Beiträge von Ralf53

    Unter Geiern - die Gorges de Saint May


    Kurve an Kurve windet sich der Asphalt zwischen Flussbett und aufstrebenden Felsenwänden entlang, vorbei an urigen Dörfern und durch silbern schimmernde Olivenhaine. Ab und an huschen kleine Häuser aus groben Steinen vorbei. Die Fahrt durch das Tal der Eygues bietet spektakuläre Ausblicke und die weiten Kurven der 8 km langen „Gorges de Saint May“ reizen, meiner Silver Wing wieder einmal etwas „Zunder“ mit der Gashand zu geben.

    Ein kleines Schild weist auf den Ort hin, welcher der Schlucht den Namen gab. Dieser klebt hoch oben über der Schlucht auf einem Felsen und ist nur auf einem schmalen Sträßchen zu erreichen. Zwischen den Örtchen St. May und Rémuzat wechselt der Blick immer wieder zwischen Strasse und Himmel hin und her. Die Gegend ist berühmt für ihre großen Geier-Kolonien. Mehr als 300 (!) Geier leben hier. Das großartige Schauspiel dieser riesigen Vögel, wie sie über den Klippen der Drôme majestätisch ihre Kreise ziehen, vergisst man nicht so leicht!

    Dann steil aufragende Felsen, so nahe beieinander, dass die Strecke schon am frühen Nachmittag im Schatten liegt. Die Straße, nun einspurig, verschwindet in einem 300 m langen, in den Felsen gesprengten Tunnel. Die Durchfahrt ist per Ampel geregelt und die steht - einem Naturgesetz gleich - auf Rot. Auf der anderen Seite öffnet sich das Tal zu einer weitläufigen Hügellandschaft. Wenige flache, wellenartige Kilometer weiter schnurrt die Siwi über den „Col de Palluel“ (801 m), es folgt der „Col de la Saulce“ (877 m), der auf einem weiten Hochsattel zwischen der Montagne de Maraysse und der Montagne de Risou liegt. Wir erreichen Serres, ein pittoreskes Städtchen am Ufer der Buëch, das sich am Hang eines markanten Felssporns erstreckt. Scheinbar endlose Obstpantagen begleiten uns zurück zur Unterkunft.

    Weitere Bildergalerien, Videos, GPX-Dateien findet ihr auf meiner Homepage.

    Viel Spass !

    Der Naturpark Baronnies Provençales erstreckt sich im Norden der Provence zwischen den Départements Drôme und Hautes-Alpes. Geier umkreisen seine Kalksteinfelsen. In der Ebene prägen Weinreben, Obstbäume und Lavendelfelder die Landschaft. An den Hängen wachsen Oliven- und Lindenbäume, Eichenwälder. Weite Räume unberührter Natur unter provenzalischer Sonne, mit einer offenen Landschaft soweit das Auge reicht.

    Wasserräder, kleine Pässe und große Schluchten


    Unsere Unterkunft im Tal der Céans liegt nahe dem mittelalterlichen Dorf „Orpierre“ an der „Route des Princes d’Orange“. Der alte lateinische Name des Orts, "Vallis Petrosus", bedeutet steiniges Tal. Wir sind umgeben von den felsigen Berggipfeln Le Suillet (1.324 m), Rocher Saint-Michel (1.216 m), Rocher Quiquillon (1.025 m) und der Montagne de Chabre (1.393 m).

    Ein Blick zum Himmel und wir sind sicher, der Tag wird schön. Die beste Sozia der Welt erklimmt ihren Thron hinter mir. Den Zündschlüssel umgedreht und meine 600er Silver Wing erwacht zum Leben. 20 Jahre alt und doch stets zuverlässig. Zum Einfahren ist der abgelegene „Col St. Jean“ (1.158 m), der Laborel im Céans-Tal mit Eygalayes verbindet, genau richtig.

    Die Landschaft ist typisch provenzalisch: dunkelgrüne lichte Wälder, schroffe felsige Bergspitzen. Die Passhöhe selbst ist recht unscheinbar und bietet lediglich eine Bank und ein Kreuz.20685-a-20230919-164532-jpg

    Auf der gut ausgebauten D542 machen wir zügig „Strecke“, biegen auf die D 546 ab und schwingen uns hinauf zum „Col de la Pigière“ (968 m). Der Pass führt aus dem Becken von Sederon in das „Vallée du Jabron“ und bildet die Grenze zwischen den Departements Alpes-de-Haute-Provence und Drôme. Fahrerisch stellt der Pass keine Herausforderung dar.

    Über den „Col du Negron“ (1.242 m) erreichen wir das Lavendeldorf Sault. Jetzt im September ist vom blauen Gold der Provence allerdings nichts mehr zu sehen. Die Felder sind bereits abgeerntet.

    Wie immer verlassen wir Sault natürlich nicht, ohne am „Place de Château“ den ersten Espresso des Tages „geschlürft“ zu haben.

    Schön geschwungene Kurven führen uns aus der Stadt. Am „Belvédère de Saint Jean“ machen wir einen kurzen Stopp. Weit gleitet der Blick über die Ebene unter uns. In der Ferne wächst der Riese der Provence, der Mont Ventoux, dem Himmel entgegen. Kleine Wölkchen umspielen das Observatorium auf seinem Gipfel. Das Teerband der D102 streckt sich westwärts.20689-a-img-0107-c-jpg

    Am verwunschenen „Château de Javon“ weist ein verwittertes Verkehrsschild darauf hin, dass hier Wildschweine die Strasse queren. Jetzt, zur Mittagszeit, haben sie sich glücklicherweise in den Schatten der Kastanien- und Eichenwälder zurückgezogen. Olivenhaine und graue Lavendelfelder rauschen vorbei. Es herrscht kaum Verkehr. Wie aus dem Nichts erhebt sich plötzlich eine massive Felswand aus dem Boden. Fast surreal wirkt die „Falaise de la Madeleine“; wie in die Landschaft geworfen. Sie wacht über den kleinen Ort Lioux, der im Schutze ihres Felsriegels ruht.

    Hoch über dem Tal des Cavalon thront malerisch der kleine Ort Gordes mit seinen engen Gassen und hohen, schmalen Häusern wie ein Adlerhorst auf dem Berg, überragt vom trutzigen „Chateau de Gordes“. Ein kurzer Abstecher nach Fontaine-de-Vaucluse, das wir aber ohne abzusteigen umgehend wieder verlassen. Die berühmte Quelle, die größte Frankreichs und die fünftgrößte der Welt, ist jetzt im September fast ausgetrocknet. Die Sorgue (Fluss) ist nur noch ein Rinnsal und wird dennoch von unzähligen Touristen umlagert. Wir wenden uns westwärts und lassen nach wenigen Kilometern im malerischen „L‘Isle-sur-la-Sorgue“, den Motor der Siwi verstummen. Das „Venedig der Vaucluse“, ist von kleinen Kanälen mit smaragdgrünem, glitzerndem Wasser umgeben. 17, oft mit Moos bewachsene, große Wasserräder gibt es noch. Die engen Strassen des historischen Zentrums mit ihren Antiquitätenläden, Restaurants und kleinen Designerboutiquen laden zum Bummeln ein. Das Rauschen des Wassers ist dabei nie weit und wir genießen die französische Leichtigkeit des Seins.
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    Die Rückfahrt führt uns durch die „Gorges de la Nesque“. Wer mit dem Motorroller durch die Provence fährt und diese Schlucht nicht mitnimmt, hat etwas verpasst. Die Nesque, im Sommer nur ein kleines Bächlein, hat sich im Lauf der Zeit ein bis zu 300 m tiefes Tal in das Kalkmassiv gegraben. Die Gorges de la Nesque liegt südöstlich des „Mont Ventoux“ (1.909 m) und gilt neben diesem als landschaftlicher Höhepunkt der Region. Eine kleine Landstraße zwischen Villes-sur-Auzon und Sault führt durch die Berglandschaft. Schöne, weiche Kurven ziehen sich hoch über den Talgrund entlang. Der Asphalt ist griffig, die Landschaft hat einen herben Charme und immer wieder öffnen sich reizvolle Blicke auf den „Berg der Winde“. Ist die Schlucht anfangs sanft, fast lieblich und dicht bewaldet, so wird sie umso schroffer und karger, je mehr Strecke wir hinter uns lassen.

    In 735 Meter Höhe bietet ein „Belvédère“ (Aussichtspunkt) die Aussicht auf eine grandiose, unberührte Landschaft. Hinter uns der Mont Ventoux, vor uns die Felsen des „Rocher du Cire“ (872 m) und unter uns die Nesque.

    Spektakulär sind auch die kurzen Naturtunnel, die glücklicherweise nicht allzu gefährlich sind.

    Unsere Honda Silver Wing 600 gleitet durch die Gassen des Örtchens „Montbrun-les-Bains“, eines der schönsten Dörfer zwischen Sisteron und Avignon. Die kleinen Häuser kleben Orgelpfeifen an den steilen Felshängen. Unterwegs nehmen wir noch den sehr gut zu fahrenden „Col de Macuègne“ (1.068 m) mit, ehe wir in Eygalayes zum „Col de Muse“ (1.209 m) abbiegen. 13 Serpentinen leiten uns kurvenreich hinauf zum 11 Einwohner Dorf „Izon-la-Bruisse“ und zurück zur Südauffahrt des „Col St. Jean“, der uns wieder nach Laborel entlässt. Hier machen wir spontan noch einen kleinen Umweg. Ein letztes Mal quäle ich die Reifen meiner Silver Wing. Die Straße ist gut und windet sich mit einigen Haarnadelkurven und einer großen Serpentine hinauf zum „Col de Pierre-Vesce“ (1.056 m). Wir genießen hier oben die letzten Sonnenstrahlen. Schön war`s.


    Col de Perty, Nyons & die Gorges du Saint May


    Die „Route des Princes d'Orange“ führt uns über den 1.302 Meter hohen, relativ unbekannten „Col de Perty“. Der schmale, asphaltierte Feldweg schlängelt sich munter 9 Kilometer den Berg hinauf, durch Macchia und gelben Ginster, entlang schroffer Berghänge und durch unübersichtliche Kurven. Splitt prasselt wie Gewehrsalven gegen die Radabdeckungen meiner 600er Silver Wing. In so mancher Kehre kommt Spannung auf. Knorrige Kastanienbäume, die bereits ihr braunes 20686-20230922-103844-jpgHerbstkleid übergezogen haben, säumen hin und wieder die Strecke, wohl stellvertretend für die fehlenden Leitplanken. Ein mächtiger Kangal, ein Herdenschutzhund, begleitet uns laut bellend ein Stück des Weges. Aufgrund ihrer enormen Größe und Kraft können diese Hunde ihre Schafsherde sogar gegen Wölfe und Bären verteidigen. Hoffentlich hält der rostige Maschendrahtzaun zwischen uns!! Wie an der Schnur gezogen zieht meine Siwi der Passhöhe entgegen, die direkt durch die Oberkante des Felsmassivs geschlagen ist. Es bietet sich uns ein 360-Grad-Rundumblick auf den „Mont Ventoux“ (1.909 m) im Westen, die „Montagne de Chamouse“ (1.532 m) im Südosten und die „Montagne de l’Arsuc“ (1.461 m) im Nordwesten. Die Sonne taucht alles in ein warmes, herbstliches Licht. Es herrscht eine unendliche Stille. Ein einziger Genuss!

    Die Westrampe nach Montauban-sur-l’Ouvèze besteht fast ausschließlich aus ordentlich fahrbaren Kehren mit dazwischenliegenden, langen Geraden. Die Strecke hat verkehrstechnisch keinerlei Bedeutung und ist daher wenig befahren. Der Asphalt befindet sich auf dieser Passseite dennoch in einem recht gepflegten Zustand. Die Vegetation wandelt sich peu à peu von einer kargen Alpenkulisse hin zu alten Olivenplantagen und abgeernteten Lavendelfeldern.

    Entspannt gleiten wir über den „Col de Peyruergue“ (820 m), ein kleiner Pass an der D 64. Die kleine Bergstraße verbindet die Ortschaft Sainte-Euphémie-sur-Ouvèze mit La Bâtie Verdun im Ennuyetal. Ein verwittertes Schild weist auf die „Ferme du Moulin“, hin. Auf der Wiese stehen Mohair Schafe und starren uns an. Wir sehen Niemanden, werden dafür aber sofort vom Hofhund begrüßt, der sich - freudig erregt - nähert. Ein kurzes Schnüffeln an meiner Hand und wir sind offenbar sofort Freunde. Der Wächter der Farm trottet entspannt neben uns her. Später erzählt uns der Schäfer, dass er bei seiner ersten Begegnung mit ihm sofort gebissen wurde. Man muss eben Glück haben.

    Dem Tal der Eygues, einem Nebenfluss der Rhone folgend, nähern wir uns Nyons. Die Kleinstadt liegt in einem Talkessel, eingeschlossen von der Montagne de l´Essaillon (926 m), Garde Grosse (944 m), Saint-Jaume (791 m) und der Montagne de Vaux (850 m). Dem fast mediterranen Klima verdankt das Städtchen auch seinen Beinamen „Petit Nice“ (Klein Nizza). 20687-a-20230921-115508-jpg

    Seit dem Mittelalter wird in Nyons Markt gehalten. Heutzutage findet der größte, ein provenzalischer Markt, jeden Donnerstag statt - und heute ist Donnerstag!!! Die Altstadt in der Gegend um den Place de la Libération, Place des Arcades und den umgebenden Straßen ist mit unzähligen Marktständen bestückt. Angeboten wird alles, was man sich vorstellen kann: jede Menge Obst und Gemüse, Honig, Käse aller Art, Wurst und Fleisch, Oliven, Olivenöl und Olivenpasten, aber auch Seife, Schmuck, Gewürze, Pflanzen, Kleidung, Taschen und…und…und. 2 Flaschen Olivenöl und 3 Kg Walnüsse verschwinden in den Satteltaschen. Großzügig sehe ich dabei über das zulässige Zuladungsgewicht hinweg. Unter mächtigen Platanen genießen wir einen Café au Lait und lassen das alltägliche französische Leben an uns vorbeiziehen.20688-a-20230921-122918-jpg

    Wir nutzen die Zeit, für einen kleinen Bummel durch die quirlige Altstadt. Am Rand des mittelalterlichen Zentrums überspannt die Steinbogenbrücke „Pont de Nyons“ aus dem Jahr 1409 die Eygues und führt uns an die Mauern einer jahrhundertealten Burg. Wir verzichten allerdings darauf, diese heute zu erstürmen.

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    Viel Spass !

    Das Piemont, lat. „pedes montium“ - zu Füßen der Berge - bietet fahrerische, landschaftliche und kulinarische Genüsse in einer Region, die für ihre weißen Trüffel, „Mon Cheri“-Kirschen und ihre Weine bekannt ist. Die Langhe, die ‚Toskana Piemonts‘, ist dabei ebenso reizvoll wie die abgelegenen und ursprünglichen Täler der italienischen Westalpen.


    On the road to Italy


    Es ist ein Samstag im September. Noch 100 km bis zum Zwischenziel in Beaune. Entspannt rolle ich in Frankreich auf der A31 und ziehe meine Honda Silver Wing hinter mir auf dem Trailer südwärts. Plötzlich ein metallisch schleifendes, „ungesundes“ Geräusch hinter mir. Von 100 auf 0 Km/h in gefühlten 3 Sekunden. Der Rundgang auf dem Seitenstreifen gibt Gewissheit - vom linken Reifen des Trailers sind nur noch Fetzen übrig. Wer sich jemals über eine unverständliche Durchsage am Kölner Hauptbahnhof beschwert hat, wird dies niemals wieder tun, wenn er mal an einer Notrufsäule an einer französischen Autobahn bei 35 Grad gestanden hat. Meine französische Gesprächspartnerin hätte auch chinesisch sprechen können, es war (fast) nichts zu verstehen. Dennoch dauert es gefühlt keine 10 Minuten, dann ist die Straßenwacht vor Ort. Montag oder Dienstag sei mit einer Reparatur zu rechnen; dann sehe ich meinen Anhänger samt Honda Silver Wing auf der Laderampe des Werkstattwagens am Horizont entschwinden.

    Wir müssen also etwas umplanen. Glücklicherweise ist unser Zimmer in Beaune noch 2 Nächte länger frei. Email nach Italien, dass wir erst später kommen können. Am Montag sind tatsächlich 2 neue Reifen da, dafür bin ich 300 € ärmer. Beaune ist zwar eine sehenswerte Stadt, dennoch sind wir froh, als es am nächsten Morgen endlich weitergeht. Noch einmal werden wir zur Kasse gebeten. Die 12.870 m lange Röhre des Fréjus-Straßentunnels, welche die Pointe de Fréjus (2.932 m) im Mont-Cenis-Massiv unterquert und Modane im Hochsavoyen (Frankreich) mit Bardonecchia im Piemont (Italien) verbindet, macht uns 51 € (!) ärmer; da muss man schon schlucken. Am späten Nachmittag erreichen wir dann ohne weitere Zwischenfälle unsere Unterkunft, das Agriturismo „Locanda dei Cacciatori“ in Somano.


    Colle Fauniera, Colle dei Morti oder Col Cuneo?


    Wir rollen durch die Ebenen des nördlichen Piemont. Das Land um die Provinzhauptstadt Cuneo ist flach und unspektakulär. Spannung erzeugen lediglich die in schöner Regelmäßigkeit an den Ortsein- und Ortsausgängen stehenden, orangefarbenen Blitzer.

    Es zieht uns zum „Colle Fauniera“, einen der spannendsten und schönsten Pässe in Norditalien, der aber dennoch (noch) als Geheimtipp gilt.

    Vor uns sollte sich eigentlich das Bergpanorama der Seealpen erheben, doch die Berge der „Cottischen Alpen“ verstecken sich in einer dichten Wolkenwand. Dann plötzlich, als ob ein Hüne alle Hügel ins Landesinnere geschoben hätte, wachsen Erhebungen aus der Erde empor, eine nach der anderen. In Demonte im Tal des Flusses Stura zweigt das Seitental Vallone dell’Arma ab. Hier beginnt der Anstieg zum Colle Fauniera, auch Colle dei Morti oder - um die Verwirrung komplett zu machen - auch als Col Cuneo bezeichnet. Der Fauniera ist kein Übergang mit klangvollem Namen, kann es aber mit den berühmteren französischen Nachbarn wie dem Col de la Bonette, dem Col de Vars oder dem Col de Cayolle locker aufnehmen.

    Zunächst schlängelt sich das Sträßchen relativ gemütlich den Berg hoch. Vereinzelte Häuser, die still und leer erscheinen, stehen am Wegesrand. Der Verkehr beschränkt sich auf einen gelegentlich entgegenkommenden Fiat 500. Wir gewinnen an Höhe, erreichen die Wolken und dann umgibt uns eine trübe Nebelsuppe, die uns die nächsten Kilometer begleiten wird. Ich fahre fast mehr nach Gehör als auf Sicht. Kein Wind, kein Mensch, keine Fahrzeuge; nichts, außer ein paar scheuen Murmeltieren. Das rissige, nur von unzähligen Teerflicken zusammengehaltene Sträßchen ist streckenweise schmal, sehr (!) schmal, was ich auch am zupackenden Griff der besten Sozia der Welt merke. Der Asphalt ist rau wie eine Kuhzunge. Gelegentlich liegen Felsbrocken auf der Fahrbahn. Der piemontesische Riese „Colle Fauniera (Colle dei Morti)“ genießt den etwas zweifelhaften Ruf, dass sich seine Passstraße in Auflösung befände. Dem würde ich - zumindest was die Südauffahrt von Demonte aus betrifft - nicht widersprechen wollen. Die Strecke ist dennoch sowohl fahrerisch als auch punkto Landschaft jeden Kilometer wert! Mit jedem Kilometer werden die Hänge steiler, die Felsen schroffer. Kurve um Kurve zieht es die 600er Silver Wing dem Pass entgegen. Wir nähern uns stetig dem 1.840 m hohen „Colle di Caccia“, der als solcher allerdings leicht zu verpassen, da im Grunde ein Scheitel kaum vorhanden ist.

    Je höher wir kommen, umso mehr weichen die Bäume zurück und mit ihnen der Nebel. Sonne durchbricht den Dunst. Der Blick ist nun frei auf kantige, von kleinen Wolken umspielte Berggipfel, vereinzelte Schotterhänge und braun-grüne Almen. Das Teerband führt uns in ein Hochtal mit schönen, gut einsehbaren Kurven. Am „Colle Valcavera“ (2.421 m), von dem in Westrichtung die bis zum „Colle del Preit“ (2.083 m) führende „Maira-Stura-Kammstraße“ abzweigt, lasse ich den Motor der Siwi verstummen. Tiefe Einsamkeit umgibt uns hier oben und eine wunderbare Natur. Hier könnte man ewig verweilen, doch „der Berg ruft“. Wenige 100 m weiter kommt uns bergseitig ein Jeep entgegen. Meine Sozia entscheidet sich spontan abzusitzen und ein Stück zu Fuß zu gehen, während die Siwi im Schneckentempo daran vorbei kriecht. Tipp: nie in den Abgrund schauen! Kurz darauf stehen wir mit unserem Scooter auf dem Scheitel des „Colle Fauniera“ (2.481 m) und lassen unsere Blicke in eine unendliche Weite schweifen. Im Tal weiße Wolkenbänke. Ein echtes Traumpanorama.

    Auf der Passhöhe steht sogar ein Denkmal für den 2004 verstorbenen italienischen Radrennfahrer Marco Pantani; eine lebensgroße Statue, die „Il Pirata“ auf seinem Rad darstellt.

    Wir überwinden den „Colle del Vallonetto“ (2.447 m) und genießen am Rifugio Fauniera in der Herbstsonne ein leckeres Schinkenbrot.

    Auf der Abfahrt zum „Colle d’Esischie“ (2.370 m), der in einer markanten Einkerbung zwischen dem Rocce Ciarmetta (2.553 m) und dem Monte Pelvo (2.555 m) liegt, öffnet sich uns ein herrlicher Ausblick westwärts in den Talkessel des Marmoratals und die umgebenden Berge (Monte la Bianca 2.745 m, Becco Grande (2.775 m).

    Wo kann man schon mal ein Quartett solcher Passgiganten auf einen Streich erleben - noch dazu in solch einer grandiosen Landschaft?


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    Der Westen von Irland zählt zu den spektakulärsten Landschaften Europas. Der Ring of Kerry, die Cliffs of Moher, Moor- und Heideflächen. Schmale Teerspuren winden sich entlang der Küste, klettern über kleine Pässe und tauchen hinab zu traumhaften Buchten.

    Rotterdam - Hull - Holyhead - Dublin

     

    Das Navi sagt „Fähre fahren“. Autos, LKWs, Camper und eine handvoll Biker warten im Hafen von Rotterdam mit uns auf die Verladung. Die Motorräder dürfen zuerst in den weit geöffneten Schlund der Fähre einfahren. Gurte zum Verzurren der Maschinen liegen für uns bereit. Ich ergattere einen nagelneuen, gepolsterten Spanngurt und verzurre meine Siwi mit wenigen Handgriffen quer über die Sitzbank - fertig. Pünktlich um 19 Uhr legt die Fähre ab, die uns in 12 Stunden nach Hull, im Osten von England, bringen wird. Zeit genug für mich, auf dem Deck die gelb-rot im Meer versinkende Sonne zu genießen.

    Ein erstes Guinness, ein erstes Kennenlernen der Mitfahrer/-in, dann verziehe ich mich in meine Kabine. Das Brummen der Schiffsmotoren und das Vibrieren der Koje sind gewöhnungsbedürftig, doch irgendwann schlafe ich tatsächlich ein.
    Frühstück gibt es am nächsten Morgen bereits um 6 Uhr. Ich wundere mich, dass ich alleine vor dem Speisesaal stehe. Ich habe die Uhr nicht umgestellt!! In England ist es eine Stunde früher. Der Tag fängt gut an.
    Gegen 9.00 Uhr rollen wir von Bord. Da uns die Fähre von England nach Irland den Zeitplan vorgibt, geht es von Hull aus 350 km über Schnellstraßen und Autobahnen zum Fährhafen Holyhead, von wo wir in 3 Stunden in die Hauptstadt der Republik Irland, Dublin, übersetzen. Während wir die erste Nacht in Irland im Hotel Academy Plaza verbringen, nächtigt meine Siwi im bewachten Parkhaus um die Ecke.

     

    Durch die Wicklow Mountains zum Rock of Cashel

     

    Wir verlassen Dublin unter einem strahlend blauen Himmel. Unser Guide lotst uns über quirlige Strassen aus der Stadt. Achtung: alle - wirklich alle ohne Ausnahme - fahren hier auf der falschen Straßenseite!!!

    Der Motor meiner Silver Wing hat kaum seine Betriebstemperatur erreicht, da tauchen wir in die Hügel der „Wicklow Mountains“ ein. In dieser Berglandschaft mit seinen kristallklaren Seen lässt sich der Alltagsstress schnell vergessen. Das schmale Teerband, das sich Strasse nennt, schlängelt sich durch weite Moorlandschaften. Wälder gibt es hier keine. Wir sind fast allein unterwegs. Zügig, doch entspannt schwingen wir südwärts. Gelegentlich müssen wir in die Eisen gehen, um einigen Schafen den Vortritt zu lassen.

    Dann zieht sich der Himmel immer mehr zu. Dunst und Nebel hängen über der grün-braunen Hochebene. Die Stimmung ist mystisch. Man fühlt sich zurückversetzt in eine Zeit, als hier Highlander die Gegend durchstreiften. Das Wetter wechselt zwischen bewölkt und regnerisch hin und her, um sich dann doch für Regen zu entscheiden. Es wird Zeit, die Gummipelle überzuziehen. Im Wassernebel bemerken wir kaum die Straßenkreuzung „Sally Gap“ (503 m), gälisch „Bearna Bhealach Sailearnáin“, einen der höchsten Pässe, wenn nicht überhaupt der höchste ;-) Pass Irlands.

    So schnell wie er gekommen ist, so schnell ist der Regen auch wieder vorbei.

    Die „Old Military Road“ leitet uns ins „Glenmacness Valley“. Die Briten bauten die Militärstraße durch die Wicklow Mountains, um nach dem Aufstand von 1798, irische Rebellen aufzuspüren. Am „Glenmacness Waterfall“, dessen Wasser hier 80 m über blanken Fels in die Tiefe rauscht, legen wir einen Stopp ein und genießen die Aussicht weit hinab ins Tal.


    Wenige Kilometer weiter, im „Gleann Dá Loch“, dem Tal der zwei Seen, liegen die Ruinen von Irlands berühmtester Klostersiedlung „Glendalough“. In voller Motorradmontur stapfen wir über die Green Road, einen alten Pilgerpfad, durch Wälder, die hier und da einen Blick auf den „Lower Lake“ freigeben. Dann ragt plötzlich der markante Rundturm vor uns 33m in die Höhe, das Wahrzeichen von Glendalough. Das vom heiligen Kevin gegründete Kloster gehört zu den ältesten christlichen Überresten in Europa. Von der einstigen Siedlung sind neben dem Rundturm nur noch die Ruinen einer Kapelle - St. Kevin’s Kitchen - sowie eines Priesterhauses erhalten geblieben, allerdings verleihen die unzähligen Steinkreuze dem Ort eine ganz besondere Stimmung.


    Am späten Nachmittag erreichen wir die idyllische Stadt Cashel. Der Ort wird überragt von einer riesigen Burg, dem „Rock of Cashel“. Die Festungsanlage, einst Krönungsstätte von Königen und Sitz von Bischöfen, thront majestätisch auf einem Felsen, den nach einer Legende der Teufel ausgespuckt hat; auch als Sitz von Feen und Geistern wurde sie vor Jahrhunderten verehrt. Von hier oben eröffnet sich uns ein herrlicher Blick über die gesamte Umgebung.
    Am Abend lasse ich mir im Pub unserer Unterkunft das traditionelle Eintopfgericht Irlands schmecken: Irish Stew (Stobhach Gaelach) aus Hammel- oder Lammfleisch, Kartoffeln, Zwiebeln und Petersilie. Einfach nur lecker!


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    Diesmal geht es in die Pyrenäen, ein rund 430 km langes Grenzgebirge zwischen Frankreich und Spanien. Mit Gipfeln bis fast 4.000 m ist es ein Hochgebirge, das sich wie eine natürliche Grenze vom Mittelmeer bis zum Atlantik erstreckt. Es lohnt sich für Motorrollerfahrer, diesem im Vergleich zu den Alpen relativ gering besuchten Gebirge einen Besuch abzustatten. Man wird belohnt mit unzähligen, kurvigen Gebirgssträßchen und einer grandiosen Landschaft >>>

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    Der Pfälzerwald ist dicht, blickdicht. Die meiste Zeit zieht man bergauf oder wedelt bergab, ohne jegliche Ausblicke. Nur selten ergibt sich eine Lücke zwischen den Bäumen, und dann lassen sich entweder noch mehr Bäume erblicken oder es taucht eine Burgruine auf. Die höchste Erhebung des Pfälzerwalds - die Kalmit - bringt es auch nur auf 673 Meter und 30 Zentimeter Höhe, was soll da schon drin sein ;-) ?


    Gemütlich geht es entlang kleiner Dörfer wie Sarnstall und Rinnthal durchs Trifelsland. In Annweiler machen wir einen kleinen Umweg und ich treibe meine Honda Silver Wing 600 hoch hinauf zur Reichsburg Trifels. Ihr Name lässt schon erahnen, dass diese in 494m Höhe 1trifels1.jpgauf drei Sandsteinfelsen des Sonnenbergs thront. Zur Stauferzeit war die Burg Aufbewahrungsort für die Reichskleinodien Krone, Zepter, Reichsapfel, Schwert und Lanze. Sie war zugleich Reichsgefängnis, dessen prominentester Gefangener Richard Löwenherz war. Ganz in der Nähe der Festung erhebt sich der Rehberg (577m) aus dem hell-dunklem Grün der umliegenden Wälder. Zurück aus dem Mittelalter nehmen wir die berühmt-berüchtigte B48 im Wellbachtal unter die Räder. In über 20 traumhaften Kurven auf 13 Kilometern geht es in herrlichen Kurvenkombinationen hinauf Richtung Johanniskreuz. Das Tal wird mit zunehmender Höhe immer enger. Schilder weisen deutlich auf

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    Geschwindigkeitsbeschränkungen hin, die auch von der Rennleitung kontrolliert werden. Wenn man nicht zu Fuß heimwärts gehen will, würde man auf Pfälzisch jetzt sagen: Uffbasse!

    Am bekannten Bikertreff „Johanniskreuz“, mitten im Herzen des Pfälzerwalds, ist am frühen Morgen noch nicht viel los. Im Biergarten, gleich am Straßenrand, bleibt daher genug Zeit für zwei Cappuccini, ehe wir in das dunkle Grün des Elmsteiner Tals eintauchen. Hinter der gleichnamigen Gemeinde kommen wir auf die Hauptstrecke des Tales und sofort beginnt die Kurvenpracht. Rechts, links, rechts links... schwingen wir hier schnell hintereinander und in flottem Tempo auf einem der schönsten Abschnitte der Strecke den Speyerbach und an der Bahnlinie des historischen Kuckucksbähnels entlang. Eine fantastische Motorradstrecke unterhalb der Ruinen der mittelalterlichen Burgen Elmstein, Breitenstein, Erfenstein und Spangenberg. Weiterlesen >>>

    Flusslandschaften und starke Mauern

    Entspannt gleiten wir über die „Neunkirchener Höhe“, mit 605m der höchste Berg des Vorderen Odenwalds. Die als Nibelungenstraße bekannte B47 führt uns mit einigen knackigen Kurven entlang der Südflanke des Schenkensbergs, vorbei an der Bismarckwarte und Burg Lindenfels. Wir erreichen Hirschhorn, die „Perle des Neckars“. Umgeben von trutzigen Stadtmauern schmiegen sich die alten Fachwerkhäuser an den Berg. Die Burgenstraße folgt dem Neckartal und wir den Windungen des Flusses.

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    In Gundelsheim, einst Sitz der Deutschordensritter, wenden wir uns gen Osten. Wald und Weinberge begleiten uns ins Tal der Brettach, einem Nebenfluss des Kochers. Obstbaumwiesen bedecken nun die Hänge. Auf einem Bergsporn erhebt sich Burg Maienfels. 30 km gibt der Fluss die Richtung vor, dann tauchen wir ins Herz des niederbayerischen Hügellandes ein. Die Rott ist fortan unsere Begleiterin. Zahlreiche alte Mühlen und Sägewerke prägen die Tallandschaft. Die gut ausgebaute B 19 entlang des Kochers lädt dazu ein „Strecke zu machen“. Zügig geht es zwischen Frickendorfer Höhe und Limpurger Berge entlang.

    Schloss Untergröningen, Schloss Hohenstadt und die Marienburg Niederalfingen hoch über dem Kochertal schauen auf uns herab.


    Zwischen Altmühl und Jurafelsen

    In Altendorf, wo sich die Gailach in die Altmühl ergießt, treffen wir auf eine sanfte Auenlandschaft, durch die sich die Altmühl in weiten Schleifen windet. Das Altmühltal gilt immer noch als der Geheimtipp für Tourenfahrer. Dem Lauf des Flusses folgend geht es entlang begrünter Hänge, aus denen sich die charakteristischen grauweißen Dolomitfelsen erheben. Fahrerisches Können ist hier weniger gefragt, als einfach die Lust am Genießen.

    Historische Städtchen wie Eichstätt und Kipfenberg, sowie Burgen und Burgruinen, die auf waldigen Höhen wachen, begleiten uns. Die gut ausgebaute Landstraße mit ihren weiten Schleifen und Kehren lässt sich zügig fahren. In Kipfenberg schrammen wir dicht am geographischen Mittelpunkt Bayerns vorbei.

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    Die erste Begegnung mit der Donau machen wir im Hopfenland Hallertau in der Nähe von Neustadt. „Wollt ihr mitfahren, sonst mache ich Mittagspause?!“, so der Fährmann einer winzigen Seilfähre, die uns gemütlich ans andere Ufer bringt >>> weiterlesen

    Im sonnigen Süden Frankreichs befindet sich die Côte d´Azur, die französische Riviera. Hier kann man nicht nur auf den Spuren der Schönen und Reichen wandeln, sondern auch richtig gut Motorroller fahren. Verlässt man die Küste, gelangt man auf kurvenreichen Strecken direkt in das hügelige Hinterland.

    Wir erobern zuerst einmal den Col de l’Espinouse, der mit seinen 828 Höhenmetern allerdings nur ein kleiner Hügel zum Warmfahren ist. Der Pass überquert den Nordost-Zipfel des Plateau de Valensole, dessen Lavendelfelder zu dieser Jahreszeit bereits abgeerntet sind. In Moustiers-Sainte-Marie, einem provenzalischen Bergdorf, ist der erste Cafè au Lait des Tages angesagt. Wir queren den Verdon, dessen türkisfarbenes Wasser sich unweit des Orts durch hohe Felsen in einen der schönsten (Stau-)Seen Südfrankreichs, den türkisfarbenen Lac de Sainte-Croix, ergießt. Ein kurzes Stück gleitet unsere Honda Silver Wing FJS 600 am Seeufer entlang, dann führt uns die D19 abseits der Touristenstrassen nach Aiguines, oberhalb des Lac de St. Croix, am Ausgang des „Grand Canyon du Verdon“. Das Dorf bietet einen hervorragenden Überblick über den See und wird geprägt von dem gleichnamigen Renaissanceschloss >>> weiterlesen


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    Eine der schönsten Strecken der französischen Seealpen/Region Provence-Alpes-Cote d`Azur ist jene von Jausiers Richtung Süden durch den Parc National du Mercantour bis Saint-Etienne-de-Tinée, auf der man gleich mehrere Pässe überquert. Dabei sollte man den sich anschließenden Col de la Lombarde und den Colle della Maddalena/Italien keinesfalls links liegenlassen >>>


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    Die Mittelgebirge der Franche-Comté sind ein relativ unbekanntes Motorrollerparadies. Mittelalterliche Ortschaften und Bauernhäuser mit den typischen Tuyé-Kaminen des Haut-Doubs, malerische Abteien, zerklüftete Täler, dunkle Wälder, karge Hochflächen, smaragdgrüne Seen und Wiesen mit gefleckten Kühen prägen die Landschaft >>>


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    Na das sieht doch alles sehr gut aus. Hast dich auch erholen können? Bist du auch aus dem Sattel gekommen? Von mir aus, aus Görlitz, ist es ein recht weiter Ritt bis zur Toskana :(

    Hast du eine ungefähre Route, die du gefahren bist?

    Von mir aus (Niederrhein) sind es auch über 1.000 km.; daher bin ich mit Hänger gefahren. Habe eine Zwischenübernachtung in einem kleinen Hotel am Gardasee gemacht.
    Erholung habe ich ausreichend gehabt; tolle Unterkünfte, eine wunderbare Landschaft und Tagestouren nicht über 200 km.
    Gruß Ralf

    Der wilde Süden der Toskana ist immer noch so etwas wie ein Geheimtipp. Weite Ebenen wechseln sich mit sanften grünen Hügeln und dichten Pinienhainen ab. Mittelalterliche Stadtfestungen sitzen auf kleinen Hügelkuppen. Wälder, in denen Wildschweine und Wölfe leben. Sand- und Felsstrände, türkisblauem Meer und heißes Schwefelwasser, das aus Felsen sprudelt. Knallroter Klatschmohn, gelb leuchtender Ginster und wild wuchernde Macchia säumen die Straßenränder >>>


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    Die Toskana - pittoreske Landschaften und berauschende Gerüche. Einsame Dörfer auf sanften Hügeln, tiefgrüne Zypressen entlang endloser, welliger Straßen und prächtige Kurven ohne Ende >>>


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    Im 200 Seelen Bergdorf Théus beginnt der Aufstieg zum Mont Colombis (1.724), einem relativ unbekannten, einsam gelegenen Gipfel. 12 Km auf schmalem Asphalt mit bis zu 15% Steigung liegen vor uns. Linker Hand die Felswand, rechter Hand die Leitplanke, dann der Abhang. Die beste Sozia der Welt atmet flacher, die Adrenalinausschüttung nimmt zu >>>


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    An der Nordseeküste sind nicht nur "die Fische im Wasser", sondern auch die Ostfriesen zuhause. Weites Land, Salzwasser, Deichschafe und Krabbenkutter. In der Heimat des Windes sieht man schon am Montag, wer am Sonntag zum Kaffee kommt. Welch einen Kontrast bieten da die Ostsee und die Hügellandschaft der Holsteinischen Schweiz mit ihren glitzernden Seen, grünen Wäldern und wogenden Kornfeldern >>>>


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    Im Norden der Provence, im Naturpark „Baronnies Provençales“ mit seinen Kalksteinfelsen, drängen sich malerische Dörfer an die Berghänge. Im Süden erstrecken sich die wilden Schluchten, kargen Gipfeln, aber auch üppigen Pinienwäldern des „Parc Naturel Régional du Luberon“. Dazwischen liegt eine Landschaft, wie geschaffen für interessante Motorrollertouren >>>


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    Die im Süden des Massif Central gelegenen Cevennen sind eine Mischung aus steinigen, trockenen Hochplateaus und zerklüfteten Schluchten, in die sich die Fluten des Tarn und der Jonte tief eingegraben haben. Durchzogen von kurvigen Bergsträßchen und dünn besiedelt sind sie eine der letzten wilden Ecken Europas und immer noch ein Geheimtipp >>>


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    Das „Goms“, ein Tal im schweizer Kanton Wallis, ist umgeben von zahlreichen 4.000er-Gipfeln und tief in die Alpen eingebettet. Das von der Rhône durchflossene Tal erstreckt sich über 150 km vom Rhônegletscher bis zum Genfer See. Welch einen Kontrast bietet dagegen der Lago Maggiore im Kanton Tessin. Die Region um den See ist durch ein sehr mildes Klima begünstigt. Die Bergketten der Südalpen halten im Winter die Kälte der Nordwinde fern. Palmen wachsen neben Kastanien, Oleander und Agaven in den Himmel. Warum nicht beides einmal miteinander verbinden? >>>


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    Von den weiten Ebenen des Niederrheins zu den mächtigen Felsformationen des Nationalparks „Stilfser Joch“ mit seinen Hochgebirgen, ewigen Gletschern, Almwiesen, Wäldern und Tälern. Er ist einer der größten und interessantesten Nationalparks Europas und erstreckt sich über das gesamte Ortler- und Cevedale-Massiv >>>


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    Land der tausend Berge nennt der Sauerländer seine Heimat; Land der tausend Kurven wäre ebenso passend. Das sich südlich anschließende Rothaargebirge steht dem in nichts nach: Weite Wiesen; Laub- und Nadelwälder durchzogen von kleinen und kleinsten Landstraßen und bis zu 800m hohe Berge >>>


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    Kleine Dörfer mit typischen Bruchsteinfassaden reihen sich in der reizvollen Umgebung des Göhltals aneinander. Wenig befahrene Straßen ziehen sich durch leicht hügeliges Gelände. Etwa zwei Dutzend Burgen, Schlösser und Herrenhäuser säumen die Route, einige davon mit einer weit zurückreichenden Geschichte. Sie verstecken sich oft in idyllischen Flusstälern und befinden fast alle noch heute in Privatbesitz >>>


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    Direkt hinter der deutsch-belgischen Grenze liegt das „Hohe Venn“. Diese Landschaft im Osten Belgiens gilt als das größte Hochmoor Europas. Hinter Eupen führt uns die breit ausgebaute Straße bergauf direkt in die grandiose Natur des Hertogenwaldes. Hier liegt eine der ältesten Talsperren Europas - die Barrage de la Gileppe. Imposante 60 Meter hoch über uns thront der steinerne Löwe mit seinen 300 Tonnen Gewicht und 13,5 Metern Größe auf der Staumauer >>>


    Der Odenwald, eine Mittelgebirgslandschaft mit dunklen Misch- und Nadelwäldern, Flusstälern, gurgelnden Bächen und klaren Quellen. Windungsreiche Straßen bieten puren Kurvengenuss. Mittelalterliche Burgen und malerische Fachwerkstädtchen laden zu einem Zwischenstopp ein >>>


    Tief eingeschnittene Täler und Schluchten wechseln sich in der Haute-Provence mit einsamen Hochebenen und steilen Berggipfeln ab. Hier läuft manches beschaulicher; der Massentourismus hat das Hinterland der Provence noch nicht erreicht. Vor allem in der Nachsaison ist in den zahlreichen Dörfern der Haute-Provence kaum etwas los. Dazu ein beständiges, sonniges Klima; beste Voraussetzungen also für interessante Touren durch eine faszinierende Landschaft >>>