Gerührt
ich würd so gerne Reime schütteln,
sie richtig durcheinanderrütteln.
Probier ich's noch so ungeniert,
am Schluß ist er doch nur gerührt.
Ich kann ihn stülpen, pressen, biegen,
ihn durchaus noch so kunstvoll schmieden,
ein Schüttelreim kommt nicht heraus.
Der sieht gewiß ganz anders aus!
Ich streichle jedes kleine Wort,
liebkose es in einem fort.
Bin zärtlich, mütterlich, kokett.
Und trotzdem bleibt der Schüttel weg.
Ich nehme Worte, ohne Ende,
den ganzen Satz in beide Hände,
ich knete, würge, schlage ihn.
Sadismus kriegt es auch nicht hin.
Nun steh ich hier zu guter Letzt,
ich bin durch jedes Wort gehetzt.
Das Fazit meines langen Weges:
"Gerührt ist einfach auch was Scheenes"