tragfeder, Dämpfer, Zentralfederbein; Der Begriff "Eigendämpfung" bedarf einer getrennten Erklärung.


      Federweg
      Der Federweg gibt Auskunft über den von den Federelementen zur Verfügung gestellten Arbeitswegen. Neben der Dämpfung ist der zur Verfügung gestellte Federweg ausschlaggebend für den Federungskomfort. So bietet eine vielseitig beanspruchte Enduro weitaus mehr Federweg als beispielsweise eine Supersportmaschine für den Rennstreckenbetrieb.


      Felgen
      dienen zur Aufnahme und Fixierung der Reifen, Fixierung durch Humps (Schlauchlosreifen), verschraubte Reifen (Dragster, Sandbahn); Speichenräder für Schlauch- und Schlauchlosreifen (BMW), mit der Yamaha FZR 1000 Genesis (1987) Einführung von hohlgegossenen Dreispeichen Guß-Felgen


      Festsattel
      Bremse, der i.d.R. zweiteilige Bremssattel (Ausnahme: Yamaha YZF 600 / 1000 R / R1) ist auf jeder Seite mit beweglichen Bremskolben ausgestattet, die in ihre Durchmessern unterschiedlich groß sein können (Selbstverstärkung); besitzt mimdestens zwei bewegliche Kolben = Zweikolben-Festsattelbremse, oft in Verbindung mit schwimmenden oder zumindest halbschwimmend gelagerten Bremsscheiben


      Flattern
      Fahrwerk; "Flattern" (Shimmy-Effekt) ist das schneller Hin- und Herschlagen der mit der Radachse verbundenen Bauteile, wie z.B. Rad, Gabel, Lenker, etc. Diese Phänomen tritt im Geschwindigkeitsbereich zwischen 30 und 80 km/h auf. Mögliche Ursachen: Zu locker eingestelltes Lenkkopflager, Reifenunwucht, ungünstige Reifenwahl, starke Profilauswaschungen:, konstruktionsbedingt: zu steiler Lenkkopfwinkel, zu kurzer Nachlauf


      Fliehkraft
      Zentrifugalkraft; ist die bei einer Drehbewegung vom Zentrum direkt nach außen hin wirkende Kraft. Komplementär: Zentripedalkraft


      Floater
      Aufnahmeteile zur schwimmenden Fixierung von Bremsscheiben


      Formprofil-Rahmen
      Ein Formprofil-Rahmen ist ein in seiner Bauform gestalteter Rahmen, i.d.R. aus Leichtmetall; nach dem Prinzip des Brückenrahmens bestehen die seitlichen Träger nicht aus geraden Profilen (Kasten-Rahmen), sondern sind aus einzelnen, oft tiefgezogenen Elementen zusammengeschweißt; Schwingenlagerung und Steuerkopf sind meist Gußteile (Sand-Guß); Vorteil: Vollständige Intergration ins Gesamtkonzept, ergonomische Gestaltungsmöglichkeit, hohe Stabilität, Nachteil: hohe Herstellungskosten


      Funbike
      Spaß ohne Ende vermitteln Funbike - zumindest auf weitgehend befestigten Wegen. Voraussetzung dafür ist ein potenter Motor. Einzylindrig sollter er sein, im Höchstfall zweizylindrig. Reichlich bemessene Federwege und hitverdächtige Stopper sind unabdingbare Bedingungen für derlei Torturen.


      Fußrasten
      Zwei Ausführungen: Klappbar und nicht klappbar; Material i.d.R. Alu-Guß, früher meist Stahl-Guß; zahlreiche Zubehöranbieten vertreiben sehr feine und leichte Alu-Frästeile; falls keine ABE vorliegt, ist ein Eintrag die die Papiere erforderlich (fest mit dem Motorrad verbundenes Bauteil)



      Gabelstabilisator
      Wurde in den 70er und 80er oft zur Stabilisierung der Vorderradgabel verwendet; bei der Montage muß auf absolute Spannungsfreiheit geachtet werden


      Getrenntschmierung
      Schmiersystem für Zweitaktmotoren, das in einem separaten Öltank befindliche Zweitaktöl wird mittels Pumpe über Leitungen und Düsen direkt zu den Zylindern gepumpt. Eine von der Gasgriffstellung abhängige Walze steuert die Ölmenge, die analog zur Motordrehzahl angepaßt werden muß.


      Getriebe
      Das Getriebe ermöglicht dem Fahrer, je nach Drehzahl und Last eine geeignete Fahrstufe mit entsprechender Über- oder vielmehr Untersetzung zu wählen. Üblich sind heute sechs Gänge, bei drehmomentstarken Motorrädern genügen aber auch derer fünf. Ein Getriebe besteht aus mindesten zwei Wellen, der G.eingangs- und -ausgangswelle. Die Verbindung zum Motor wird beim Schaltgetriebe über die Kupplung hergestellt, die auf der Getriebeeingangswelle sitzt. Je nach Position der Schaltklauen ist ein bestimmte Gang eingelegt, der den Kraftschluß über nur ein einziges Zahnradpaar ermöglicht. Im Leerlauf dagegen drehen alle Zahnräder leer.Am Getriebeausgang befindet sich je nach Sekundärantrieb (Kette, Riemen oder Kardan) ein passender Aufsatz, bzw. Winkelgetriebe (Kardan).


      GFK
      Glasfaserverstärkter Kunststoff


      Gleitlager
      Gleitlager zeichnen sich durch einen besonders reibungsarmen und damit auch verschleißarmen Lauf aus. Der Trick besteht darin, das sich die beiden Körper (innen- und außenliegender Körper) während dem Lauf nichtberühren. Dies geschieht durch ein Aufschwimmen des Drehteils, etwa vergleichbar mit dem Aquaplaning bei starkem Regen. Voraussetzung dafür ist jedoch immer ein ausreichend starker Ölfilm, der nur einige tausendstel Millimeter dick ist. Wird dieser während dem Lauf unterbrochen, dreht Metall auf Metall - das Lager frißt. Neben dem Ölmangel können auch Verunreigungen im Schmiersystem für Beschädigungen sorgen. Also immer schön an die vorgeschriebenen Ölwechselintervalle halten und und auch den Ölfilter mitwechseln. Beispiel: Nockenwellenlagerung, Kurbelwellenlagerung (nur bei bei Viertaktern), Pleuel- und Kolbenbolzenlagerung; Vorteil: im Betrieb praktisch kein Laufspiel, kostengünstige Fertigung; Nachteil: hohe Fertigungsgenauigkeit, empfindlich gegen Schmiermangel


      Glycol
      Ethylenglykol mit der chemischen Formel HOCH2-CH2OH, aliphatischer Alkohol; zäher, süßlicher Geschmack; Verwendungszweck: Lösungsmittel, Frostschutzmittel, Kühlmittel, etc.


      Grand Prix
      GP; finden im Motorradbereich regelmäßig seit 1962 statt


      Gußräder
      dienen der Aufnahme und Fixierung der Reifen, Fixierung durch Humps (Schlauchlosreifen), verschraubte Reifen (Dragster, Sandbahn); mit der Yamaha FZR 1000 Genesis (1987) Einführung von hohlgegossenen Dreispeichen Guß-Felgen


      Halbschale
      Rahmenfest montierte Verkleidung; Vorteile: meist ordentlicher Windschutz, kostengünstige Herstellung, relativ unempfindlich gegen Beschädigung; Nachteile: Kaum Wetterschutz


      Hanging off
      Fahrstil; der Fahrer beugt sich zum Kurveninneren und spreizt das jeweilige Knie in Richtung Fahrbahn, um durch den so verlagerten Gesamtschwerpunkt eine höhere Kurvengeschwindigkeit zu erzielen. Dieser Fahrstil ist jedoch nur auf der Rennstrecke sinnvoll, denn die extreme konditionszehrende Sitzhaltung erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Fahrkönnen. Hinzu kommt, daß Ausweichmanöver nur noch sehr schwer einzuleiten sind. Wenn Hanging off, dann nur auf der Rennstrecke!


      Heckbürzel
      Im Rennsport hat das Bürzel hinter der Sitzbank durchaus aerodynamische Hintergründe. Bei Serienmotorrädern dagegen dient es meist optischen Belangen, teils aber auch als nützliches Gepäckfach.
      Hilfsrahmen
      Am Hauptrahmen verschraubter oder angeschweißter Zusatzrahmen zur Aufnahme von Verkleidung, Elektrik und/oder Sitzmöglichkeiten. Vorteilhaft sind verschraubte Verbindungen, da sie ggf. (z.B. nach einem Unfall) einzeln ausgetauscht werden können und nicht gleich der komplette Rahmen erneuert werden muß.


      Hinterradfederung
      Anfang der achziger Jahre entwickelten die Hersteller zunehmend neue und eigenständige Federungssysteme. Gründe dafür gabs genug: Die gestiegenen Fahrleistungen machten ein standfesteres Fahrwerk nötig, labile Zwei-Dämpfersysteme konnten da nicht mehr mithalten. Außerdem wurde durch die meist tiefe Lage der Gesamtschwerpunkt mehr zur Fahrzeugmitte hin konzentriert, was widerum dem Handling zugute kam. Der Clou war allerdings, daß durch Umlenkhebel angelenkte Federelement in seinem Ansprechverhalten progressiv zu beeinflussen. Das heißt, das mit zunehmendem Federweg auch die Federhärte steigt und so für ein passables Ansprechverhalten bei guten Federungsreserven kombiniert. Nachteil dieser zentralen Federungssysteme ist das relativ hohe Gewicht, denn aufgrund der hohen Belastung von Umlenkhebeln und Federbein müssen diese Bauteile sehr stark dimensioniert werden und gehen damit zulasten des Fahrzeuggewichtes.


      Hinterradschwinge
      Die Hinterradschwinge hat die Aufgabe, das Hinterrad möglichst verwindungsfrei zu führen und den auftretenden Biegebelastungen beim Einfedervorgang standzuhalten. Wie immer führen auch hier mehere Wege nach Rom. Zum einen die bekannte Zweiarmschwinge, die das Rad zwischen ihren beiden Armen aufnimmt. Dazu kann das Federungssystem frei gewählt werden. Die andere Möglichkeit stellt die Einarmschwinge dar. Die zweiseitige Lagerung im Hauptrahmen verläuft vor dem Hinterrad zu einem einseitigen Arm, der widerum einen Zapfen samt Kettenspannmechanismus aufnimmt.Material: Stahl, Aluminium, Magnesium


      Hochlenker
      Ausführung i.d.R. als Rohrlenker, vor allem bei klassischen Bikes sehr beliebt; Vorteil: bis 120 km/h bequeme Sitzposition, verbessertes Handling; Nachteil: Hoher Winddruck bei höheren Geschwindigkeiten, ggf. Fahrwerksunruhen durch Störeinflüsse, auf ausreichende Länge der Bremsleitungen, Gaszüge, etc. achten.


      Höchstdrehzahl
      Ist die maximal zulässige Drehzahl (nicht zu verwechseln mit der Nenndrehzahl!). I.d.R. unterbricht zuvor ein elektronischer Drehzahlbegrenzer den Zündstrom.


      Höcker
      Im Rennsport hat der Höcker neben seinem aerodynamischen Zweck auch die Aufgabe, dem Piloten mehr Halt zu geben. Bei richtiger Formgebung und Polsterung vermittelt er mehr Feedback und sorgt so sogar für mehr Ruhe in der Einheit "Mensch und Motorrad". Bei Serienmotorrädern dagegen dient es meist optischen Belangen, teils aber auch als nützliches Gepäckfach.


      Honeycomb
      Honigwaben-Bauweise, hohe Stabilität und Kosten, Suzuki setzte diese Technik versuchsweise bei Grand Prix-Rennen an deren Rahmen in den 80er Jahren ein


      Hub
      Ist der Kolbenweg zwischen unterem Totpunkt (UT) und oberem Totpunkt (OT); der Kurbelradius entspricht dem halben Kolbenweg


      Hubraum
      Wird i.d.R. in Kubikzentimetern [ccm] angegeben; ergibt sich aus der Formel Bohrung2 x 3,14 / 4 x Hub x Zylinderzahl


      Hubzapfenversatz
      Bezeichnet den Versatz der einzelnen Hubzapfen zueinander auf der Kurbelwelle in Winkelgraden. Bei Zweizylinder-Reihenmotoren beträgt der Winkel i.d.R. 180°, bei Parallel-Twins dagegen 360° (also direkt hintereinander auf einer Ebene), Bei Dreizylinder-R.motoren 120° oder 180° (alte Laverda 1000), bei Vierzylinder-R.motoren 180°


      Hydraulische Kupplung
      Bei der hydraulischen Kupplungsbetätigung entfällt der übliche Kupplungszug der seilzugbetätigten Kupplung. Die Dosierbarkeit wird verbessert, die Betätigungskräfte sinken und der Komfort steigt. Auf der Minusseite stehen die höheren Kosten und ein höheres Gewicht.


      Integralbremse
      Die Integralbremse ist ein Bremssystem, bei der der Bremsdruck des Handbremshebels gleichmäßig auf die vordere UND hintere Bremsanlage wirkt, um so ein ein stabiles Fahrverhalten gewährleisten zu können. Moto Guzzi spielte dabei eine Vorreiterrolle. Doch auch Honda erkannte die Vorteile dieses Systems (Dual-System) und stattete die Modelle ST 1100 Pan European, CBR 1000 F Dual und deren Nachfolgerin CBR 1100 XX damit aus. In der Praxis kann diesem System ein völlig unproblematischer Umgang attestiert werden. Dabei sorgt ein separater Druckmodulator für eine effiziente Belastung des jeweiligen Rades. Erst über den hinteren Hauptbremszylinder wird die zweite Bremszange im Vorderrad aktiviert.


      Integralhelm
      Neben dem Jet-Helm, bietet der Integral-Helm einen größeren Gesichtsschutz. Derzeit werden alle Helme nach der ECE 22/02 geprüft.


      Isle of Man
      Engl. Inselrennen rund um die Isle of Man (IoM); geografische Lage zwischen Großbritanien und Irland; jährl. zw.Mai u. Juni die legendären 2 Rennwochen; erstes Rennen am 28. Mai 1907; Der Name ?Tourist Trophy?, bzw. ?TT? rührt daher, daß der Preis ursprünglich für Touren-Maschinen bestimmt war. 1907 gewann der Engländer Charlie Collier das Rennen. Er umrundete den Kurs über eine zehn Runden-Distanz auf seiner Matchless mit einem Durchschnitt von 61,5 km/h.


      Jethelm
      Der Jet-Helm erfreut sich vor allem bei Roller-,Chopper- und Endurofahrern immer größerer Beliebtheit. Teilweise ist sogar das Visier klappbar ausgeführt. Die Schutzwirkung kann allerdings bauartbedingt nicht an die eines Intergral-Helmes heranreichen.


      Kantenschutz
      Schützt vor Verletzungen an scharfkantigen Bauteilen; Kunststoff- oder Kautschuk-Basis, bis Mitte der achziger Jahre wurde auf die scharfkantigen Verkleidungen und Verkleidungsscheiben ein Kantenschutzaufgeklebt. Mittlerweile ist dies nicht mehr erforderlich, denn dank weich abgerundeter Kanten ist dieses Bauteil quasi integriert.


      Kardan
      Beim Kardanantrieb wird die Motorkraft mittels Gelenkwelle zum Hinterrad übertragen. Die Zahnradpaare laufen dabei permanent im Öl und machen je nach Einbaulage der Kurbelwelle mindestens eine zusätzliche Kraftumlenkung erforderlich. Vorteil: Nahezu wartungsfreie und unverwüstliche Technik; Nachteil: hohes Gewicht, mehr oder weniger stark ausgeprägte Lastwechselreaktionen, höhere Fertigungskosten


      Kasten-Rahmen
      Bimota revolutionierte den Fahrwerksbau durch die möglichst geradlinige Verbindung zwischen Lenkkopf und Schwingenlagerung. Die Motor hängt zwischen den beiden massiven Trägerteilen. Vorteilhaft ist auch das reichhaltige Platzangebot für die Airbox. Bei Vierzylinder-Triebwerken baut das Motorrad allerdings sehr breit.


      Kautschuk
      organische Substanz; der Aufbau basiert auf zigtausend Isoprenresten, die für andere Atome verscheidener Stoffe quasi zur freien Verfügung stehen. Auf diese Art entsteht das allseits bekannte Gummi. Dabei wird durch eine zusätzliche Schwefelanbindung eine Vulkanisation erreicht, der für grundlegende Eigenschaften sorgt. Gibt man noch ein wenig schwarzen Ruß dazu, so ist bereits der Grundcocktail für die begehrten Haftgummis gemixt.


      KCAS
      Kawasaki kombiniert hohe Leistung und Umweltbewußtsein. Das Kawasaki-Abgasreinigungssystem (Kawasaki Clean Air = KCA) ist ein gutes Beispiel hierfür. Diese System vermindert Emissionen durch Zuleitung von Frischluft über ein Membranventil in die Auslaßkanäle. Kohlenmonoxid und unverbrannte Kohlenwasserstoffe werden hierdurch wirkungsvoll bekämpft. Durch den zusätzlichen Sauerstoff der zugeführten Frischluft werden diese beiden Schadstoffe im Abgas zu Kohlendioxid und Wasser umgewandelt. Das KCA-System ist einfach, und der Leistungsverlust ist minimal, da der Auspuffdruck genutzt wird. Das Membranventil wird durch den Luftdruck geöffnet, der erzeugt wird, wenn Abgase von der Verbrennungskammer ausgestoßen werden. Durch das Schließen der Drosselklappen wird auch das Membranventil wieder geschlossen, so werden Fehlzündungen vermieden. Das KCA-System drückt sich in hoher Leistung, gutem Fahrverhalten und hervorragenden Kaltstarteigenschaften aus, da es eine Gemischabmagerung vermeidet. Gleichzeitig sorgt es dafür


      Kegelrollenlager
      Gehören zur Gruppe der Wälzlager. Der Vorteil liegt gegenüber reinen Kugellagern, in einer höheren Standzeit, bzw. Lebensdauer. Durch die relativ große Bauhöhe sind allerdings auch geringe Paßtoleranzen nötig. Desweiteren ist ein geringfügig erhöhtes Losbrechmoment die Folge.


      Kette
      1894, Vorstellung der ersten Rollenkette, entwickelt von Hans Renolds; stellt eine der simpelsten und kostengünstigsten Methoden der Kraftübertragung dar; in der Praxis wirkt sich jedoch eine unterschiedliche Kettenlängung als nachteilig aus. HINWEIS: Beim Kettenspannen unbedingt das Hinterrad so positionieren, daß die strammste Kettenstellung noch über das erforderliche Spiel im Kettentrum verfügt. Ansonsten kann das Lager der Getriebeausgangswelle (Ritzel) aufgeweitet und undicht werden.


      Kettenrad
      Im Zusammenspiel zweier mittels Kette verbundener Kettenblätter, ist das Größere stets das Kettenrad, das Kleinere das Ritzel.


      Kickstarter
      Die einfachste Art einen Motor in Gang zu bringen (vom Anschieben einmal abgesehen), stellt der kräftige Tritt auf den Kickstarter dar. In den meisten Fällen ist er rechtsseitig angebracht, so daß der Umgang vereinfacht wird. Bei älteren Maschinen aus Großbritanien oder Italien sitzt er vorwiegend links. Doch auch der österreichische Motorradhersteller KTM trotzt hier dem Deutsch-Japanischen-Standard. Die Funktion ist dagegen einerlei. Ein wenig Kopfarbeit und Übung erleichtern den Umgang mit dem Alhergebrachten dagegen ungemein. Das Übersetzungsverhältnis des Kickstarter-Zahnrades zum Getriebe ist neben den Einzelhubräumen von ausschlaggebender Bedeutung. Im Allgemeinen gilt der Trick den Kickstarter bis kurz vor die höchste Kompression (oberer Totpunkt) zu bringen. Dann wir der Mechanismus gelöst und mit energischem Tritt nach unten der Motor "angeworfen". Festes Schuhzeug bewahrt vor Schmerzen. Doch keine Angst, auch hier macht Übung den Meister. Dafür ist man an keinem Ort der Welt auf einen intakten Anlasser angewiesen


      Kipphebel
      Zweiseitiger Hebel; auch Kipphebel genannt, Beispiel: Kipphebel bei OHC-Steuerungen


      KLEEN
      Das KLEEN-System (Kawasaki Low Exhaust Emission Catalic Converter) ist ein Katalysator-System. Das mit Platin und Rhodium bedampfte Bauteil wandelt Kohlenmonoxid (CO) und Kohlenwasserstoffe (HC) um und reduziert so die Schadstoffemissionswerte.


      Kneeler
      Bezeichnung für Gespanne, in denen der Fahrer eine knieende Position einnahm. Vorteil war der nierdrige Schwerpunkt und ein kleinere Stirnfläche.


      Knieschluß
      Ein guter Knieschluß ist das A und O beim Motorradfahren. Ist der Kontakt im Kniebereich sehr homogen, spricht man von einem guten Knieschluß. Selbst wenn es noch aus der alten Schule kommt, findet er auch in der heutigen Zeit seine Berechtigung. Denn gerade im Zeitalter der breiten und massiven Brücken- und Kastenrahmen bleibt der harmonische Kontakt zur Maschine nicht selten förmlich auf der Strecke. Hier spielt natürlich die Fahrzeugstabilität eine vordergründige Rolle. Gerade bei supersportlichen Motorrädern, bei denen es in erster Linie auf narrensicheres Fahrverhalten ankommt, tritt der handliche Umgang naturgemäß etwas in den Hintergrund. Für den Normalfahrer ist dies jedoch ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Letztendlich ist er mitausschlaggebend für das allgemeine Wohlbefinden und für eine lockere, entspannte Sitzposition. Unterm Strich steigert dies durch die daraus resultierende konzentrierte Haltung zusätzlich die Sicherheit.


      Knuckle-Head
      Harley-Davidson-Bauart des Knuckle-Head-Zylinderkopfes; "(Finger)Knöchel-Zylinderkopf", von 1936 bis 1947


      Kolben
      Der Kolben überträgt die während des Arbeitstaktes entstandenen Drücke über das Pleuel und versetzt die Kurbelwelle somit in eine rotierende Bewegung. Gleichzeitig dient er als Begrenzungfläche des Brennraums. Bei Diesel-Motoren ist der Brennraum häufig in den Brennraum eingelassen (Heron-Prinzip); Zweitakt-Kolben sind mit ein oder mehreren Fenstern unterhalb der Ringzone angebracht. Sie beeinflussen die Steuerzeiten (nicht bei Drehschiebersteuerung!); Material Alu-Guß-Legierung, teils mit Bi-Metall-Streifen zur kontrollierteren Wärmeausdehnung


      Kolbenstange
      wandelt die geradlinige (translatiernde) Bewegung des Kolbens in ein kreisförmige (rotierende) Bewegung um


      Kompressor
      Ein Kompressor wird durch den Motor selbst angetrieben (Zahnrad, Kette, Riemen). Im Gegensatz zur Turboaufladung ist der Kompressor besser zu dosieren, da die Zylinderaufladung relativ gleichmäßig und drehzahlabhängig zunimmt. Neben der durch den Antrieb bedingten Leistungseinbuße von 5 bis 10% gesellt sich in den meisten Fällen ein Platzproblem. Wohin nur mit dem Ding? Bei Dragstern allerdings spielt dies eine eher untergeordnete Rolle.


      Königswelle
      Die Königswelle dient zum schlupffreien Antrieb der Nockenwellen. Eine erhöhte Laufruhe ist die Folge. Besonders in Verbindung mit einer desmodromischen Ventilsteuerung (Ducati) eine zusätzliche Sicherung zur Einhaltung konstanter Steuerzeiten. Nachteilig wirken sich das erhöhte Gewicht und der durch die Kraftumlenkungen hervorgerufene Leistungsverlust auf Spontanität und Wirkungsgrad aus.


      Kontrollleuchten
      Kontrolleuchten gehören zum Instrumentarium wie der Zündschlüssel zum Motorrad. Zum Standard-Repertoire gehören folgende Leuchten: Blinker (grün oder gelb), Leerlauf (grün), Fernlicht-High Beam (blau), Öl-Kontrolle (rot). Bei manchen Modellen findet man auch die Bezeichnung "Tail". Dieses Lämpchen glimmt bei einem Defekt des Rücklichtes auf. ABS-Motorräder verfügen über zusätzliche Leuchten (rot).


      Konvektion
      Ist die zum Außenmedium (Luft) abgestrahlte Wärmemenge. Besonders wichtig bei luftgekühlten Motoren. Zur Verbesserung der Wärmeableitung verwendet man meist Kühlrippen und/oder Wärmetauscher (Kühler) mit einer großen effektiven Oberfläche.


      Kopfsteuerung
      Bezieht sich auf Viertaktmotoren. Gemeint ist damit die Steuerung der Ventile innerhalb des Zylinderkopfes, wie z.B. bei OHC, bzw. SOHC (eine obenliegende Nockenwelle), DOHC (zwei obenliegende Nockenwellen) und Desmodromik.


      Kotflügel
      Landläufig auch als Schutz-"Blech" bezeichnet. Dieser Titulierung zollen aber eigentlich nur ältere Klassiker oder moderne Cruiser Tribut. Beim Auto würde vielleicht auch die Bezeichnung "Stoßecke" einen passenden Sinn ergeben...


      Kreiskolbenmotor
      Motorprinzip von Felix Wankel (1972); Ähnlichkeit zum Viertaktverfahrten, jedoch ohne Ventile; durch Drehen des Rotationskolbens wird die exzentrisch zum Läufer laufenden Exzenterweller in eine Drehbewegung versetzt und rotiert mit einem Drehzahlverhältnis von 1:3 zum Läüfer. Auf dem deutschen Markt gab es nur sehr wenige Wankel-Motorräder: Hercules W 2000 von ´76, Van Veen OCR 1000 von ´76, Suzuki RE 5


      Krümmer
      Vordere Teil des Auspuffsystems; leitete die Altgase vom Auslaßkanal weiter in den geräuschdämmenden Dämpfer. Zwischen Krümmer und Topf Sitzt bei G-Kat-Motoren die Lambda-Sonde. Bei einigen Motorrädern sind spezielle Gewindeanschlüsse zur Emissionswertmessung angebracht.


      Kühler
      Ein Kühler ist ein Wärmetauscher. In unserem Falle sind zwei Gattungen üblich: Wasserkühler und Ölkühler. Dabei ist der Kühler i.d.R. so in das Kühlsystem integriert, daß erst bei einer bestimmten Temperatur des Mediums ein Thermostat geöffnet wird und somit den Weg durch den "großen" Kühlkreislauf freigibt. Wasserkühler können zur besseren Ausnutzung der Kühlfläche auch konkav gebogen sein.


      Kühlrippen
      Luftgekühlte Motoren verfügen über Kühlrippen. Grund ist die vergrößerte Oberfläche, die das Triebwerk vorm Hitzekollaps bewahrt. Im Fachjargon nennt man die Wärmeabfuhr an die Umgebungsluft "Konvektion". Bedingt durch den höheren Wärmeverzug benötigen luftgekühlte Motoren grundsätzlich über höhere Laufspiele als flüssigkeitsgekühlte Antriebe.


      Kühlung
      Ohne Kühlung würde jeder Motor überhitzen. Im Motorradbau unterscheidet man zwischen drei Kategorien: Luftkühlung, Luft-/Ölkühlung und Wasserkühlung. Die Luftkühlung basiert zu 100% auf der Konvektion, also der Wärmeabstrahlung über das Motorgehäuse unmittelbar an die Umgebungluft. Aus verständlichen Gründen ist hier der kühlende Fahrtwind von entscheidender Bedeutung. Luft-/Ölgekühlte Motoren sind im Prinzip ausgestattet wie ein wassergekühltes Triebwerk. Beide fallen unter die Rubrik der flüssigkeitsgekühlten Motoren. Luft-/Ölgekühlte Maschinen besitzen in der Regel zwei Kühlkreisläufe, wobei der Kühlstrom zum sekundären Kreislauf zählt und meist mit einer separaten Pumpe ausgestattet ist. Zur Unterstützung werden vorwiegend auch zusätzliche Kühlrippen angebracht, die einer höheren Standfestigkeit zugute kommen. Der Vorteil gegenüber der reinen Wasserkühlung liegt in der kompakteren Bauweise des Aggregates. Alle Leitungen verlaufen im Motor selbst und sind für den Betrachter auf den ersten Blick nicht sicht


      Kupplung
      Die Kupplung stellt die Verbindung zwischen Motor und Getriebe dar; durch Ziehen der Kupplung (mechanisch per Seizug oder hydraulisch) wird der Federdruck (Kupplungskorb) auf die Reiblamellen herabgesetzt. Dadurch wird der mit der Eingangswelle verbundene Kupplungskorb am Mitnehmen gehindert, so daß das Getriebe nicht belastet wird. Bauarten: Einscheiben-Trockenkupplung (BMW, Moto Guzzi, etc.), Mehrscheiben-Kupplung im Ölbad (sehr verbreitet, meist 7 oder 9 Scheiben), Mehrscheiben-Trockenkupplung (Rennmaschinen, Ducati 888, 916 SPS, etc.)


      Kupplungsdeckel
      Hinter dem Kupplungsdeckel verbirgt sich die gesamte Kupplungsmimik, in manchen fällen auch der Primärtrieb. Da die meisten Kupplungen aus mehren, im Ölbad laufendenden Reiblamellen bestehen, muß der Kupplungsdeckel durch eine Dichtung den Ölaustritt verhindern. Vor der Demontage also zuerst das Öl ablassen!


      Kurbelwelle
      Die Kurbelwelle ist das Bauteil im Motor, welches die oszilierende Arbeit der Kolben in rotierender Weise ausführt (abzüglich d. Reibverluste im Pleuelauge und Pleuelzapfen). Je nach Motorbauart (V-,Reihen-, Boxermotor) sind verschiedene Kröpfungen (Hubzapfenversatz) nötig.


      Lambda
      Ist das Mischungsverhältnis von Kraftstoff zum Sauerstoff. Im Idealfall (Lambda = 1) beträgt dieses Verhältnis 1 : 14,8. Nimmt der Luftanteil zu, magert das Gemisch ab.


      Längsläufer
      längs zur Fahrzeugrichtung eingebaute Kurbelwelle (alle Boxer-Modelle, BMW K-Reihe, Honda ST 1100, Moto Guzzi-V´s, etc.); Längsläufer sind Motoren, deren Kurbelwelle längs zur Fahrtrichtung läuft (Beispiel: BMW F 650, Honda VFR-Modelle, Harley-Twin´s, bis auf BMW K´s alle Reihenvierzylinder, etc.)


      Lastwechselreaktionen
      Lastwechselreaktionen nennt man das Verhalten eines Fahrzeugs im Augenblick des Gasgebens oder Gaswegnehmens. Dabei kommt es auf möglichst wenig Spiel im gesamten Antriebsstrang (Getriebe, primär u. sekundär, Kettenspannung, Ruckdämpfer) und auf eine korrekte Gemischaufbereitung (Vergaser, Einspritzung) an. Starke Lastwechselreaktionen müssen durch eine gefühlvolle Gashand kompensiert werden.


      Lateral Frame
      Das Laterale Frame Concept von Yamaha kam erstmals 1984 bei der großvolumigen FJ 1100 und bei der zwei Jahre später vorgestellten 1200er zum Tragen. Dabei umspannt ein aus Vierkant-Stahlprofilen gefertigter Hauptrahmen den luftgekühlten Vierzylinder. Das Besondere bei dieser Rahmenkonstruktion ist die völlige Integration des Steuerkopfes in ein stabiles Rohrgeflecht.


      Leerlaufschalter
      Der Leerlaufschalter ist naturgemäß in der Nähe des Getriebes angebracht. Im inneren wird die Masse (--Pol) geschaltet.


      Leistung
      Leistung ist das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl. Die bei der Höchstleistung anstehende Drehzahl nennt man Nenndrehzahl (nicht zu verwechseln mit der Höchstdrehzahl)


      Lenkkopflager
      Über das Lenkkopflager wird die Vorderradgabel geführt (Upside down und Telegabel). Dabei muß das Kegelrollen- oder Rillenkugellager absolut leichtgängig und spielfrei laufen. Ist das Spiel zu groß (Rütteln an der "freien" Gabel), kann es durch Knackgeräusche auf sich aufmerksam machen. Im unteren Geschwindigkeitsbereich ist auch Flattererscheinungen (schnelles Hin- und Herschlagen des Lenkers zwischen 40 und 80 km/h) möglich. Zudem erhöht sich der Verschleiß drastisch. Bei zu geringem Spiel wirkt die Maschine unhandlich. Typische Fahrwerksproblem treten bei höheren Geschwindigkeiten auf, da sich das Fahrzeug nicht mehr von allein auspendeln kann. Zum Einstellen werden zuerst die Klemmverbindungen und die Zentralschraube der oberen Gabelbrücke gelöst (Achtung: Vorderrad muß freistehen!). Danach ist nur noch die Kontermutter (oben) zu lockern. Durch Verdrehen der unteren Mutter wird das Lenklager strammer, bzw. lockerer eingestellt. Nachdem die Einstellung vorgenommen wurde, die Kontermutter wieder festziehen


      Lenkkopfwinkel
      Lenkkopfwinkel, Steuerkopfwinkel; ist die Neigung in Winkelgrade des Lenkrohrs. I.d.R. ist die Waagerechte die Bezugskante, in Einzelfällen kann dies allerdings auch das Lot sein. Beispielangaben: Alltag 65°, Trial 80°, Chopper 58°. Je größer der Lenkkopfwinkel, also je steiler die Gabel steht, umso geringer der Nachlauf. Bei zu steil anstehender Gabel reichen die Rückstellkräfte nicht mehr aus, so daß ein instabiles Hochgeschwindigkeitsverhalten die Folge ist.


      Lichtmaschine
      Stromerzeuger, Wechselstromgenerator; deckt den Strombedarf für das jeweilige Fahrzeug; Stromerzeugung durch Magnetische Impulse, Induktionsspannungen; Spannung wird über den Gleichrichter (Durchflußrichtung der Dioden) auf pulsierenden Gleichstrom transformiert und gleichgerichtet, so daß die Fahrzeugbatterie geladen werden kann. Der Antrieb erfolgt i.d.R. direkt von der Kurbelwelle (KW-Stumpf, Keilriemen).


      Lima
      Stromerzeuger, Wechselstromgenerator; deckt den Strombedarf für das jeweilige Fahrzeug; Stromerzeugung durch Magnetische Impulse, Induktionsspannungen; Spannung wird über den Gleichrichter (Durchflußrichtung der Dioden) auf pulsierenden Gleichstrom transformiert und gleichgerichtet, so daß die Fahrzeugbatterie geladen werden kann. Der ANtrieb erfolgt i.d.R. direkt von der Kurbelwelle (KW-Stumpf, Keilriemen).


      Literleistung
      Ist die auf einen Liter (1000 ccm) Hubraum hoch- oder heruntergerechnete Nennleistung. Beispiel 1: 34 PS aus 497 ccm entsprechen [34 PS/0,497 Liter] x 1 Liter = 68,41 PS/Liter Hubraum; Beispiel2: 128 PS aus 748 ccm = 171,12 PS/Liter Hubraum


      Luftfilter
      Bei Motorrädern mit breit bauenden Brücken-Rahmen ist der Luftfilter sehr gut zugänglich. Bei Fahrzeugen mit Ein- oder Doppelrohr-Rahmen werden oft auswaschbare Schaumstoffluftfilter eingesetzt, die bei der Inspektion lediglich mit Waschbenzin gereinigt werden müssen. Trockenluftfilter sorgen für besseren Luftdurchsatz, müssen allerdings gelegentlich erneuert werden.


      Luftkühlung
      Luftgekühlte Motoren strahlen ihre Wärmeenergie über Kühlrippen an die Umgebung ab. Dadurch vergrößert sich die Kühlfläche um rund 50%. Überlebenswichtige Unterstützung leistet der Fahrtwind (Fahrtwindkühlung), ohne den jeder luftgekühlte Motor früher oder später einem Kollaps erliegt.


      Masse (elektr.)
      In der Fahrzeugelektrik steht sie für die Karosserie, bzw. den Minuspol der Batterie; aktive Masse = bei den positiven Platten bestehen sie aus Bleidioxid, bei den negativen Platten aus porösem Blei. Zwischen ihnen liegen die Separatoren.


      Masse (gefedert)
      Die träge, gefederte Masse des Motorrades, bestehend aus dem fahrbereiten Gesamtgewicht abzüglich der Räder mit Anbauteilen (wie Bremsscheiben, Distanzhülsen, Tachoantrieb, Dämpferelemente) und Tauchrohren, belastet beim Einfedern die Reifen und erhöht so die Traktion. Federt das Fahrzeug aufgrund der eingeleiteten Schwingung wieder aus, so werden die Räder entlastet, die Traktion nimmt ab. Die gefederte Masse setzt sich prinzipiell aus den Bauteilen zusammen, die nicht fest mit den Radachsen verbunden sind; Beispiele: Motor, Elektrik, Verkleidung, Tank, Hauptrahmen, etc.


      Masse (phys.)
      Phys. Formel m [kg] = F [N]/g [m/s2], die Masse eines Körpers ist an jedem Ort gleich, ist also unabhängig von auf ihn wirkenden Anziehungskraft


      Masse (ungefedert)
      Sie sind mitverantwortlich für ein sensibles Ansprechverhalten des Federungssystem; Beispiele: Rad, Bremsanlage, Schwinge, Umlenkmimik, Reifen, Tauchrohre, ggf. Kotflügel, etc.


      Membraneinlaß
      Verhindert beim Zweitakter (durch den abwärtsgehenden Kolben) den Rückstrom von Frischgas in den Einlaßtrakt. Die Membrane sollte so nah wie möglich am Zylinder, bzw. Kurbelgahäuse sitzen, um möglichst schnell schließen zu können.


      Membransteuerung
      Um die Spülverluste bei Zweitaktmotoren zu minimieren, werden die dünnen Metallzungen so nah wie möglich am Zylinder positioniert. So ist eine schnelle Reaktion auf die Änderung der Druckverhältnisse im Arbeitsraum gewährleistet. Beim Ansaugen öffnen sich die Metallstreifen, so daß das Gemisch möglichst ungehemmt in den Druckraum (Kurbelgehäuse) strömen kann. Bei der Abwärtsbewegung des Kolbens entsteht ein Gegendruck, der die Membrane möglichst schnell schließen und so die zuvor beschleunigten Frischgase am Austritt durch den Einlaßkanal hindern soll.


      Membranventil
      Verhindert beim Zweitakter (durch den abwärtsgehenden Kolben) den Rückstrom von Frischgas in den Einlaßtrakt. Die Membrane sollte so nah wie möglich am Zylinder, bzw. Kurbelgahäuse sitzen, um möglichst schnell schließen zu können.


      Monocross
      Yamaha´s Federungssystem fand seine Anfänge wie so oft im Motorsport. Anfangs lag das Federbein noch unter dem Tank. Die Nachteile offenbarten sich sehr schnell. Die 1980 vorgestellten RD 250/350 LC litten schnell unter nachlassender Dämpfung. Durch den heißen Motor wurde das Dämpferöl zu warm und verlor an Viskosität. Aus diesem Grund verlegte man den Standort des Zentralfederbeins in die Nähe des Schwingendrehpunktes. Das Zentralfederbein als solches bietet den Vorteil der aus technischer Sicht günstigeren Schwerpunktlage und der progressiven Anlenkung durch Umlenkhebel, die der meist linearen Federkennung der Serienfedern eine progressive Kurve (ansteigende Federhärte bei zunehmendem Federweg) verleihen. Durch die großen auftretenden Kräfte, müssen alle Bauteile sehr stabil dimensioniert werden, was natürlich auf die Waage drückt und zudem die ungefederten Massen negativ beeinflußt.


      Monolever
      Einarmschwinge; der einseitige Schwingarm ist Kardantunnel zugleich; erstmals bei der BMW R 80 G/S und dem Straßenmodell R 80 ST eingesetzt.


      Montageständer (hinten)
      Der Montageständer für Arbeiten am Fahrzeug, den Antrieb und alle sonstigen Reparatur- und Pflegearbeiten empfiehlt sich ein solcher Ständer. Vor allem für Sportfahrzeuge, die selten mit einem Hauptständer ausgestattet sind, ist stellt er eine hilfsreiche Erweiterung der persönlichen Werkstatt dar. So läßt sich auch eine Kette problemlos spannen oder komplett austauschen (nicht für einteilige Ketten, dann nämlich muß auch die Schwinge demontiert werden).


      Montageständer (vorn)
      Für viele Reparaturen ist es nötig das Vorderrad zu demontieren. Bei Wartungsarbeiten an der Gabel müssen auch die Holme frei liegen, so daß diese ggf. problemlos ausgebaut werden können. Für solche Zwecke empfiehl sich ein Frontheber. Dabei unterscheidet man zwei Versionen: Die günstigeren Modelle werden meist an den Bremssattelhalterungen befestigt, so daß zwar das Vorderrad ausgebaut werden kann, die Holme jedoch nicht freiliegen. Dafür gibt es die etwas teureren Varianten bei denen von der Unterseite der Gabelbrücke ein Dorn eingeführt wird. Über spezielle Rohre stützt sich die Frontpartie am Boden ab, so daß nun auch die Gabel (nicht jedoch die Gabelbrücken) freiliegen.


      Moto Cross
      Das erste Moto Cross-Rennen (damalige Bezeichnung: "Scramble") wurde um 1925 in England gestartet, erste WM-Saison 1957; MC-Motorräder sind mit extrem langen Federwegen ausgestattet, um die sehr hohen Kräfte bei Landungen wegstecken zu können. Zudem müssen die Fahrwerke sehr handlich ausgelegt sein, um auch enge Anliegerkurven flink durchpflügen zu können. Die hohen Belastungen setzen auch eine besonders gute Kondition des Fahrers voraus, denn für deine Wirbelsäule gibt es leider keinen Stoßdämpfer...


      Motormanagement
      Das Motormanagement erfaßt alle anfallenden Daten der einzelnen Meßstellen. Dazu gehören die Drehzahl, Zündzeitpunkt, Lastzustand, Klopfsensor, diversen Drücken, etc. All diese Informationen können beispielsweise für eine Drehzahl-/Last-abhängigen Zündzeitpunkt herangezogen werden. Bei Einspritzanlage dienen sie obendrein zur richtigen Dosierung des Kraftstoff-/Luftgemisches.


      Nachlauf
      Verlängert man die gedachte Linie durch das Zentrum des Steuerkopfes bis auf die Fahrbahn und fällt gleichzeitig das Lot der Vorderradachse, so ist der Abstand beider Punkte auf der Fahrbahn das Maß für den Nachlauf. Ausschlaggebend für das Maß ist der Lenkkopfwinkel und der Gabebrückenversatz. Je kürzer der Nachlauf, umso handlicher die Maschine. Bei übertrieben kurzem Nachlauf reichen die Rückstellkräfte allerdings nicht mehr aus, so daß vor allem im Hochgeschwindigkeitsbereich mit instabilem Verhalten zu rechnen ist.


      Natrium
      chem. Element (Na); wurde zur verbesserten Wärmeableitung früher oft bei Rennmotoren in die Auslaßventile gefüllt


      Nehmerzylinder
      Auf der gegenüberliegenden Seite der Kupplung befindet sich der Kupplungsnehmerzylinder. Über den vom Kupplunghebel angesteuerten Geberzylinder wird der Druck auf den Nehmerzylinder weitergegeben. In dessen Inneren befindet sich ein Druckkolben (ähnlich der Bremszange einer Scheibenbremsanlage) der die Kupplungsdruckstange durch die Getriebeeingangswelle axial gegen die Kupplungsfedern verschiebt und so die Verbindung zwischen Motor und Getriebe löst.


      Nenndrehzahl
      Ist die Drehzahl, bei der der Motor seine maximale Leistung abgibt.
      Niederquerschnittreifen
      Niederquerschnittreifen sind Pneus, deren Breite größer als die Flankenhöhe ist. Dieses Verhältnis wird als Bezugsmaß angegeben; Beispiel 180/60 = 180 mm Breite zu 60% Höhe (108 mm)


      Nockenwellen
      Die auf ihnen befindlichen Nocken steuern die charakteristischen Werte für Ventilhub, Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit, bzw. -dauer und -überschneidung. Im allgemeinen bestehen Nockenwellen aus Vergütungsstahl. Die Laufbahnen sind behandelt. Durch zu hohe Belastung, verursacht durch Schmierölmangel, falsch eingestellte Ventile, etc., kann Pittingbildung die Folge sein, der einen Austausch des Bauteils erforderlich macht.


      Öldruckschalter
      Besitzt das Fahrzeug eine Öldruck-Kontrolleucht im Cockpit, wird der Öldruck im Hauptstrom des Schmiersystems abgenommen. Bei älteren Motoren wird der Öldruckschalter einfach von außen in die obere Motorgehäusehälfte eingeschraubt. Das untere Ende des Schalters ragt für uns unsichtbar in das Hauptleitungssystem.


      Ölkontrolleuchte
      Die Ölkontrolleuchte kann als Öldruckschalter oder Ölstandsanzeiger konzeptioniert sein. Bei Zweitaktern ist durch den ausbleibenden Öldruck naturgemäß eine Niveaukontrolleuchte eingesetzt.


      Ölkühler
      Ansteigende Leistungswerte moderner Motoren beanspruchen nicht nur die Mechanik. Oft bleibt das wenig beachtete Motoröl im Hintergrund. Doch angesichts der hohen Temperaturen von locker bis zu 140° Celsius (in der Ölwanne gemessen), wird oft ein separater Kühler nötig. Je nach Größe senkt er die Öltemperatur um etwa 20 ° Celsius.


      Ölkühlung
      Genaugenommen ist eigentlich jeder Motor automatisch auch ölgekühlt, denn schließlich ist der Schmierstoff auch für den Abtransport der Wärme da. Bei einigen Motoren ist es aber trotzdem notwendig, einen zusätzlichen Ölkühler im Kreislauf zu integrieren. 80°C bis 100°C gelten als optimale Betriebstemperatur des gold-gelben Saftes. Höhere Temperaturen bis zu 140°C verkraften moderne Öle zwar anstandslos, gehen aber zulasten der Haltbarkeit des Öles. Suzuki stellte 1985 die GSX-R 750 vor. Um gegenüber einer Wasserkühlung Gewicht zu sparen, setzten die Techniker auf einen separaten Ölkreislauf, der zusammen mit der herkömmlichen Fahrtwindkühlung den kompletten Wärmehaushalt regelt. So wird speziell der heisse Zylinderkopf von kühlem Frischöl durchflutet.


      Ölpumpe
      Im allgemeinen besteht eine Zahnradpumpe aus zwei mit Evolventenverzahnung ausgestatteten Geradzahnrädern gleicher Zähnezahl, ist demnach also nichts anderes, als eine gekrümmte, ehemals gerade Zahnstange, so daß einer maschinenbaumäßigen Normung (DIN 867) nichts mehr im Wege steht. Damit gewährleistet ist, daß das Öl transportiert wird, müssen zu jedem Zeitpunkt mindestens zwei Zähne im Eingriff sein (also eines pro Zahnrad), die den Druckraum zum Ölreservoir hin. Zwischen Saug- und Druckseite entsteht so ein. Am Radumfang diese Aufgabe das Pumpengehäuse, welches auch die Leitungsanschlüsse aufnimmt. Stirnseitig dienen zur Abdichtung des Radpaares Gehäusedeckel, die gleichzeitig die Lagerung der Räder aufnehmen. Die rotierenden Räder, vorwiegend in Gleitlagern gelagert, übernehmen die Funktion des in einer Kolbenpumpe translatierenden (hin- und hergehenden) Kolben, die die zu fördernde Flüssigkeit innerhalb der Zahnlücken zwischen Zahnrad und Gehäuse transportieren. Der Zwischenraum ist häufig mit Entlastung


      Ölstandskontrolle (Motor)
      Die meisten Motorräder sind seit langem mit einem Ölschauglas ausgestattet. Zur Kontrolle muß das Motorrad abgebockt sein und sich im Lot befinden. Als Grenzwerte sind immer ein Minimum- und ein Maximum-Wert angegeben, die tunlichst einzuhalten sind, um das gute Stück nicht demnächst in einer Werkstatt Dauerparken zu müssen. Wichtig ist, den teuren Saft nach dem Abstellen des Motors noch eine Gedenkminute zu geben, bis alles Öl in die Ölwanne abgesackt ist. Erst dann wird kontrolliert. Ist gerade keine helfende Hand vor Ort, erfüllt selbst die nächste Mauer einen sinnvollen Zweck (besser vorher einen Gang einlegen). Fehlt etwas, wird der Stopfen am Einfüllstutzen aufgeschraubt und dazugekippt. Wichtig: Mineralöle sollten nicht mit synthetischen oder teilsynthetischen Produkten gemischt werden. In diesem Sinne, noch viele klemmfreie Kilometer!


      Omega-Rahmen
      Yamaha´s Omega-Rahmen stellt ein einzigartiges Stück Fahrwerkstechnik im Serienbau von Motorrädern dar. So revolutionär hatte sich wohl niemand einen Big Bike-Sporttourer vom zweitgrößten Motorradhersteller vorgestellt. Präsentiert wurde die bis auf den Antrieb komplett neuentwicklte GTS 1000 auf der IFMA ´92 in Köln. Die beiden Seitenträger bestehen aus Alu-Gußteilen, die Aufnahmepunkte für Schwingen und Längslenker dagegen aus solidem Stahl-Guß.Restliche Anbauteile wie Sitzbank, Elektrik, Verkleidung, Instrumentenkonsole werden ausschließlich von stählernen Hilfrahmen gehalten. Im achsschenkelgelenkten Vorderrad verrichtet eine riesige, innenbelüftete Sechskolben-Bremsanlage ihren Dienst - alles selbstverständlich mit ABS. Im Gegensatz zur bis dahin angebotenen FZR 1000 übernimmt die Gemischaufbereitung nun eine vollständig ins Motormangement integrierte Einspritzanlage. Abgasseitig wird die GTS mittels geregeltem Dreiwege-Kat auf Vordermann gebracht. Ein wenig Zurückhaltung zeigten die Techniker bei der En


      OT
      Oberer Totpunkt eines Kolbens; meist Ausgangspunkt zur Justierung von Steuerzeiten, etc.


      Paraboloid-Scheinwerfer
      Unter den Scheinwerfer ist diese Bauart die mit Abstand verbreiteste. Allerdings wird er aufgrund seiner recht schlechten Lichtausbeute zunehmend von moderneren Konstruktionen verdrängt. Die klassische und zeitlose Optik beschert im eine Sonderstellung.


      Paralever
      BMW´s Paralever-System ist eine spezielle Form der Einarmschwinge (Monolever); das Besondere an der Paralever-Schwinge ist der Wegfall des Aufstellmomentes beim Gasgeben und umgekehrt des Zusammensackens beim Gaswegnehmen (Gummikuh-Effekt). Erreicht wurde dies durch ein nahe der Radachse positioniertes Gelenk, daß die Aufstellmomente vollständig eleminiert.


      Parallel-Twin
      Zweizylinder-Motoren, bei denen sich beide Kolben gleichzeitig auf- und abbewegen; Beispiel: Yamaha XS 650, Kawasaki Z 750 Twin


      Peilstab
      Der Peilstab ist ein schraubbarer Metallstab, der von oben ins Motorgehäuse eingeschraubt wird. Der mit einer Skala versehene Stab ist mit einer Minimum- und Maximum-Markierung gekennzeichnet. Die Messung selbst kann herstellerspezifisch unterschiedlich ausfallen. So ist bei einigen Modellen das Level mit eingeschraubtem Stab, bei anderen dagegen mit lediglich aufgelegtem Stab ausschlaggebend. Auf dem Zubehörmarkt gibt´s von der Fa. R + R Motorsport Ries GmbH feine Peilstäbe mit genau anzeigendem Ölthermometer.


      Plattfuß
      Reifenpanne; passiert meist an den abgelegensten Orten zu den unmöglichsten Zeiten. Tip: Ärgern und ab in die Fachwerkstatt, um neuen Ersatz montieren lassen. Finger weg vom Reifenflick!


      Pleuel
      wandelt die geradlinige (translatiernde) Bewegung des Kolbens in ein kreisförmige (rotierende) Bewegung um


      Power Valve
      variabler Auslaßquerschnitt zur Optimierung des Drehmomentverlaufes im mittleren Drehzahlbereiches; das YPVS steht für Yamaha Power Valve System und variiert, ähnlich der EXUP-Steuerung, den Auslaßquerschnitt bei Zweitaktern. Die ersten Modelle waren die flinke RD 350 YPVS (mit kleiner Cockpit-Verkleidung) und später die 88 PS starke RD 500 YPVS.


      Preßstahl-Rahmen
      Im Rollersegment werden vorwiegend Preßstahl-Rahmen eingesetzt. Durch die kostengünstige Fertigung bietet er einen unschlagbaren Vorteil gegenüber aufwendigen (dafür aber auch stabileren...) Doppelrohr-Rahmen.


      Primärtrieb
      Der Primärtrieb stellt die Verbindung zwischen Motor (Kurbelwelle) und Getriebe dar. Varianten: Rollenkette (Oldtimer), breite Zahnkette (Kawasaki Z 650), Zahnradpaar (derzeitiger Standard).


      Pro Lever
      Hinterrad-Federungssystem von KTM, ähnlich dem Honda-"Pro Link"


      Pro Link
      Honda´s Hinterradfederungssystem gehörte seinerzeit zu den wohl ausgeklügeltesten Varianten. Position und Lage des Zentralfederbeins waren nahezu optimal. Das System feierte Anfang 1981 in der CBX 1000 Pro Link seine Premiere.


      Progression
      Zeigt die Kennlinie (Charakter) eine Feder. Varianten: Progressiv (zunehmende Härte), degressiv (abnehmende Härte), linear (konstante Härte).


      Querläufer
      quer zur Fahrzeugrichtung eingebaute Kurbelwelle (Beispiel: BMW F 650, Honda VFR-Modelle, Harley-Twin´s, bis auf BMW K´s alle Reihenvierzylinder, etc.); Querläufer sind Motoren, deren Kurbelwelle quer zur Fahrtrichtung läuft (alle Boxer-Modelle, BMW K-Reihe, Honda ST 1100, Moto Guzzi-V´s, etc.)


      Räder
      Ein Rad setzt sich im allgemeinen aus Felgenkranz, Speichen, Nabe und dem Reifen zusammen. In der Regel werden heutzutage 17" große Felgen eingesetzt. Dies stellt einen guten Kompromiß zwischen stabilisierenden Kreiselkräften und gutem Handling dar. Demzufolge werden auch die meisten Reifengrößen in dieser Dimension angeboten. Meist sind die Felgen als hohlgegossene Dreispeichen-Räder aus Aluminium konstruiert. Ende der Siebziger begannen die Hersteller in erster Linie die schweren Big Bikes mit ebenso schweren Guß-Felgen auszustatten. Der Vorteil liegt einfacheren und genaueren Fertigungsmöglichkeit. Honda setzte seinerzeit auf das ComStar-Konzept, wobei die Speichen aus relativ dünnen Alu-Profilen bestanden, die dann mittels Nieten die Nabe und den Felgenkranz verbanden.


      Radstand
      Der Radstand verbindet auf horizontaler Ebene beide Radachsen miteinander. Grundsätzlich gilt, je länger der Radstand um so spurstabiler aber auch unhandlicher geht´s zu. Demnach besitzen große und schwere Tourer den größten Radstand.


      Rahmen
      Dient zur Aufnahme der Antriebseinheit, Radführungs- und Federungselemente, sowie der Peripherie (Verkleidung, Elektrik, ggf. Hilfsrahmen). Dabei kann das Triebwerk eine mittragende Funktion übernehmen, erkennbar an den fehlenden Rahmenunterzügen. Mitte der Achziger Jahre entwickelte sich der Leichtmetall-Rahmen mehr und mehr zum Standard sportlicher Motorräder. Neben dem klassischen Einrohr- und Doppelrohrrahmen kristallisierte sich der Brückenrahmen als hervorragende Basis zur Aufnahme der Federung und Lenkung heraus. Der Vorteil liegt in einer direkten Verbindung des Steuerkopfes (Lenksäule) mit der Schwingenlagerung. Individuelle Formgebung ermöglicht vor allem der Formprofilrahmen, der eine besondere Form des Brückenrahmens darstellt. Die meist mit Tiefzieh- (Yamaha YZF-R1) oder Gußteilen verschweißten Einzelelemente können so zugunsten eines guten Knieschlusses gestaltet werden.


      Rahmendreieck
      Das Rahmendreieck befindet sich unterhalb der Sitzbank, dort wo beim herkömmlichen Rohrrahmen der Luftfilter oder/und die Elektrik untergebracht ist.


      Ram Air
      Staudruckaufladung, durch ein oder mehrere im Luftstrom positionierter Lufteintrittsdüsen gelangt zusätzliche Frischluft zum Einlaßkanal. Dadurch erhöht sich der Zylinderfüllungsgrad und somit die mögliche Leistungsausbeute in Abhängigkeit der Geschwindigkeit. Da durch die vermehrten Luftanteile eine Gemischabmagerung folgt, ist ein angepasste Anfettung des Kraftstoff-/Luftgemisches erforderlich. Bei Einspritzanlagen übernimmt dies das Motormanagement, bei Vergaseranlagen wird dies durch eine leichte Anhebung des Kraftstoffstandes in der Schwimmerkammer erreicht. Damit die Leistungssteigerung auch wirklich funktioniert, sind genaue Kenntnisse über die aerodynamischen Zusammenhänge am jeweiligen Fahrzeug erforderlich. Bei falscher Positionierung der Düsen kann ein entstehender Unterdruck ansonsten den entgegengesetzten Effekt verursachen, und der heißt Leistungsverlust.


      Reifen (Enduro)
      Um einen gesunden Kompromiß zwischen passablen Offroad-Eigenschaften und soliden Straßenqualitäten zu kombinieren, verfügen Enduros über recht große Profilblöcke mit ausreichend viel Positivananteil. Die Stollen selbst sind nicht mehr so hoch und weich wie man sie von den waschechten Hardenduros oder Crossern kennt. Dadurch gewinnt natürlich die Spurtreue und Haftung. Wer jedoch gelegentlich im mattschigen Gelände herumtobt, sollte seine Gummis vor der Straße wieder ein wenig reinigen, denn der Dreck bleibt stellenweise hartnäckig zwischen den Stollen hängen.


      Reifendruck
      Der Reifendruck ist ein immens wichtiger Punkt im Bereich Fahrsicherheit und Fahrwerksabstimmung. Gerade bei heutigen Sportfahrwerken nimmt diese Komponente einen sehr hohen Stellenwert ein. Sehr stabile und steife Fahrgestelle, meist feinfühlig ansprechende Federelemente, erfordern formstabile Reifenkarkassen. Ebenso sollten sie auch noch ausreichend Eigendämpfung vorweisen, um kleinste Unebenheit ausgleichen zu können, die das Fahrwerk ansonsten aus der Ruhe bringen könnte. Bei zuviel Luftdruck tritt eine Reifenverhärtung auf und vermindert so die Reifenaufstandsfläche, damit sinken folglich auch die zu übertragbaren Seitenführungs- und Beschleunigungskräfte (pos. und neg.). Zu wenig Druck in den Pneus sorgt für eine zu große Reifenaufstandsfläche, die einerseits die erforderlichen Lenkkräfte erhöht, andererseits durch die Walkarbeit die Haftung herabsetzt. Als zusätzlicher Negativeffekt nehmen die Rückstellkräfte der Lenkung ab. Unterm Strich wird das Fahrzeug sehr unhandlich und fährt sich alles andere als gut.


      Reifenprofil
      Mit zunehmender Reifenlaufleistung schwindet das Profil, meist schneller als einem lieb ist. Dank moderner Reifentechnik strecken sich die Wechselintervalle glücklicherweise mehr und mehr. Bei einer Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter ist jedoch Schluß, und zwar an der abgefahrensten Stelle des Pneus. Spätestens bei ab diesem Verschleißmaß schreibt der Gesetzgeber zwingend Ersatz vor. Und das nicht umsonst. Neben der steigenden Gefahr des Aquaplanings nimmt auch die Haftfähigkeit des Gummis mit dem Alter und Verschleiß ab. Also, wer an den Reifen spart, bringt sich und andere in unnötige Gefahr.


      Reifenventil
      Um abfallenden Reifendruck vor allem bei hohem Tempi auszuschließen, sollten die kleinen Schutzkappen nicht vergessen werden. Die Ursache für den abfallenden Druck ist simpel: Bedingt durch die hohe Umfangsgeschwindigkeit des Ventils, sind die Fliehkräfte entsprechend groß, so daß das Ventil gegen den Federdruck aus dem Sitz gedrückt wird und die Reifenluft entweichen kann. Noch besser sind Bauteile aus Metall, und die am besten in gewinkelter Form.


      Reihenmotor
      Der Reihenmotor ist der wohl verbreitetste unter den mehrzylindrigen Triebwerken. Dafür sprechen die relativ kostengünstige Fertigung bei guter Leistungsausbeute. Zudem bewegen sich auch die Massenkräfte auf passablem Niveau. Beim R.-motor rotiert eine Kurbelwelle mit entsprechendem Hubzapfenversatz. Das meist schräg nach vorn geneigte Zylinderbankett bietet in Verbindung mit einem Brückenrahmen Platz satt für ein großvolumiges Luftfiltergehäuse und ideale Voraussetzungen für eine Staudruckaufladung (RamAir). In seinen Grundzügen handelt es sich beim Reihenmotor meist um einen drehzahlorientierten Charakter, lediglich der Parallel-Twin bildet durch seine single-ähnliche Laufkultur ungewohnten Background. Sechszylinder-Reihenmotoren bilden auch heute noch eine Ausnahme - zu aufwendig, zu breit, zu schwer - doch der Motorlauf begeistert bereits ab Leerlaufdrehzahl durch seine seidenweiche und geschmeidige Art.


      Relais
      Elektro-Magnetischer Schalter; Beispiel: Blinkrelais


      Retro-Klassiker
      Roadster, 1990 war die Zeit reif! Parallel zu den immer sportlicheren Bikes öffnete sich eine neue Marktnische. Man entdeckte das Langsamfahren wieder als Tugend. Erstes Modell dieser neuen Generation war Kawasaki´s Zephyr 750. Da Motorräder von diesem Schlag eigentlich nichts anderes als klassische Straßenmotorräder sind, galten sie seit ihrer Wiedergeburt als Retro-Klassiker. Im Laufe der vergangenen Jahre weitete sich das Spektrum dieser Gilde. Zwei Federbeine am Heck zählten nicht mehr ausschließlich zum Pflichtprogramm, auch moderne Federungssysteme fanden ihre Berechtigung. Als Paradebeispiel eines neuzeitlichen Klassikers gilt wohl die Kawasaki ZRX 1100. Sie bietet moderne Motoren- und Fahrwerkstechnik mit klassischen Stilelementen.


      RFVC
      Radiale Anordnung der Ventile, Radial Four Valve Combustion


      Riemenantrieb
      Arten: Zahnriemen (alternativ zur Kette), Keilriemen (mit Schlupf); Zahnriemen werden dort eingesetzt, wo es auf exakte Drehzahlverhältnisse ankommt, wie beispielsweise bei den Steuerzeiten; Beispiele Zahnriemen: Nockenwellen (Honda Gold Wing, Ducati Pantah, Ducati 900 SS), Kompressoren, Primärtrieb (außenliegend); Beispiel Keilriemen: Lichtmaschine, Ziehkeilkupplung


      Ritzel
      Beim Kettenantrieb das kleinere (also vordere) der beiden Kettenblätter.


      Roadster
      "Roadster" ist an sich keineswegs ein neuzeitlicher Begriff. Vielmehr bedarf es einer längst fälligen Erklärung. Zum einen stellen sie die bis vor kurzem fast in Vergessenheit geratene Klasse der ganz normalen Motorräder dar. Doch was heißt eigentlich "normal"? Zumindest spielt die Relativität eine sehr große Rolle. Kein Wunder also, das vom klassischen Naked Bike bis hin Streetfighter prinzipiell alles vertreten ist. So ist auch ein kompletter Verzicht auf jegliche Verkleidung keineswegs zwangsverbunden. Die einen dienen der Show, andere wieder dem Zweck. Was also vereint die Vertreter dieser Rubrik? Unumstritten hat das Triebwerk, gleich ob V- oder Reihenmotor unverkleidete Technik freizügig zur Schau zu stellen. Die Hände sollten einen nicht zu schmalen Rohrlenker greifen, der sichern Umgang mit den nicht unbedingt leichtgewichtigen Bikes garantieren. Beste Bremsen gehören ebenso zum guten Ton, schließlich will´s der meist routinierte Fahrer auch mal ordentlich krachen lassen. Dazu gehört Bodenfreiheit sat


      Rohrrahmen (Doppel)
      Der Doppelrohr-Rahmen ist die wohl günstigste Möglichkeit, eine stabile Basis für ausreichende Fahrstabilität zu bieten. Zwei, teilweise demontierbare Unterzüge, bilden je eine Schleife, die die Motorunterzüge bilden (Doppelschleifen-Rahmen). So sind nahezu sämtliche Naked Bike der aktuellen Generation mit solchen Rohrkonstruktionen versehen. An der Erscheinung hat sich in den letzten 20 Jahren kaum etwas geändert, dafür umso mehr an der Sicherheit. Ausgestattet mit modernen Federungselemente lassen sich die Retro-Bike angenehm flott bewegen.


      Rohrrahmen (Einfach)
      Der Einrohr-Rahmen ist das einfacherere Parallelstück zum Doppelrohr-Rahmen. Teilweise ist der Antrieb als mittragendes Element ausgelegt. I.d.R. gabelt sich der Unterzug unterhalb des Motors. Vor allem bei Hard-Enduros oder waschechten Moto Cross-Maschine bilden die beiden verschweißten Unterzügen einen guten Schutz vor unfreiwilligem Bodenkontakt.


      Rohrrahmen (Gitter)
      Besonders für schmalbauende V-Motoren stellt der Gitterrohr-Rahmen eine gelungene Alternative zur Kastenbauweise (Brückenrahmen) dar. Er zeichnet sich durch relativ geringes Gewicht aus (siehe auch MV Agusta 750 F1), vor allem bei Verwendung von Leichtmetallen. Je nach Verlegung der Streben ist aus technischer Sicht der Übergang zum Brückenrahmen fließend (Suzuki TL 1000 S). Prinzipiell gleicht ein Gitter-Rohrrahmen einem klassischen Fachwerk mit Ober- und Untergurten. Um möglichst geringe Rohrquerschnitte verwenden zu können, setzt Ducati auf hochfesten Chrommolybdänstahl, Suzuki´s TL 1000 S hält dagegen ein Rohrgeflecht aus üppiger dimensioniertem Aluminium zusammen.


      Rohrrahmen (Zentral)
      Ein mächtiges Rohr, oft über 10 cm im Durchmesser, bildet das Rückgrat des Zentralrohr-Rahmens. Meist ist der Motor als tragendes Element in die Konstruktion integriert, so daß die schweren Unterzüge komplett entfallen. Als legendäre Beispiel darf hier wohl die KOnstruktion des schweizer Edeltuners Fritz Walter Egli genannt werden. Auch Triumph übernahm das übersichtliche Rahmenkonzept, das sich noch bis vor kurzem durch die gesamte Modellpalette zog. Erst seit 1997 werden in einigen Modellen Fahrgestelle aus ovalen Aluminium-Rohren angeboten. Nachteilig ist der meist pompöse Tank, der für das Zentralrohr einen dementsprechend großen Tunnel aufweisen muß.


      Rollenkette
      Überträgt ausschließlich Zugkräfte; heutiger Einsatz oft als Sekundärtrieb (Gegenstück: Kardanantrieb); Vorteil: Lastwechselarm, günstige Herstellung, einfacher Aufbau; Nachteil: Pflegeintensiv, ungleiche Längendehnung; Maßangabe in Zoll, z.B. 3/8" x 5/8", Kettenbreite x Bolzenabstand; Bauart als Simplex- oder Duplex-Rollenkette; bei modernen R.ketten wird das Schmiermittel durch Dichtringe zwischen den Laschen gehalten; richtige Pflege: stets von innen schmieren (Zahnradseite)


      Roller
      Als Roller bezeichnet man die Zweiräder mit freiem Durchstieg, dieser also nicht durch den Motor, Rahmen und Tank behindert wird; ursprünglich waren die Roller mit kleinen, meist 10-Zoll großen Rädern, ausgestattet. Heute tendieren sie zunehmend zu größeren Rädern, ein Zugeständnis an die gestiegenen Fahrleistungen; vorwiegendes Einsatzgebiet sollte die Stadt oder kurze Überlandfahrten sein, andernfalls Gerät diese Bauart schnell an seine konstruktionsbedingten Grenzen


      Rotationskolbenmotor
      Motorprinzip von Felix Wankel (1972); Ähnlichkeit zum Viertaktverfahrten, jedoch ohne Ventile; durch Drehen des Rotationskolbens wird die exzentrisch zum Läufer laufenden Exzenterweller in eine Drehbewegung versetzt und rotiert mit einem Drehzahlverhältnis von 1:3 zum Läüfer. Auf dem deutschen Markt gab es nur sehr wenige Wankel-Motorräder: Hercules W 2000 und Van Veen OCR 1000 von ´76, Suzuki RE 5


      Ruckdämpfer
      Ruckdämpfer werden vornehmlich bei drehmomentstarken Motoren nötig, insbesondere bei großen Einzelhubräumen. Ziel ist es, die mehr oder weniger stark ausgeprägten Lastwechselreaktionen bei Umstellung von Zug auf Schub (Gas auf - Gas zu), bzw. umgekehrt, zu eliminieren. So können diese speziell bei Kardan-Motorrädern auf der Getriebeausgangswelle in Form einer starken Schraubenfeder ausgeführt sein. Auch in der Hinterradnabe befindet sich ein elastisches Bauteil. Der Gummi-Dämpfer wird zwischen Kettenblattaufnahme und Hinterradnabe eingesetzt und wirkt so als radialer Dämpfer.


      Rücklicht
      Das Rücklicht ist mit einer BILUX-Lampe versehen. Beleuchtung und Bremslicht werden hier also von einer Glühlampe erledigt. In den meisten Fällen 12 Volt-Birnen mit einer Leistung von 5 (Beleuchtung) und 21 Watt (Bremslicht) Verwendung.


      Schaltgetriebe
      mechanisch wählbare Gangstufen, i.d.R. mittels Schaltgabeln und -klauen; besteht aus mindesten zwei Wellen; dabei stehen sich stets aufeinander abgestimmte Zahnräder gegenüber, die je nach Gangstufe gewechselt werden; es befindet sich dabei immer nur ein Zahnradpaar im kraftschlüssigen Einsatz; Vorteil: relativ einfacher Aufbau, je nach Auslegung sind Übersetzungsänderungen möglich, schneller und direkter Gangwechsel; Nachteil: separate Kupplung erforderlich


      Scheibenrad
      Ein Scheibenrad ist im Gegensatz zum Verbundrad aus dem Vollen gefräßt. Durch seine scheibenförmigen "Speichen" (diese Bezeichnung ist hier eigentlich gar nicht mehr zutreffend) kommt das Leichtmetall-Bauteil zu seinem Namen.


      Scheinwerfer
      Grundsätzlich arbeitet der Scheinwerfer nach dem Reflexionsprinzip; anfangs noch mit leistungsschwachen Bilux-Birnen ausgestattet, hat sich zu Beginn der 80er Jahre die Halogen-Birne durchgesetzt (H4). Erst seit Anfang der 90er Jahre zeigte sich nach langer Stagnation endlich eine positive Weiterentwicklung. Neben den DE-Scheinwerfern kommen nun auch Zwei-Ebenen-Versionen zum Einsatz (Honda CBR 1100 XX). Die Schwierigkeit liegt mittlerweile nicht mehr in der reinen Lichtausbeute, sondern eher in einer gleichmäßigen Ausleuchtung.


      Schlepphebel
      Einseitiger Hebel; Beispiel: Ventilbetätigung mit Einstellschrauben bei DOHC-Steuerungen (Honda VF 1000 F/F2/R)


      Schleppschwinge
      Oft auch als Zweiarmschwinge bezeichnet; zwischen ihren beiden Armen nimmt sie das Hinterrad samt Kettenspannmechanismus, ggf. auch Bremsmomentabstützung auf. Material: Stahl, Aluminium; Vorteil: kostengünstige Herstellung, sichere Führung, relativ niedriges Gewicht; Nachteil: hohe Toleranzen, aufwendiger Hinterradausbau


      Schraubenfeder
      zylindrisch geformte Feder; Federkennung gibt Auskunft über den Federcharakter; Möglichkeiten: Progressiv, linear, Werkstoff: Stahl


      Schubstange
      Pleuel, wandelt die geradlinige (translatiernde) Bewegung des Kolbens in ein kreisförmige (rotierende) Bewegung um


      Schwimmerkammer
      Die Schwimmerkammer beherbergt das Kraftstoffreservoir eines Vergasers. Die Position des Schwimmers regelt das Kraftstoffniveau, also das Mischungsverhältnis zwischen fett und mager. Ausschlaggebend dafür ist die Lage des Schwimmernadelventils, das den Karftstoffluß früher oder später freigibt. Zwischen den beiden Schwimmerhälften sitzt der Düsenstock. Er besteht im allgemeinen aus Hauptdüse, bzw. dem Mischrohr, und Leerlaufdüse. Nicht zu vergessen ist die Schwimmerkammerentlüftung, ohne die kein Kraftstoff mehr nachfließen könnte. Zusätzlich können auch weitere Kraftstoffdüsen angebracht sein.


      Schwimmsattel
      Einseitig betätigter Bremssattel; im Gegensatz zum Festsattel besitzt der Schwimmsattel im Minimalfall nur einen beweglichen Bremskolben, der über den Bremshebel betätigt wird; dabei drückt der Kolben den Bremsbelag gegen die Bremsscheibe und stützt sich auf dieser ab. Über eine axiale Verschiebung (meist unter Gummitüllen vor Dreck und Wasser geschützt) wird der gegenüberliegende Bremsbelag mit identischer Kraft gegen die Bremsscheibe gepreßt.


      Schwinge
      Die Hinterradschwinge hat die Aufgabe, das Hinterrad möglichst verwindungsfrei zu führen und den auftretenden Biegebelastungen beim Einfedervorgang standzuhalten. Wie immer führen auch hier mehere Wege nach Rom. Zum einen die bekannte Zweiarmschwinge, die das Rad zwischen ihren beiden Armen aufnimmt. Dazu kann das Federungssystem frei gewählt werden. Die andere Möglichkeit stellt die Einarmschwinge dar. Die zweiseitige Lagerung im Hauptrahmen verläuft vor dem Hinterrad zu einem einseitigen Arm, der widerum einen Zapfen samt Kettenspannmechanismus aufnimmt.Material: Stahl, Aluminium, Magnesium


      Schwinghebel
      Zweiseitiger Hebel; auch Kipphebel genannt, Beispiel: Kipphebel bei OHC-Steuerungen


      Schwingungen
      Vibrationen, jedes rotierende Bauteil produziert bei einer Drehung eine Schwingung, je höher die Drehzahl, umso hochfrequenter die Schwingung, verursacht durch Massenkräfte (vorwiegend 2. Ordnung), Linderung durch Ausgleichswellen, Feinwuchtung oder Silent-Blöcke (Gummi-Lagerung des Triebwerkes)


      Schwungmasse
      Vor allem bei Viertaktern spielt die Schwungmasse eine (ge)wichtige Rolle. Denn dort muß sie den gesamten Kurbeltrieb samt Kolben, Pleuel und Ventiltrieb über drei Leertakte "ankurbeln", denn erst jeder vierte Takt ist wieder ein Arbeitstakt, bei dem all diese Bauteile wieder beschleunigt werden. Aus diesem Grund dient die Masse die Kurbelwangen (Aufnahmescheiben des/der Hubzapfen) gleichzeitig als Schwungscheibe und muß dementsprechend genau ausgewuchtet werden, damit der laufende Motor später nicht zu stark vibriert und sich u.U. sogar selbst zu zerstören. Große Schwungmassen sind aber einer gewollten Agilität eher abträglich, so daß auch hier möglichst wenig Masse in letzter Konsequenz mehr Leistung bedeutet. Bei modernen Cruisern dagegen kommt es weniger auf eine hohe Literleistung an, eher schon auf niedrige Drehzahlen, bei denen der Motor mächtig Drehmoment produziert. Viel Schwungmasse zieht im Normalfall auch eine niedrigere Leerlaufdrehzahl mit sich. Suzuki verbaute seinerzeit in dem Softchopper GR 6


      Schwungscheibe
      Vor allem bei Viertaktern spielt die Schwungmasse eine (ge)wichtige Rolle. Denn dort muß sie den gesamten Kurbeltrieb samt Kolben, Pleuel und Ventiltrieb über drei Leertakte "ankurbeln", denn erst jeder vierte Takt ist wieder ein Arbeitstakt, bei dem all diese Bauteile wieder beschleunigt werden. Aus diesem Grund dient die Masse die Kurbelwangen (Aufnahmescheiben des/der Hubzapfen) gleichzeitig als Schwungscheiben und müssen dementsprechend genau ausgewuchtet werden, damit der laufende Motor später nicht zu stark vibriert und sich u.U. selbst zerstört. Große Schwungmassen sind aber einer gewollten Agilität eher abträglich, so daß auch hier möglichst wenig Masse in letzter Konsequenz mehr Leistung bedeutet. Bei modernen Cruisern dagegen kommt es weniger auf eine hohe Literleistung an, eher schon auf niedrige Drehzahlen, bei denen der Motor mächtig Drehmoment produziert. Viel Schwungmasse zeiht im Normalfall auch eine niedrigere Leerlaufdrehzahl mit sich. Suzuki verbaute seinerzeit in dem Softchopper GR 650 ein


      Sechszylindermotor
      Je nach Auslegung sind zwei Varianten praktikabel. 120° und 180°-Kurbelwellenkröpfung. Ein 120°-Sechszylinder-Reihenmotor (Kawasaki Z 1300, Benelli 750 / 900 Sei, Honda CBX 1000 / Pro Link) zeichnet sich durch einen seidenweichen Motorlauf aus, der allenfalls noch durch einen 180°-Boxermotor (Honda GL 1500 Gold Wing SE, Honda F6 C) zu übertreffen ist.


      Seitenführungskraft
      Die Seitenführungskraft wirkt immer rechtwinklig zur Normalkraft (Lot). Zusammen mit ihr ergibt sich die Resultierende, die Zentrifugalkraft.


      Seitenständer
      Abstellhilfe, der Hersteller muß dafür Sorge tragen, daß ein Anfahren mit noch ausgeklappter Seitenstütze nicht möglich ist; automat. Einklappmechanismus bei Ziehen der Kupplung oder Entlastung, Absterben des Motors bei einlegen des ersten Ganges und ausgeklapptem Seitenständer


      Seitenwagen
      Motorrad mit Seitenwagen, Beiwagen, meist rechtsseitig geführt; Zweispurfahrzeug; im Motorsport fast ausschließlich als Kneeler (knieende Hockposition des Fahrers und Schmiermaxen


      Sekundärtrieb
      Antrieb des Hinterrades; Kettenantrieb, Kardanantrieb, Direktantrieb (Triebsatzschwinge, Variomatik)


      SFC
      Das "C" weißt auf eine Competitione-Ausführung (Wettbewerb) hin. SF-Typen sind grundsätzlich mit dem luftgekühlten 2-Zylinder-Viertakt-Motor ausgerüstet.


      Sicherungsmittel
      Schraubensicherungsmittel, z.B. LOCTITE, ersetzt in zahlreichen Fällen die mechanische Schrauben-/Mutternsicherung durch Splinte, etc.; vorwiegender Einsatz Motorenbauteile, tragende Fahrwerksteile


      Sidepipes
      Auspuffanlagen, deren Öffnung seitlich zur Fahrtrichtung ins Freie mündet, vorwiegend bei Choppern oder Cruisern anzutreffen


      Simplex-Kette
      Einfache Rollenkette, (Gegenstück Duplex-Kette)


      Sitzposition (Alltag)
      Für den Alltag ist eine entspannte Sitzhaltung von Vorteil. Kennzeichnend dafür ist der klassische Kniewinkel von knapp 90°.


      Sitzposition (Sport)
      Bei sportlichen oder supersportlichen Bikes kommt es nicht auf Bequemlichkeit an, zumindest nicht im Alltagsverkehr. Auf der Rennstrecke wird dieses Substantiv allerdings etwas anders beurteilt.


      SLS
      Sekundär-Luft-System; sorgt furch eine Nachverbrennung im Auslaßtrakt für reduzierte Emissionswerte


      Softchopper
      Anfang der achziger Jahre waren Softchopper ganz groß in Mode. Die meist als billigen Harley-Abklatsch avancierten Vierzylinder-Bikes erwiesen sich allerdings nicht als sonderlich charakterstark. Kein Wunder, denn betrachet man die Art und Weise, wie diese ehemaligen Straßenmotorräder zu Choppern zwangsmutiert wurden, kann da nichts Eigenständiges bei rumkommen. Trotzdem, so schön wie die hier gezeigte Z 900 LTD von Kawasaki waren nicht viele der Japan-Softies.


      Sollbruchstelle
      Gerade am Handbremshebel eine Sollbruchstelle anzubringen, scheint für den Laien auf den ersten Blick leicht unverständlich. Der Profi dagegen wird auf Anhieb verstehen. Wer auf der Rennstrecke schon mal einen harten Fight auskämpfen muß, kommt hin und wieder mit seinem Kontrahenten in Berührung. Und genau dabei kann nur allzu leicht der Bremshebel zu Bruch gehen. Ganz brenzlig wird´s, wenn es der Fahrer erst gar nicht merkt und beim Anbremden der nächsten Kurve einen bitterbösen Adrenalinschub bekommt.


      Sound of Singles
      Racing; bei den Sounds of Singles kommen die mit dem Rennbazillus infizierten Einzylinder-Fans so richtig auf ihre Kosten.


      Sozius
      Oft auch als Mitfahrer oder Beifahrer bezeichnete Gattung von Zweibeinern. Bei supersportlichen Bikes mit Sozius-Abschußplateau ist eine auffällige Ähnlichkeit zum Klammeräffchen nicht zu verleugnen. Merke: Der gemeinsame Fahrspaß ist mehr von einer passablen Sitzposition, als von wohnzimmerähnlichem Komfort abhängig. Doch auch kleinere Maschinen können bei richtiger Auslegung ordentlichen Spaß zu zweit vermitteln. Voraussetzung ist ein stabiler und günstig liegender Haltebügel und nicht zu hoch montierte Rasten. Eine möglichst breite Sitzfläche sorgt für zusätzliches Wohlbefinden. Positive Beispiel: Kawasaki GPZ 1100 ABS, Yamaha GTS 1000, Honda CBR 1000 F und CBR 1100 XX, BMW K- und R-Modelle, Suzuki GSF 1200 S Bandit, Triumph Trident, Sprint und Trophy, etc.


      Soziusabdeckung
      Wer vorwiegend allein unterwegs ist, wird auf den Soziusplatz kaum wert legen. Doch es kommt der Augenblick, da braucht man ihn, den stylingversauenden Soziussitz. Aber bis dahin ist hoffentlich noch ein wenig Zeit...


      Speedway
      Motorsport auf losem Untergrund, ohne Bremse, das Oval wird ausschließlich links herum gefahren


      Speedweek
      Traditionelle Biker-Woche in Daytona/USA, größtes Motorradtreffen der Welt


      Sporttourer
      Sporttourer vereinen nahezu alle Stilelemente, die das schnelle Motorradfahren problemlos möglich machen. So gehört eine Vollverkleidung zum Standard, ebenso wie starke und ausdauernde Motoren. Zweitrangig ist dagegen das Gewicht. Leistungsmäßig geht´s kaum unter 90 PS, sattes Drehmoment, oftmals auch ein wartungsarmer Sekundärtrieb zeugen vom hohen Gebrauchswert solch hochentwickelter Motorräder. Hervorragende Beispiele für diese Rubrik sind die Yamaha GTS 1000 und die BMW K 1200 RS.


      SRAD
      Staudruckaufladung aus dem Hause Suzuki; Premiere im supersportlichen Modell GSX-R 750 T


      Stahlflex-Bremsleitungen
      Stahlummantelte Bremsleitungen, verringern die Ausdehnung der Br.leitung, damit konstanter Druckpunkt und verbesserte Dosierbarkeit


      Standrohr
      Element der Teleskop- und Upside down-Gabel, mitverantwortlich für das Ansprechverhalten, Oberfläche hartverchromt, zunehmend mit Spezialbeschichtung zur Reduzierung der Reibung, Durchmesser bei Telegabeln mitunter ausschlaggebend für die Stabilität


      Staudruckaufladung
      Die Staudruckaufladung, kurz auch Ram Air (Kawasaki) genannt, bewirkt eine Vorverdichtung der kühlen Ansaugluft. Die Öffnungen in der Verkleidung bedürfen dabei jedoch genauer aerodynamischer Kenntnisse. Zur idealen Führung der Frischluft bietet sich ein im Steuerkopfbereich massiv ausgebildeter Brückenrahmen geradezu an. Staudruckaufladung, durch ein oder mehrere im Luftstrom positionierter Lufteintrittsdüsen gelangt zusätzliche Frischluft zum Einlaßkanal. Dadurch erhöht sich der Zylinderfüllungsgrad und somit die mögliche Leistungsausbeute in Abhängigkeit der Geschwindigkeit. Da durch die vermehrten Luftanteile eine Gemischabmagerung folgt, ist ein angepasste Anfettung des Kraftstoff-/Luftgemisches erforderlich. Bei Einspritzanlagen übernimmt dies das Motormanagement, bei Vergaseranlagen wird dies durch eine leichte Anhebung des Kraftstoffstandes in der Schwimmerkammer erreicht. Damit die Leistungssteigerung auch wirklich funktioniert, sind genaue Kenntnisse über die aerodynamischen Zusammenhänge am jeweili


      Steckachse
      Ist ein feststehender Drehpunkt, der Scheiben, Räder oder andere sich drehende Körper aufnimmt. Die Achse kann ein- oder mehrfache Befestigungspunke haben. An einem Ende befindet sich oft ein Gewinde, welches die Steckachse fixiert und/oder klemmt. Beispiel: Radachsen mit Gewindebolzen


      Sternmotor
      Radial angeordnete Zylinder über den gesamten Umfang der Kurbelwelle verteilt


      Steuerkopfwinkel
      Lenkkopfwinkel, Steuerkopfwinkel; ist die Neigung in Winkelgrade des Lenkrohrs. I.d.R. ist die Waagerechte die Bezugskante, in Einzelfällen kann dies allerdings auch das Lot sein. Beispielangaben: Alltag 65°, Trial 80°, Chopper 58°; wichtigster Faktor für den Nachlauf


      Steuerzeiten
      Steuerzeiten sollen die konstruktiv festgelegten Zeitpunkte (Bezug KW, OT) des Gaswechsels so genau wie möglich einhalten, um Leistungsfähigkeit und die nötige Standfestigkeit über den gesamten Drehzahlbereich garantieren zu können. Beim Viertakter gelten die desmodromische Ventilsteuerung mit ihren Öffner- und Schließnocken, als auch der Nockenwellenantrieb über Zahnradkaskaden (Honda VFR) zu den sichersten Konstruktionen.


      Stoppie
      Kontrolliertes Fahren auf dem Vorderrad durch gefühlvolle Regulierung der Vorderradbremse


      Stufensitzbank
      Als die Superbiker der alten Garde ihre Superbikes noch mit der breiten Rohrstange durch die Kurven prügelten, war die große Zeit der Stufensitzbänke. Das war zu Beginn der achziger Jahre. Für den Fahrer ergibt sich trotz der angepeilten Sportlichkeiten ein klareres Komfortplus. Zumindest dann, wenn nicht gänzlich auf das Schaumschstoffpolster verzichtet wird. Der Sozius freilich mag die Sache vom ersten Stock aus anders betrachten, aber Sitzpolster hat er mehr als genug.


      Sturz (Fahrwerksgeometrie)
      Gespanne; ist die Neigung eines Rades zur Vertikalen Ebene


      Sturzbügel
      Äußerst praktisches Zubehör muß nicht unbedingt gut aussehen, um Anklang zu finden - der Zweck heiligt die Mittel.


      synchronisieren
      Vergaser synchronisieren, das Angleichen eines jeden Vergasers an einen bestimmten Druckwert; Abhängig von Kompression, Ventilspiel und Zündung; wird erst am Schluß einer Motoreinstellung geprüft, Voraussetzung: betriebswarmer Motor


      Tauchrohr
      Tele- und Upside down-Gabel, nimmt Standrohrführungen auf; bei UPS-Gabel ausschlaggebend für Stabilität; Bei Telegabeln nimmt das unten liegende Tauchrohr (Gußteil) auch die Bremszangen und die Radachse auf


      Tauchrohre (vorverlegte Radaufnahme)
      Vorverlegte Radaufnahmen bieten den Vorteil, die Gabel insgesamt mit mehr Federweg und damit auch mehr Komfort auszustatten.


      TCS
      Traction Control System; automatische Traktionskontrolle; das TCS funktioniert prinzipiell umgekehrt wie ein Antiblockiersystem, d.h. dreht das Hinterrad beispielsweise auf losem Untergrund durch, wird die Zündung unterbrochen, so daß die Zugkraft abnimmt. Die geschieht durch einen Soll-Istwert-Vergleich der Vorderraddrehzahl zur Hinterradfrequenz. Da das Vorderrad beim Beschleunigen nahezu mit null Schlupf lediglich mitläuft, gibt es den Sollwert vor und vergleicht diesen mit dem Hinterrad. Liegt dessen Drehzahl über einem bestimmten Bereich höher, wird der Zündstrom unterbrochen.


      Telegabel
      Das einfache Funktionsprinzip spricht seit jeher für diese Art der Vorderradführung mit zwei Gabelbeinen. Dabei werden die beiden dünneren Standrohre von den Gabelbrücken gehalten. Am unteren Teil der Telegabel befinden sich die Tauchrohre (Alu-Guß), welche das Ölreservoir bilden und mit dem Dämpferinnenteil fest verbunden sind. Vorteil: Günstige Herstellung, übersichtliche Konstruktion; Nachteil: Federung und Dämpfung können nicht voneinander getrennt werden (nur mäßiger Komfort durch Bremsnicken). Auch eine Upside down-Gabel ist prinzipiell eine Telegabel, nur eben umgekehrt montiert. Da sich jedoch aufgrund der Einbaulage ein gänzlich anderer Aufbau ergibt, wird die UPS-Gabel auch als solche aufgeführt.

      Telelever
      Vorderradführung Marke BMW; ein Längslenker stützt das Vorderrad direkt an der Rahmen/Antriebs-Einheit ab, dadurch können Federung und Dämpfung nahezu unabhängig voneinander arbeiten; viel Stabilität bringt die große Überlappung zwischen Stand und Gleitrohr, sowie der große Hebelarm zwischen Längslenker und Steuerkopf.


      Teleskopgabel
      Das einfache Funktionsprinzip spricht seit jeher für diese Art der Vorderradführung mit zwei Gabelbeinen. Dabei werden die beiden dünneren Standrohre von den Gabelbrücken gehalten. Am unteren Teil der Telegabel befinden sich die Tauchrohre (Alu-Guß), welche das Ölreservoir bilden und mit dem Dämpferinnenteil fest verbunden sind. Vorteil: Günstige Herstellung, übersichtliche Konstruktion; Nachteil: Federung und Dämpfung können nicht voneinander getrennt werden (nur mäßiger Komfort durch Bremsnicken). Auch eine Upside down-Gabel ist prinzipiell eine Telegabel, nur eben umgekehrt montiert. Da sich jedoch aufgrund der Einbaulage ein gänzlich anderer Aufbau ergibt, wird die UPS-Gabel auch als solche aufgeführt.


      Tenside
      chem. Verbindungen, wasserlöslich; Verwendung: Wasch- und Reinigungsmittel. Zerstörung der Oberflächenpannung


      Thermostat
      Regelt den Kühlkreislauf eines wassergekühlten Motors; oberhalb einer vorgegebenen Temperatur, i.d.R. zwischen 65° und 85° C, öffnet das Thermostat-Ventil einen größeren Kühlkreislauf. Mit diese Technik wird erreicht, daß das Triebwerk schneller auf Betriebstemperatur kommt.


      Tourer
      Ein Tourer sollte sich durch sehr guten Wind- und Wetterschutz auszeichnen. Eine bequeme Sitzposition für Fahrer und Beifahrer sind natürlich Grundvoraussetzung. Dazu gehört auch, daß sich die Passagiere zwischendurch mal einige Zentimeter nach vorn oder hinten bewegen dürfen. Eine rundum vollständige Information über alles Wissenswertes am Motorrad oder alles was mit dem Fahren in berechtigter Verbindung steht. Auch die Unterbringungsmöglichkeiten von Gepäckstücken spielt eine große Rolle, denn wer reist der muß auch rasten.


      TPS
      Throttle Position Sensor, Drosselklappen-Positions-Sensor, Meßwert gibt Auskunft über den Lastzustand des Motors


      Triple
      Dreizylinder-Motor; bekannt von der Triumph Speed Triple


      TT
      Engl. Inselrennen rund um die Isle of Man (IoM); geografische Lage zwischen Großbritanien und Irland; jährl. zw.Mai u. Juni die legendären 2 Rennwochen; erstes Rennen am 28. Mai 1907; Der Name ?Tourist Trophy?, bzw. ?TT? rührt daher, daß der Preis ursprünglich für Touren-Maschinen bestimmt war. 1907 gewann der Engländer Charlie Collier das Rennen. Er umrundete den Kurs über eine zehn Runden-Distanz auf seiner Matchless mit einem ? von 61,5 km/h.


      Turbolader
      Der Turbolader ermöglicht die zusätzliche Aufladung der Zylinder mit energiereichem Kraftstoff und erhöht somit beträchtlich den Füllungsgrad; ein spezielles Verdichterrad "pumpt" die Luft oder das Gemisch in die Brennräume, um dort für mächtig Wirbel zu sorgen. Gravierenster Unterschied zum Kompressor ist der Antrieb des Vorverdichters. Beim Turbolader dienen die eigenen Abgase zum Antrieb des Schaufelrades. Ein Kompressor wird mechanisch (Riemen, Zahnräder, etc.) angetrieben. Beispiel: Honda CX 500/650 Turbo, Kawasaki Z 750 Turbo, Suzuki XN 85, Yamaha XJ 650 T


      turn
      Blinkerbetätigung, englich "drehen"


      TÜV
      Technischer Überwachungsverein e.V., zuständig für die zweijährliche Kontrolle des Fahrzeugs unter sicherheits- um umweltspezifischen Gesichtspunkten


      Twin
      Zweizylinder-Motoren, unabhängig von Zylinderanordnung oder Arbeitsweise


      Typenschild
      Um gezielte Auskünfte über Hersteller, Typ, Fertigungsort, Ausführung des Fahrzeugs zu bekommen, besitzt jedes Fahrzeug ein eigenes Typenschild. Die darauf angegebenen Ziffern und Codes müssen mit denen in den Fahrzeugpapieren übereinstimmen.

      Typenschlüssel
      Jedes am Straßenverkehr zugelassene Motorrad ist typenspezifisch exakt erfaßt. Wer beim Anmelden die Doppelkarte ausfüllt, sollte den Typenschlüssel parat haben.
      U


      übersteuern
      Die Tendenz des Fahrzeugs, über das Hinterrad zum Kurvenäußeren zu schieben, tritt in der Regel nur bei allzu forschem Beschleunigen in oder aus der Kurve heraus auf, mit der logischen Konsequenz eines ausbrechenden Hinterrades.


      Umlenkhebel
      Zentralfederungssysteme bieten ohne Frage unbestreitbare Vorteile gegenüber herkömmlichen Duo-Federbeinen. Der wohl wichtigste Punkt ist der einer progressiven Federkennlinie. Erreicht wird dies durch eine, je nach Federungssystem, entsprechende Anlenkung des Z.-Federbeins. So unterscheiden sich beispielsweise die Systeme von Honda (Pro Link), Yamaha (Cantilever, Monocross), Suzuki (Full Floater), Kawasaki (Uni Trak), etc. voneinander. Durch die sehr hohe mechanische Belastung in der Nähe des Schwingendrehpunktes ist allerdings eine sehr stabile und damit auch schwere Ausführung der an der Federung beiteiligten Bauteile erforderlich. Außerdem müssen alle Lagerstellen mit einer ausreichenden Schmierung versehen werden. sonst wird´s nichts mit einer spielfreien Lagerung. Beim Reinigen mit dem Dampfstrahler sollte nicht direkt auf die mit Gummi-Dichtungen geschützten Lager gehalten werden, denn eindringende Feuchtigkeit zerstört früher oder später jedes Lager. Von verschiedenen Herstellern gibt es auch geänderte


      Uni Trak
      Kawasaki´s Beitrag zum Thema zentraler Federungssysteme der Hinterradaufhängung. Bei den ersten Moto Cross-Modellen und der Z 550 GP (Typ H1) wurde mittels Schubstange und Umlenkmimik das Zentralfederbein von der Oberseite komprimiert.


      Unterdruck
      Der Unterdruck (neg. Überdruck) gibt die Druckdifferenz zum Umgebungsdruck an; Beispiel: Gleichdruckvergaser, Vergasersynchronisierung, Venturi-Prinzip


      Unterflurmotor
      von unten eingebauter Antrieb, Beispiel BMW K-Baureihe (Compact Drive-System); Vorteil: einfacher Aufbau, schneller Austausch einzelner Komponenten, niedriger Schwerpunkt, tragende Funktion; Nachteil: Nichts für Hobby-Bastler


      untersteuern
      Die Tendenz des Fahrzeugs, über das Vorderrad zum Kurvenäußeren zu schieben. Erfordert mehr Kraftaufwand in Wechselkurven.



      Upside down UPS
      Vorderradführung; im Prinzip ist eine Upside down-Gabel eine umgedrehte Teleskopgabel. Vorteil ist die größere Überlappung von Stand- und Gleitrohr, die sie stabiler macht. Vorteil: stabilere Führung, Nachteil: teurer, schwerer, komplizierter


      UT
      Unterer Totpunkt eines Kolbens; Stellung 180° nach OT


      Vakuum
      Def. "Luftleerer Raum"; der Unterdruck gibt die Druckdifferenz zum Umgebungsdruck an; Beispiel: Gleichdruckvergaser, Vergasersynchronisierung, Venturi-Prinzip


      Ventildeckel
      Oberteil des Zylinderkopfes, teilweise mit Motorgehäuseentlüftung, Gleitschiene für Steuerkette, innenliegende Zentrierhülsen, Vorsicht beim Demontieren; Material: Alu-Legierung, neuerdings auch Magnesium, i.d.R. mit M6 x 1.25 befestigt, bei der Montage sind Drehmomentschlüssel trotz korrekter Einstellung mit Vorsicht zu genießen, speziell bei Oldtimern mit sehr weichen oder porösen Alu-Legierungen des Zylinderkopfes, gefühlvolles Anziehen hilft, je nach Modell 18 bis 28 Nm, nach Probelauf unbedingt auf Dichtigkeit achten


      Ventildeckeldichtung
      Dichtet den Ventildeckel gegen den Zylinderkopf ab; Material: Kork, Pappe, etc., i.d.R. mit M6 x 1.25 befestigt, bei der Montage sind Drehmomentschlüssel trotz korrekter Einstellung mit Vorsicht zu genießen, speziell bei Oldtimern mit sehr weichen oder porösen Alu-Legierungen des Zylinderkopfes, gefühlvolles Anziehen hilft, je nach Modell 18 bis 28 Nm, nach Probelauf unbedingt auf Dichtigkeit achten


      Venturi
      Querschnittverengung; sorgt für eine gesteigerte Strömungsgeschwindigkeit des Mediums; beim Vergaser soll die Durchflußgeschwindigkeit an der Obergrenze der laminaren (gleichmäßigen) und auf jeden Fall unterhalb der turbulenten (unkontrollierten) Strömungsgeschwindigkeit liegen


      Verbrennungsmotor
      Beim Verbrennungsmotor wird grundsätzlich Kraftstoff verbrannt. Zahlreiche Motorenkonzepte erlauben mehrere Arbeitsweisen: Zweitakter, Viertakter, Wankelmotor, etc.


      Verdichtungsverhältnis
      Ist das Verhältnis des Einzelhubraumes, zzgl. Brennraumvolumen zum verbleibenden Restbrennraum.


      veredeln
      ist das nachträgliche Behandeln eines Werkstoffes, Bauteils oder am besten eines ganzen Motorrades


      Vergaser (Allgemein)
      Vergaser ist eigentlich eine nicht ganz korrekte Bezeichnung der Mischfabrik. Schließlich vergast er nichts, sondern reichert die durchströmende Luft lediglich mit eine genau bemessenen Dosis Kraftstoff an (Lambda = 14,8 Teile Luft : 1 Teil Kraftstoff). Er zerstäubt also den Kraftstoff. Der durch den abwärtsgehenden Kolben von OT nach UT enstehende Unterdruck (genauer gesagt "negativer Überdruck") saugt am Vergasereingang (Trichter, Luftfilterseite) eine gewisse Luftmenge an. Ein Venturi-Rohr (Querschnittverengung) sorgt für eine Steigerung der Luftgeschwindigkeit. Auf diese Art kann in ausreichender Menge Kratstoff aus den großen und kleinen Kanälen "mitgerissen" werden. Diese Kanäle sind genauestens kalibriert (Hauptdüse, Leerlaufdüse, Mischrohr, Leerlaufluft, Kaltstartbohrungen, etc.). Zwischen Venturi und Ventil ist die Drosselklappe angebracht, die direkt mit Gasgriff verbunden ist. Auf diese Art wird die Kraftstoffzufuhr und somit auch eine Drehzahländerung erreicht.


      Vergaser (Gleichdruck)
      Ende der siebziger Jahre setzte sich der Gleichdruckvergaser gegen den Schiebervergaser durch. Mit seinen weichen Übergängen verhält sich das Triebwerk sehr harmonisch. Grund dafür ist die indirekte Betätigung des Schiebers, der widerum im Teil- und Vollastbereich fast die gesamte Gemischzusammensetzung reguliert. Gesteuet wird die Höhe des freigegeben Querschnitts durch den Unterdruck, der durch die Stellung der Drosselklappe (Poition zwischen Einlaßventil und Schieber) variabel ist. Bei den meisten Gleichdruckvergasern wird die bewegliche Abdichtung zum Druckraum (Anschlag im oberen Deckel wird auch häufig zur Leistungsreduzierung verwendet) mittels eine Membrane bewerkstelligt. Durch die aggressive Gemischzusammensetzung und die teilweise labile Verbindung von Schieber und Membrane traten an dieser Stelle desöfteren Probleme auf (unrunder Leerlauf, unwillige Gasannahme, schlechte Leistung)


      Vergaser (Schieber)
      Schiebervergaser finden i.d.R. bei Sport- oder Rennmaschinen Verwendung. Grund ist neben einer erhöhten Spitzenleistung (die mitten im Luftstrom liegende Drosselklappe entfällt völlig) ein spontaneres und direkteres Ansprechverhalten. Der kantige Schieber wird dabei direkt vom Gaszug betätigt und unterliegt somit keiner Verzögerung, wie man sie vom Gleichdruck-Vergaser kennt. Kehrseite der Medaille sind allerdings die teils kritischen Übergänge, vor allem im Teillastbereich.


      Verkleidungen
      Grundsätzlich unterscheidet man drei Verkleidungsvarianten: Vollverkleidung, Halbschale und die lenkerfeste Cockpitverkleidung; Der Vorteil der Vollverkleidung liegt im besten Wind- und Wetterschutz, dafür verhindert sie den Blick auf schöne Technik. Die kleine Cockpit- oder auch Lenkerverkleidung ziert Scheinwerfer und Instrumente. Auf der Minusseite stehen teilweise nervige Luftverwirbelungen, die auch so manches Fahrwerk nicht kalt lassen. Wer sich für diese Bauart entscheidet, macht dies in erster Linie aus optischen Vorzügen. Einen gesunden Kompromiß stellt eine Halbschale dar. Durch die rahmenfeste Montage wirken äußere Störeinflüsse nicht direkt auf die Lenkung.


      Verkleidungsscheibe
      Die Form macht´s. Dies gilt vor allem für Verkleidungsbauteile. Klar, wenn es um das Erreichen der maximalen Endgeschwindigkeit geht, führt an einer flachen Form (fast) kein Weg vorbei. Hier ist eben auch eine möglichst geringe Stirnfläche ausschlaggebend, denn die ist für einen möglichst niedrigen CW-Wert von immenser Bedeutung. Für den Alltagsbetrieb gibt´s etwas höhere Spoilerscheiben im Zubehörhandel.


      Viertaktmotor
      Der Viertakter benötigt im Gegensatz zum Zweitakter zwei volle Kurbelwellen-Umdrehungen für ein Arbeitsspiel. Alle 180 KW-Grade läuft je ein Takt ab: Ansaugen - Verdichten - Arbeiten - Ausstoßen. Durch teilweise aufwendige Zylinderkopfkonstruktionen ist er leider auch schwerer. Vorteil: höhere Laufruhe, umweltschonender (Verbrauch, Geräusch, Emission); Nachteil: hohes Gewicht, teilweise sehr aufwendige Konstruktion, viele Bauteile (oszilierende Massen), größerer Platzbedarf


      Vierzylindermotor
      Zu Beginn der siebziger Jahre setzten sich die Reihenvierzylinder aus Fernost durch. Erst Mitte der Achziger kamen die großen V4-Motoren, allen voran Honda, auf den Markt. Die Vorteile der V-Motoren liegt auf der Hand. Dank des Zylinderwinkels von 90° laufen sie sehr vibrationsarm. Dazu gesellt eine kompaktere Bauweise als beim Reihenvierer. Unterm Strich jedoch sind die teureren Fertigungskosten nicht wegzudiskutieren. Allen Vierzylindern ist jedoch der wohl beste Kompromiß zwischen Leistungsfähigkeit, Kosten und Image gemein.


      V-Motor
      V-Motoren, vorwiegende Arbeitsweise Viertaktprinzip (Honda VF/R-Baureihe, Harley, Moto Guzzi, Ducati, etc.); im sportlichen Bereich gewinnt der Zweitakt-Vau zunehmend an Bedeutung (Beispiel: Bimota Vdue, Honda NSR 500; Zylinderwinkel i.d.R. 45° oder 90°, Ausnahmen bildet Honda´s viertaktende VT-Modelle 52° (Hubzapfenversatz 76°!) und Kawasaki´s VN-Typen mit 55°.


      Vollverkleidung
      Wer dem Fahrtwind auch bei hohen Geschwindigkeiten trotzen will und so entspannt wie möglich ans Ziel gelangen möchte, kommt an einer Vollverkleidung nicht vorbei. Doch auch hier gibt´s Unterschiede. Schmal und flach geschnittene Verkleidungen dienen eher einer höchstmöglichen Endgeschwindigkeit als dem Schutz des Fahers vor Umwelteinflüssen. Ausladende Windschilder taugen dagegen weniger für einen großen Reiseschnitt. Einen Kompromiß beider Faktoren findet sich lediglich bei aerodynamisch ausgefeilten Modellen, wie beispielsweise der Honda ST 1100 Pan European oder den großen BMW K- und R-Modellen.


      Vorderradfederung
      Teleskopgabel, Upside Down-Gabel, Achsschenkel-Lenkung, Nabenlenkung, geschobene Schwinge, Telelever (BMW)


      Wankelmotor
      Die bekannteste Kreiskolbenkraftmaschine ist der Wankelmotor. Seine sich nur zwei bewegenden Teile (Exzenterwelle und Läufer) rotieren gleichförmig - es gibt also keine hin- und hergehen-den (oszillierenden) -Massen oder ungleichförmige Drehbewegungen wie beim Hubkolbenmotor. Der Vorteil des Kreiskolbenmotors liegt vor allem in seinem geringen Gewicht, kleinen Raumbedarf, schwingungsfreien Lauf, niedrigen Oktanzahlbedarf und verhältnismäßig kleine Fertigungskosten. Als Nachteile sind der hohe Kraftstoffverbrauch und das schlechte Abgasverhalten zu nennen. Daher hat sich der Motor nicht richtig durchsetzen können. Der Wankelmotor arbeitet nach dem Viertaktprinzip - auch wenn keinerlei Ventile zur Gemisch-steuerung vorhanden sind, so wird doch jeder Arbeitstakt im Einzelnen verrichtet. Der rotie-rende Kolben hat die Gestalt eines Bogendreiecks und dichtet folglich an 3 Stellen gegen das Gehäuse ab, das so geformt ist, daß wäh-rend der Kolbendrehbewegung drei Räume von wechselnder Größe entstehen. Während des A


      Wasserkühlung
      Regelt den Wärmehaushalt des Motors und senkt die mechanischen Geräusche, ermöglicht geringere Kolbenlaufspiele und damit u.a. auch den Verschleiß, geringere thermische Belastung von Zylinder und Kolben, höhere spezifische Leistung; je nach Bauart zwischen 1,5 und 4 Litern Kühlwasser im Kreislauf, Frostschutz wenn nicht anders angegeben 50:50


      Wasserkühlung (Einfüllstutzen)
      Gelegentlich bedarf auch ein wassergekühltes Motorrad ein wenig Kontrolle und Pflege. Zum Zweck des Wassernachfüllens befindet sich meist unter dem Höcker oder dem Seitendeckel ein Ausgleichsbehälter. Das zusätzliche Kühlmittelreservoir dient auch der Volumenkompensation unter Einfluß von Wärme.


      Wasserpumpe
      Meistens sitzt die Wasserpumpe auf einer direkt vom Kurbeltrieb angetrieben Welle (z.B. Ausgleichswelle) und fördert die gesamte Kühlwassermenge durch den Kühlkreislauf. Bei der Instandsetzung unbedingt auf eine akurate Reinigung aller Dichtflächen achten und (wenn überhaupt) sehr sparsam mit zusätzlichem Dichtmittel umgehen. Nur allzu leicht finden sich Reste dieser Dichtungsmasse im Motorinneren wieder und können leicht zu Kühlproblemen führen.


      Wechselgetriebe
      Kassettengetriebe; zwecks schneller Änderung der Übersetzung einzelner Übersetzungen der Gangstufen, können Kassettengetriebe relativ einfach zur Seite hin demontiert werden. Die dann freiliegenden Gangradpaare werden einfach durch andere Paare ausgetauscht; üblich bei Rennmaschinen


      Wheelie
      Das Fahren auf dem Hinterrad


      Windkanal
      Der Windkanal dient zur Simulation des Fahrtwindes. Dabei wird das Fahrzeug fest am Boden verschraubt. Wie im richtigen Leben nimmt ein in kompletter Leder- (oder auch GoreTex-) Montur eingekleideter Fahrer auf dem Motorrad Platz. Damit der Verlauf des Luftstroms für jedermann sichtbar wird, sind an den Flächen kleine Wollfäden angebracht, die sich später dem vorbeigleitenden Luftstrom anpassen. Eine weitere Möglichkeit ist aber die Anströmung mit weißem Rauch. Auf diese Art kann die aerodynamische Qualität insbesondere bei Abrißkanten und Unterdruckzonen (die nicht direkt am Fahrzeug liegen müssen) sichtbar gemacht werden.


      YDIS
      Yamaha Duo Intake System, Yamaha´s Zweikanal Einlaß-System, für einen optimierten Drehmomentverlauf im unteren und mittleren Drehzahlbereich


      YICS
      Yamaha Induction Control System; verbindet alle Einlaßkanäle miteinander; der Vorteil liegt in der konstanteren Strömung des Ktaftstoff-/Luftgemisches


      YPVS
      variabler Auslaßquerschnitt zur Optimierung des Drehmomentverlaufes im mittleren Drehzahlbereiches; das YPVS steht für Yamaha Power Valve System und variiert, ähnlich der EXUP-Steuerung, den Auslaßquerschnitt bei Zweitaktern. Die ersten Modelle waren die flinke RD 350 YPVS (mit kleiner Cockpit-Verkleidung) und später die 88 PS starke RD 500 YPVS.



      Z
      Keine Frage - die Z´s schrieben Motorradgeschichte. Kaum ein anderes Typenkürzel verbindet so stark mit einer Marke wie das "Z" mit Kawasaki. Das erste Modell war die legendäre Z1 900, präsentiert auf der IFMA 1972. Später folgte die Z 650/Z 1000-Baureihe, mit ihren endlosen Modellvarianten.


      Zahnkette
      Zahnketten sind breite, aus vielen flachen Gliedern zusammengesetzte Segmente. Bis in die achziger Jahre wurden diese häufig für die Kraftübertragung im Primärtrieb (Kurbelwelle - Getriebeeingang) verwendet. Vorteil: Kostengünstige Herstellung; Nachteil: hohes Lastwechselspiel, Kettenlängung durch Verschleiß, beim Austausch hoher Arbeitsaufwand


      Zahnradpumpe
      Im allgemeinen besteht eine Zahnradpumpe aus zwei mit Evolventenverzahnung ausgestatteten Geradzahnrädern gleicher Zähnezahl, ist demnach also nichts anderes, als eine gekrümmte, ehemals gerade Zahnstange, so daß einer maschinenbaumäßigen Normung (DIN 867) nichts mehr im Wege steht. Damit gewährleistet ist, daß das Öl transportiert wird, müssen zu jedem Zeitpunkt mindestens zwei Zähne im Eingriff sein (also eines pro Zahnrad), die den Druckraum zum Ölreservoir hin. Zwischen Saug- und Druckseite entsteht so ein. Am Radumfang diese Aufgabe das Pumpengehäuse, welches auch die Leitungsanschlüsse aufnimmt. Stirnseitig dienen zur Abdichtung des Radpaares Gehäusedeckel, die gleichzeitig die Lagerung der Räder aufnehmen. Die rotierenden Räder, vorwiegend in Gleitlagern gelagert, übernehmen die Funktion des in einer Kolbenpumpe translatierenden (hin- und hergehenden) Kolben, die die zu fördernde Flüssigkeit innerhalb der Zahnlücken zwischen Zahnrad und Gehäuse transportieren. Der Zwischenraum ist häufig mit Entlastung


      Zentralfederbein
      Anfand der achziger Jahre kamen zahlreiche Hersteller mit neuartigen Federungssystem für das Hinterrad auf den Markt. Meist statteten sie ihre Boliden damit aus, da sie doch als erste Modelle in den Genuß der Vorteile kommen sollten. Den Ursprung hatten diese Systeme, bei denen lediglich ein "zentrales" Federbein für die Aufnahme der Kräfte verantwortlich ist, wie so oft im Moto Cross-Sport. Das Zentralfederbein als solches bietet den Vorteil der aus technischer Sicht günstigeren Schwerpunktlage und der progressiven Anlenkung durch Umlenkhebel, die der meist linearen Federkennung der Serienfedern eine progressive Kurve (ansteigende Federhärte bei zunehmendem Federweg) verleihen. Durch die großen auftretenden Kräfte, müssen alle Bauteile sehr stabil dimensioniert werden, was natürlich auf die Waage drückt und zudem die ungefederten Massen negativ beeinflußt.


      Zentralfederbein (Höhenverstellung)
      Um die Sitzhöhe variabel zu gestalten, lassen sich besonders die beiden Hersteller BMW und Suzuki einiges einfallen. Während BMW die Sitzbank unterschiedlich positioniert, legt Suzuki Hand an tieferliegenden Regionen. Über die Verlegung des unteren Federbeinauges läßt sich bei zahlreichen Modellen den japanischen Herstellers die Sitzhöhe auch für kleinere Fahrer(innen) anpassen.


      Zentrifugalkraft
      Ist die bei einer Drehbewegung vom Zentrum direkt nach außen hin wirkende Kraft. Komplementär: Zentripedalkraft; ihre Größen sind identisch


      Zentripedalkraft
      Ist die bei einer Drehbewegung vom Zentrum direkt nach innen hin wirkende Kraft. Komplementär: Zentrifugalkraft; ihre Größen sind identisch


      Zugstufe
      Bestimmt die Ausfedergeschwindigkeit am jeweiligen Federelement; je nach Modell einstellbar, i.d.R. am oberen Ende des Dämpfers.


      Zündspule
      Mit der GSX-R 600 aus dem Hause Suzuki feierte eine neue Zündspulengeneration Einzug die Motorradtechnik. Kleine Hochleistungsgeräte finden im Zündkerzenstecker selbst Platz. Probleme mit zu heiß gewordenen Exemplaren sind uns noch nicht zu Ohren gekommen.


      ZUVI
      ZUVI´s sind Zuverlässigkeitsrennen mit für den Straßenverkehr zugelassenen Motorrädern. Demnach setzt dies auch voraus, daß alle am Fahrzeug montierten Teile bereits mit einer ABE (Allg. Betriebserlaubnis) versehen oder in den Fahrzeugpapieren eingetragen sind. Die Kontrollen bei der fälligen technischen Abnahme vor jeder Fahrt sind recht genau. Erst recht, wenn gewonnen werden will. Ansonsten ist das Besondere an solchen Veranstaltungen, daß herlich viel auf den Rennstrecken gefahren werden kann - der Fahrspaß und die ErFAHRung stehen also im Vordergrund. Wer nicht unbedingt eine Karriere als Weltmeister starten will, ist hier sehr gut aufgehoben. Für den Anfang wird eine B-Linzenz ausgestellt, kommt man in dieser Gruppe unter die ersten 3, wird eine A-Lizenz Pflicht. Dort herrschen dann auch etwas rauhere Sitten als bei den recht zivilen B-Lizenzlern. Allen geimein ist jedoch der ungefährliche Start. In einem bestimmten Zeitabschnitt wird fährt jeder Fahrer einzeln los, so wie man es auch von der TT(Isle of


      Zweitaktmotor
      Er benötigt für einen kompletten Arbeitstakt lediglich eine Kurbelwellen-Umdrehung. Die Spülverluste sorgten damals wie heute immer wieder für Schwierigkeiten mit spitzer Charakteristik, schlechten Emissionswerte oder hohem technischen Aufwand. Ohne Katysatorsystem geht unter heutigen Gesichtspunkten fast nichts mehr. Trotzdem hat der Zweitakter nichts von seinem Charme eingebüßt. Unter reinen Sportfahrern gilt er immer noch als das Nonplus Ultra. Gegen seine Spritzigkeit ist kein Kraut gewachsen. Vorteil: wenig bewegte Teile, geringes Gewicht, niedrige Reibungsverluste, hohe Fahrleistungen; Nachteile: hohe Emissionswerte und Verbrauch


      Zweizylindermotor
      Twin; Zweizylinder-Motoren, unabhängig von Zylinderanordnung oder Arbeitsweise


      Zylinderkopf
      Der Zylinderkopf ist beim Viertakter für den Gaswechsel zuständig und nimmt Ventile auf. Bei Zweitaktern dient er lediglich als Komprimierungsraum und nimmt wie beim Viertakter auch die Zündkerze(n) auf.


      Zylinderwinkel
      1.) Bei V-Motoren der Winkel zwischen den Senkrechten der jeweiligen Zylinderebenen; 2.) Bei Reihen-Motoren der Neigungswinkel der Zylinder Bank