Gefunden im Suzuki Forum

  • Schon am Ortseingang von Amstetten steht : "Innovativste Gemeinde Österreichs 2006".
    Töchter im Keller verstecken war damit sicher nicht gemeint, aber irgendwas wurde da wohl erfunden.


    Kürzlich hatte ich auch eine Begegnung mit so einer Innovation.
    Wir hatten uns aus einer Gruppe mit mehreren Moppeds zu Dritt abgesetzt, als in diesem malerischem Tal bei sengender Sonne ein Herr mit Warnweste, weißer Kappe und roter Kelle auf die Strasse trat.
    In einem solchen Moment gehen einem die verschiedensten Gedanken durch den Kopf: Hab ich mein Verbandskissen dabei. Führerschein und Fahrzeugpapiere. "Oh, das drückt aber jetzt den Schnitt".
    "War da wirklich gerade keine Geschwindigkeitsbegrenzung?" "Wenn die gemessen haben, könnte die Standortwahl gravierenden Einfluß auf die Strafhöhe haben."
    Egal was, man hat immer ein schlechtes Gewissen.


    Innovation 1:
    Der Herr von der Behörde erklärte uns nach dem Anhalten dass sein Job jetzt erledigt sei und übergab uns in die Hände des österreichischen TÜV.
    Ach so dachte ich mir: technische Abnahme der Rennleitung um Chancengleichheit zu gewährleisten. Dann bleibt der Zettel für mich übersichtlich.
    Bis mir einfiel, dass ich am Morgen festgestellt hatte, dass die seitlichen TWI Stege meines Vorderreifens bereits ins Restprofil integriert waren.


    Innovation 2:
    Das bei Fahrzeugen, welche wohl über Zubehörauspuffanlagen verfügen, nicht aber um die im Zubehör ebenfalls erhältlichen Röhrchen, welche den Geräuschpegel auf erträgliches Maß drücken sollen,
    gerne eine Überprüfung der akustischen Emissionen vorgenommen wird, ist ja bekannt. Aber dass zunächst eine Sonde eines mobilen CO Messgerätes in das Endrohr gesteckt wird, um auszuschließen,
    dass sich Eigentümer eines Euro3 typisierten Fahrzeuges einen illegitimen Vorteil verschaffen, war mir neu.
    Aber gut für die Umwelt und fair den Konkurrenten gegenüber. Chancengleichheit nennt man das.


    Innovation 3:
    Gut, das ist bei uns auch so: Baut man irgendein Teil an, braucht man irgendeinen Zettel mit irgendeiner Nummer, welche bestätigen soll, dass man dieses Teil auch an dieses Fahrzeug schrauben darf.
    Ist so im EU Recht definiert. Der Österreicher sieht das ein wenig anders - zumindest bei den im Land zugelassenen Fahrzeugen. Da soll nämlich diese ABE auch in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.
    Ist zwar eine sehr freie Auslegung der obersten Rennbehörde, aber schließlich ist es seine eigene Rennstrecke.


    Innovation 4:
    Fallen der Rennleitung ein oder mehrere Punkte auf, welche einen reibungslosen Rennablauf gefährden könnten, entfernen sie kurzerhand die Startnummer. Der so Bestrafte kann dann selbst zusehen,
    wie er sein Wettbewerbsfahrzeug wieder auf definierten Zustand bekommt, bzw das Fahrzeug in die Box wo dies erledigt werden kann. Selber fahren ist dann nicht mehr.
    Gesehen an einer tschechischen Fireblade mit Gepäckrolle und Tankrucksack. Blöd, wenn das an einem Rennsamstag stattfindet und man seinen Servicewagen nicht dabei hat.
    Hab ich eigentlich schon den Zustand meines Vorderreifens erwähnt?


    Innovation 5:
    Die oben schon angesprochenen TWI Brücken befanden sich im mittleren Schulterbereich. Weiter zum Rand sah es kaum besser, eher schlechter aus.
    Ich kam ein wenig ins Schwitzen. Nicht zuletzt deshalb, weil ich mich nicht traute die Jacke auszuziehen, da ich mich am Morgen für das rote Shirt mit dem weißen Aufdruck "Temposünder" entschieden hatte.
    Der Landesbeamte rückte mit seinem amtlichen Messgerät an und wählte als Messpunkt den obersten Punkt in der Rille mit dem verräterischen TWI Steg.
    Wäre das allein schon einen Innovationspunkt wert, versuchte er ein Loch in meinen Reifen zu bohren, um die Messlatte noch tiefer zu bekommen.
    Das gleiche machte er auch auf der anderen Seite und beide Messungen lagen unterhalb von 1,6mm. Genauer 1,3 und 1,4.
    Trotzdem durfte ich weiterfahren. Ich kann mir nur erklären, dass er die beiden Werte addiert hat.
    Der Polizist ließ sich von mir vorsichtshalber noch Führerschein und Fahrzeugpapiere zeigen und kontrollierte noch, ob ich denn auch ein Verbandskissen mitführe, welches im weiteren Verlauf unter uns noch weitergereicht wurde.
    Unter der Hand versteht sich.
    Da ich aber nichts unterschreiben musste, bin ich guter Hoffnung, dass ich nicht in den nächsten Wochen Post bekomme.


    Alles in allem war diese Aktion sehr Service orientiert. Das lässt sich sicherlich noch steigern, indem sie das nächste Mal einfach ein paar Plaketten mitnehmen und vor Ort stempeln.
    Sozusagen als Belohnung dafür, dass man sich den Regeln der Rennleitung unterworfen hat.

    Tmax,the most intelligent kind of motorbiking. :daumenhoch:


    Ein Leben ohne Tmax ist möglich,aber fast sinnlos.


    Ach,nochwas: Frauen können manchmal auch Spaß machen.