Calimoto Unfallnotruf - Erfahrungsbericht

  • Ausgangslage: Es ist mir leider in meinen Anfangszeiten schon einmal passiert, dass ich einen Motorradunfall hatte und samt meinem Motorrad mit zertrümmerten Schienbeinkopf im Strassengraben gelandet bin. Ich war daher ausser Gefecht und konnte zwar die Autos auf der Strasse hören und sehen, wurde allerdings von niemanden bemerkt und lag daher relativ lange dort, bis nach endlos anmutender Dauer nach mir gesucht wurde und ich so dann auch gefunden und geborgen werden konnte. Jeder wird sich vorstellen können, dass ich so etwas nie wieder erleben möchte.

    Voriges Jahr habe ich daher eine neue APP für's Smartphone ausprobiert, die dafür eine Lösung angeboten hat: Biker-SOS versprach, dieses Problem zu lösen. Leider hat das nicht wirklich funktioniert, weshalb zu guter Letzt dieses Projekt wieder eingestampft wurde; d.h. diese APP gibt's nicht mehr.

    Seit kurzer Zeit ist jetzt auch der Dienst "Bosch Help Connect" von Calimoto in Österreich verfügbar (in DE gibt's den schon etwas länger) und ich habe sofort zugeschlagen, da ich Calimoto sowieso im Abo habe. Die Zusatzkosten von ca. 3 Euro im Monat ist mir das allemal wert.

    Gestern hat es sich ergeben, dass ich im Zuge meiner Ausfahrt mein Smartphone wegen drohendem Regenschauer in die Regenhülle verpackt habe und das hat fatalerweise dazu geführt, dass sich das Smartphone während der Fahrt aus der Halterung verabschiedet hat, was sofort die automatisierte Unfallerkennung und konsequenterweise den Notruf ausgelöst hat. Glücklicherweise konnte ich das Gerät noch abfangen und über dem Tacho ablegen, bis ich den TMAX parken konnte und mich um die Klärung der Situation kümmern konnte.

    Jedenfalls funktioniert dieser Dienst klaglos; d.h. das Smartphone sendet sofort Alarmtöne aus, die man deaktivieren muss, damit keine weiteren Schritte eingeleitet werden. Wenn man so wie in meinem Fall das nicht gleich machen kann, wird der Alarm in die Notrufzentrale mitsamt den Positionsdaten gesendet, die sich dann um die weiteren Schritte kümmert. In meinem Fall hat man mich eben angerufen und beim 2. Anruf konnte ich diesen dann auch endlich entgegennehmen und die Geschichte auflösen und somit verhindern, dass Polizei und Rettung auf den Plan gerufen werden. Optional kann man auch Angehörige verständigen lassen.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Die Geschichte funktioniert einwandfrei und ist absolut empfehlenswert, insbesondere für Fahrer, die wie ich meist völlig einsam ihre Runden drehen und das auch noch in relativ vereinsamten Gegenden. Ich hoffe natürlich auch, dass für mich kein 2. Mal ein wirklicher Ernstfall eintreten wird, aber man kann ja nie wissen....

    Daher gibt's von mir eine klare Empfehlung für diesen Dienst, ohne den ich hinkünftig nicht mehr unterwegs sein werde. Es gibt eben Dinge im Leben, die man kein 2. Mal mehr erleben möchte.

    Vielleicht ist das ja für den einen oder anderen hier auch interessant. Man weiss ja nie, was einem so alles passieren kann.......

    lg, Thomas

  • Also für mich mit ausgeprägter Apfelallergie kommt das nicht in Frage. ;-)

    Abgesehen davon stelle ich mir die Frage wie auf einer Smartwatch die Algorithmen ausschauen sollten, damit zwischen Sturz und falscher Bewegung unterschieden werden kann. Die Calimoto-Lösung bedient sich ja der Bewegungssensoren auf dem Smartphone und nur wenn sich (wie im geschilderten Fall) plötzlich schlagartig die Lage verändert (basierend auf dem Calimoto Schräglagen-Monitoring), werden diese Automatismen in Gang gesetzt. Immerhin könnte es ja sein, dass man bewusstlos ist (ich weiss wovon ich spreche) und dann muss eben völlig autonom die Rettungskette losgetreten werden.

  • Ich kann die Erfahrungen von Thomas nur bestätigen. Ich hatte auch schon ein paarmal, GsD unnötigerweise, Kontakt zu der netten Dame. Ich nutze das bereits seit über 2 Jahren. Absolute Empfehlung, für mich sowohl Notruf als auch die Navigation....

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    Abgesehen davon stelle ich mir die Frage wie auf einer Smartwatch die Algorithmen ausschauen sollten, damit zwischen Sturz und falscher Bewegung unterschieden werden kann. Die Calimoto-Lösung bedient sich ja der Bewegungssensoren auf dem Smartphone und nur wenn sich (wie im geschilderten Fall) plötzlich schlagartig die Lage verändert (basierend auf dem Calimoto Schräglagen-Monitoring), werden diese Automatismen in Gang gesetzt. Immerhin könnte es ja sein, dass man bewusstlos ist (ich weiss wovon ich spreche) und dann muss eben völlig autonom die Rettungskette losgetreten werden.

    Hallo Thomas.

    Ich bin anderer Meinung. Ich kann da nur aus positiver Erfahrung von der App-Watch sprechen. Warum sollte das nicht funktionieren?

    In der Apple Watch ist ein Beschleunigungssensor verbaut, der ab einem definiertem Wert anspringt und ggfls. nach einem möglichen Sturz nochmals via Sprache nachfrägt, ob alles in Ordnung ist.

    Ich bin auf alle Fälle davon überzeugt, da ich mit dem MTB schon gestürzt bin und das System ging soweit, dass ich innert 30 Sekunden aktiv reagieren musste, dass alles in Ordnung ist.

    Wenn ich z.B: bewusstlos wäre oder sonst nicht antworten könnte, wird SOS ausgelöst mit Übermittlung der aktuellen GPS-Koordinaten.

    Ist mir übrigens schon passiert, dass ich die Warnung nicht sofort beachtet hatte und dann konnte ich mit der "Notfallstelle" über die Apple Watch telefonieren und nähere Angaben machen.

    Also für mich auf alle Fälle einen Daumen hoch das System - mir egal ob Apple oder nicht.

    Und zu den laufenden Kosten - ist gratis, wenn Du ein iPhone und eine Apple Watch hast.

    LG, Robomoto

  • robomoto  

    Wahrscheinlich wird die Watch auch irgendwie funktionieren, halt mit etwas anderen Algorithmen, zumal es ja keine motorradspezifische Anwendung ist und die Watch ja am Handgelenk und nicht am Motorrad fixiert ist.
    Hier denke ich halt, dass am Motorrad mit Calimoto, das ja permanent die mögliche Schräglage überwacht und aufzeichnet, die Fehlerquote wahrscheinlich geringer sein wird; d.h. der Alarm wirklich nur dann ausgelöst wird, wenn mit dem Motorrad was ist.
    Wenn so wie bei meinem geschilderten Fall das Smartphone drehend durch die Luft fliegt, löst es natürlich auch sofort aus.
    Der Rest mit der Notrufzentrale ist sowieso keine Hexerei. Das ist im Prinzip eine ähnliche Geschichte wie die Diebstahlswarnung, die übrigens auch sehr gut funktioniert, so man sich (wie ich) das Abo leistet.

    Wie ich schon erwähnt habe, kommen für mich Apple-Produkte nicht in Frage, weshalb ich mit Sicherheit bei Calimoto bleibe, das mir darüber hinaus auch noch viele andere wertvolle Dienste liefert. Eigentlich ein Idealpaket für den Motorradfahrer.
    So denke ich z.B. nicht, dass dich deine Smartwatch vor Radarkontrollen warnt. ;-)

    Aber insoferne sind wir uns einig: Ein Notrufsystem ist absolut empfehlenswert und kann im Extremfall sogar das Leben retten.

    lg, Thomas

  • Lieber Thomas. Logisch - jedem Tierchen sein Pläsierchen.

    Aber Warnung - in der Schweiz musst Du Dein Smartphone an Ort und Stelle abgeben, solltest Du mir Radarwarner unterwegs sein und erwischt werden.

    Die Sheriffs sind mittlerweile optimal ausgebildet was dann angeht. Die Rechtslage ist eindeutig - schon der Besitzt bzw. ein Gerät welches einfach und schnell aktiviert werden kann ist illegal und strafbar.

    Mit anderen Worten - Gerät enteignet und eine saftige Busse dazu von einigen Hundert CHF/Euronen.....

    Deshalb fahre ich in der Schweiz einfach vorschriftsmässig und OHNE Radarwarner.

    LG, Robomoto

  • robomoto  

    Danke für die Warnung.
    Erhebt sich die Frage, was in der Schweiz mit meinem Auto passiert, das automatisch vor jedem Radar piepst, egal was ich jetzt eingeschaltet habe oder nicht. Ist bei diesem Auto irgendwie ein Standard-Feature und ich weiss gar nicht, ob man das überhaupt ausschalten kann. ;-)

  • robomoto  

    Danke für die Warnung.
    Erhebt sich die Frage, was in der Schweiz mit meinem Auto passiert, das automatisch vor jedem Radar piepst, egal was ich jetzt eingeschaltet habe oder nicht. Ist bei diesem Auto irgendwie ein Standard-Feature und ich weiss gar nicht, ob man das überhaupt ausschalten kann. ;-)

    Dafür muss es eine Lösung geben, da Dein Type von Auto sicherlich auch in der Schweiz zugelassen fährt und ich kann mir gerade deshalb nicht vorstellen, dass das nicht deaktivierbar ist.


    Mein Ratschlag: Einfach mal vorher rechtzeitig bei Deinem Garagisten anfragen, bevor Du damit in die Schweiz fährst.

    Klugscheissermodus an: "Denn Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!" Klugscheissermodus aus.:thumbsup:

  • Kleines Update:

    Habe jetzt Calimoto zusätzlich optimiert. toby hat mir dazu den entscheidenden Hinweis geliefert.


    Ich war es von TomTom gewohnt, immer die momentan zulässige Höchstgeschwindigkeit vs. der aktuellen GPS-Geschwindigkeit eingeblendet zu bekommen und Calimoto kann das leider nicht, obwohl ich es schon mehrmals bei denen reklamiert habe. Da ich das allerdings sehr gewohnt war und auch im Auto so habe, wollte ich keinesfalls wieder darauf verzichten.
    Glücklicherweise gibt es dafür eine Zusatz-App namens "Velociraptor" (im Google Play-Store gratis erhältlich), die das mit jedem beliebigen Navi-System erledigt. Allfällig gewünschte Warnungen bzw. die Darstellung am Bildschirm sind frei konfigurierbar: Eigentlich optimal.

    Nachdem mir das mächtig auf den Geist gegangen ist, dass ich immer bei Regen mein Smartphone in ein "Präservativ" verpacken musste, was dann auch noch die Lesbarkeit und die Bedienung stark beeinträchtigt hat, habe ich mir jetzt ein wirklich wasserdichtes Smartphone zugelegt, das IP68 zertifiziert ist; d.h. mit dem man theoretisch sogar baden gehen könnte. Zusätzlich hat es auch noch den maximalen Bildschirm, der auch in praller Sonne sehr gut lesbar ist.

    Somit ist das für meinen Geschmack jetzt das absolute Optimum, weshalb ich die integrierte Lösung vom 2022er Modell nur müde belächeln kann.

    In Kombination mit meinem integrierten Shoei/Sena BT-System geht da wirklich nix mehr drüber:

    Navi mit Radar- und Geschwindigkeitswarnung samt Sturz-Monitoring/Notruf-Automatik, bequem auch zu Hause am PC planbar (Touren werden übers Internet automatisch übertragen und sind daher immer am Smartphone auch sofort verfügbar).
    Zusätzlich sind Telefonie und Musikberieselung abgedeckt, quasi der gleiche Komfort wie in meinem Auto und NICHT an ein bestimmtes Fahrzeug gebunden; d.h. theoretisch auch mit dem Fahrrad bzw. E-Bike nutzbar. ;-)

    lg, Thomas


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