Ich habe ca. 10 Jahre bei nem großen (grün gelben) Filterhersteller u.a. in der Arbeitsvorbereitung & Entwicklung gearbeitet.
Im Prinzip kommt es bei nem Filter im wesentlichen auf nachfolgende Punkte an:
- Das Filtermedium -> macht im Prinzip den größten Unterschied, da über die Filtrationsqualität des Filtermediums die Filtrationsleistung bestimmt wird. ( da macht es z.B. schon nen Unterschied, ob das Medium imprägniert ist oder nicht)
- keine internen Bypässe (es muss z.B. genug Leim in den beiden Endscheiben sein, das Medium darf nicht eingerissen sein, das Überdruckventil (wenn vorhanden) muss dicht sein, etc.
- Standzeit / Schmutzaufnahmekapazität -> bringt nix, wenn der Filter im Neuzustand top ist, aber schon nach 1.000km verblockt. Hier spielt u.a. die Geometrie der Falten eine Rolle. In dem linken Bild sieht man, dass die Falten nicht ganz gerade stehen. Das KANN zur Folge haben, dass diese sich (je nach Beladung) umlegen und der Filter dann einen erhöhten Durchflusswiderstand hat. Das ist so ähnlich wie beim Basteln: Ein ordentlich gefalteter Papierflieger fliegt viel besser (weil die Struktur steifer ist) als einer, der hingepfuscht wurde.
- Dichtheit nach außen -> da gehts eben drum, dass kein Öl austritt. Hier wird in namhaften Firmen zu 100% die Dichtheit geprüft. Bei Ölfiltern meist durch Prüfung per (bis zu 10bar) Druckluft, bei Kraftstofffiltern sogar mit Helium. (Heliumatome sind kleiner als Atome "normaler" Luft -> somit findet man schneller kleinere Leckagen.
- Durchflusswiderstand: Ist der zu hoch, hat der Motor ggf. zu wenig Öl.
Im Prinzip kann man als Laie (ohne entsprechende Prüfstände) nur schauen, ob der Filter nach Montage nach außen hin dicht ist.
Alle anderen genannten Punkte kann man (leider) nicht kontrollieren und muss da einfach auf die Hersteller und deren Prozesssicherheiten / Qualitätsmanagementsysteme vertrauen.
Ohne das ich einen Nutzen davon habe, kann ich euch versichern, dass z.B. die grün gelben Filter qualitativ hochwertig sind.
Da ich davon ausgehe, dass dies bei Yamaha und deren Produkten (auch wenn sie die Filter wahrscheinlich nicht im eigenen Haus fertigen) auch so ist, würde ich davon abraten, "billige" Filter zu kaufen. Mag sein, dass die auch funktionieren, aber ob die z.B. so gut filtern wie andere, weiß man als Laie nicht.
Andersrum stellt sich natürlich die Frage, ob man überhaupt so gut filtern muss. In früheren Motoren gabs teilweise gar keine Ölfilter oder nur Ölsiebe / Spaltfilter.
Unterm Strich würde ICH niemals einen "billigen" Filter (egal in welches Fahrzeug) einbauen. Man spart dadurch so wenig Geld, dass sich das Risiko (auch wenn es vielleicht nicht groß ist) meiner Ansicht nach nicht lohnt.
Selbst im Auto bei nem Innenraumluftfilter mach ich da keine Kompromisse. Wenn mir der bessere Filter auch nur 1 Tag z.B. Allergiemilderung verschafft (weil er die Pollen besser oder sicherer rausfiltert), hat er sich (meiner Ansicht nach) schon bezahlt gemacht.
Soviel zu mir als Ex-Filtrator
Gruß, Timo